Fuck Perfection

Lieber unperfekt glücklich als perfekt unglücklich

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20.04.2016  Captain  0 Likes  0 Kommentare 

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Der Titel schreit förmlich danach, laut gelesen zu werden: Fuck Perfection. Und genau das ist auch die Botschaft von Patrick Batarilos humorvollem, ehrlichen und reflektierten Buch. Während unzählige Ratgeber uns einreden wollen, wie wir zu funktionieren haben – effizienter, fitter, glücklicher –, hält Batarilo inne und sagt: Stopp. Muss das alles wirklich sein?

Statt der nächsten Anleitung zum "perfekten Ich" liefert der Autor eine Einladung zum Durchatmen. In einer Welt, die uns ständig erklärt, was wir tun, essen, denken und empfinden sollen, fühlt sich dieses Buch an wie ein Kaffeegespräch mit einem Freund, der sagt: Du bist okay, wie du bist. Vielleicht nicht perfekt. Aber glücklich? Das liegt in deiner Hand.

Charmant, witzig, nahbar
Batarilos Schreibstil ist locker, pointiert und dabei überraschend tiefgründig. Er wechselt mühelos zwischen Ironie, Ernsthaftigkeit und persönlichen Anekdoten. Dabei geht es nicht nur um die großen Fragen des Lebens, sondern vor allem um die kleinen Momente: Wie gehe ich mit meinem inneren Kritiker um? Warum strebe ich ständig nach mehr – und fühlt sich das überhaupt gut an? Und warum habe ich das Gefühl, nie genug zu sein?

Was dieses Buch auszeichnet, ist seine Fähigkeit, komplexe Themen leicht zu vermitteln. Dabei wird nie mit erhobenem Zeigefinger geschrieben, sondern mit viel Herz und Hirn – und einem Augenzwinkern, das die Lektüre angenehm kurzweilig macht.

Kein Ratgeber, sondern ein Befreiungsschlag
Fuck Perfection ist kein Ratgeber im klassischen Sinne – es gibt keine To-do-Listen, keine Selbstoptimierungsübungen, keine Erfolgsformeln. Und genau das ist seine Stärke. Stattdessen gibt es kluge Gedanken über Authentizität, den Mut zur Lücke und die Schönheit des Menschseins.

Wer das perfekte Glück sucht, wird hier vielleicht nicht fündig – aber wer bereit ist, sich mit den eigenen Schwächen auszusöhnen, wird viel mitnehmen. Es ist eher ein Spiegel als eine Anleitung, eher ein Gespräch als ein Vortrag.

Ein bisschen mehr Substanz wäre schön gewesen
Bei aller Leichtigkeit merkt man dem Buch allerdings auch an, dass es nicht auf maximale Tiefe abzielt. Die Gedankenanstöße sind gut, oft aber eher kurz angerissen. Wer sich tiefer mit den Themen Selbstakzeptanz, psychische Gesundheit oder gesellschaftlicher Druck beschäftigen möchte, wird hier eher aufgewärmt als satt.

Dennoch: Als Impulsgeber funktioniert das Buch hervorragend. Es eignet sich besonders für Leserinnen, die gerade genug haben von der Daueroptimierung, aber keine Lust auf schwer verdauliche Fachliteratur haben.

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Fazit

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