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Deadpool/Batman Review

Das (wohl) größte Crossover des Jahres ist da


2025-11-04  Captain  0 Likes  0 Kommentare  104 Views
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Seit Jahrzehnten geistert die Idee durch die Köpfe der Fans: Was wäre, wenn Marvel und DC ihre Superhelden in einem gemeinsamen Universum aufeinandertreffen ließen? Im Oktober 2025 wurde dieser Traum Realität – mit Deadpool/Batman, dem ersten von zwei Crossover-One-Shots, die Panini fast zeitgleich mit dem US-Release in mehreren Ländern veröffentlicht. Und: Ja, das Warten hat sich gelohnt.

Der erste Band bringt nicht nur Batman und Deadpool zusammen, sondern bietet auch eine prall gefüllte Anthologie weiterer Team-Ups, etwa Captain America/Wonder Woman oder Daredevil/Green Arrow. Die Storys stammen von einem Line-up echter Comic-Schwergewichte – Zeb Wells, Greg Capullo, Chip Zdarsky, Kevin Smith, Frank Miller und viele mehr. Das Ergebnis: ein wilder Ritt zwischen Ernst, Humor, Nostalgie und purem Fanservice.

Deadpool stürzt in Batmans Welt
Die Hauptstory von Zeb Wells (Autor) und Greg Capullo (Zeichner) wirft uns ohne große Umwege direkt ins Geschehen. Deadpool kracht durch Batmans Fenster, bringt Chaos mit und stellt die stoische Ernsthaftigkeit Gothams auf den Kopf. Die Chemie zwischen den beiden Figuren lebt von maximalem Kontrast: Während Batman grübelt, labert Deadpool unaufhörlich.

Capullos Zeichnungen sind dabei eine Klasse für sich. Sein Batman ist düster und wuchtig, während Deadpool visuell wie ein Fremdkörper wirkt – und genau das macht die Dynamik so unterhaltsam. Besonders gelungen ist, dass Gotham ernst bleibt. Kein Meta-Quatsch, keine Multiversums-Erklärungen, sondern einfach: Was passiert, wenn Deadpool nach Gotham kommt?

Anthologie voller Highlights und kleiner Schwächen
Der Rest des Bandes besteht aus mehreren Kurzgeschichten, und hier zeigt sich die wahre Stärke dieses Crossovers. Die Kombination Wonder Woman und Captain America überzeugt durch Tiefe, Emotion und eine echte Chemie zwischen zwei ikonischen Figuren. Zdarsky und Dodson erzählen die Geschichte zweier idealistischer Helden mit Vergangenheit, die sich gegenseitig Halt geben. Schön, ruhig, fast poetisch.

Danach folgt eine wortlose, aber bezaubernde Story: Krypto vs. Jeff the Land Shark. Zwei Super-Haustiere spielen Volleyball – mehr Handlung braucht es nicht. Die Zeichnungen von Gurihiru sind knuffig, rund, liebevoll – ein willkommener, fast meditativer Kontrast zum Superheldengewitter drumherum.

Daredevil, Rocket und der schräge Rest
Green Arrow und Daredevil, inszeniert von Kevin Smith und Adam Kubert, liefern solide Superheldenkost mit viel Action und typischer Smith-Schreibe. Besonders schön: die visuelle Inszenierung, bei der Kubert sichtlich Spaß hatte.

Dann wird’s wild: Rocket Raccoon als Green Lantern – klingt bescheuert, ist es auch. Aber auf die gute Art. Ewing und Ruan feiern hier ein „What-if“-Szenario mit Anarcho-Charme. Rocket ist natürlich komplett ungeeignet als Lantern, und gerade das macht den Spaß aus. Es endet mit einem fiesen Seitenhieb auf Hal Jordan – herrlich respektlos.

Old Man Logan vs. Dark Knight: Eher ein Schatten der Vergangenheit
Die wohl schwächste Story des Bands stammt von Frank Miller. Old Man Logan trifft auf Batmans Dark Knight Returns-Version – klingt episch, ist aber in drei Seiten schnell erzählt und visuell enttäuschend. Millers Zeichenstil wirkt leider altbacken, die Figuren sagen wenig, kämpfen viel, und am Ende bleibt kaum etwas hängen außer Nostalgie. Ein leiser Gruß an frühere Größe, mehr nicht.

Neuer Charakter: Logo betritt die Bühne
Als Bonus gibt’s noch die Einführung einer neuen Figur: Logo, eine Fusion aus Lobo und Logan. Die Story ist kurz und meta, die Figur selbst ein typisches Sammler-Köder-Gimmick. Aber hey: Es ist unterhaltsam. Zeichner Ryan Stegman liefert dazu knackige Panels – ein solides Ende für einen sowieso schon übervollen Band.

Deadpool/Batman ist eine Liebeserklärung an das, was Comics so besonders macht: Mut zur Übertreibung, Herz für die Figuren, und eine gehörige Portion Fanservice. Nicht jede Story zündet gleich stark, aber das Gesamtpaket überzeugt. Besonders das Zusammenspiel der verschiedenen Stile und Perspektiven macht den Band zu einem lohnenswerten Erlebnis – nicht nur für eingefleischte Fans, sondern auch für neugierige Neueinsteiger. Wer schon immer davon geträumt hat, dass Batman Deadpool die Stirn bietet oder Captain America Seite an Seite mit Wonder Woman kämpft, bekommt hier die volle Ladung Crossover-Charme. Und mit dem bereits angekündigten zweiten Band Batman/Deadpool (erscheint im Dezember) wird die Reise wohl noch wilder.

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