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Amok im Kopf: Warum Schüler töten Review


2010-04-30  Sebastian  11 Likes  0 Kommentare 
Wenn wir von Spielemagazin.de uns mit einem Buch wie "Amok im Kopf: Warum Schüler töten" beschäftigen, dann scheinen die Fronten schnell geklärt. Nachdem Computerspieler in der Presse oftmals plakativ als "Killerspieler" hingestellt werden, müsste man eigentlich davon ausgehen, dass wir als Vertreter der Gamerszene natürlich unsere eigene Sicht der Dinge haben. Haben wir auch - wir wollen uns objektiv und offen dem Thema zuwenden, egal wie traurig oder sinnlos es uns erscheinen mag. Und genau das, abseits aller Panikmache und populistischen Verbotsversuche, widmet sich auch Peter Langman in seinem Buch dem Thema. Wir haben uns in andere Köpfe versetzt...

Amok im Kopf: Warum Schüler töten
Es ist für uns einfach nicht nachvollziehbar - was treibt junge Menschen, die ihr ganzes Leben noch vor sich haben (könnten) dazu in eine Schule zu stürmen und dort anderes Leben auszulöschen? Sind es traumatische Erlebnisse in Kindheit und Jugend? Fehlende Erziehung, Anerkennung oder einfach nur die Gier nach einer zweifelhaften "Berühmtheit"? Oder müssen wir Spieler uns am Ende doch eingestehen, dass eine zunehmende Gewalt in Fernsehen und Computerspielen auch zu einer Verrohung der Jugend führt, die solche unvorstellbaren Taten Wirklichkeit werden lässt?

Jenseits journalistischer Erklärungsversuche widmet sich Langman dem Thema "Amoklauf" und geht dabei nicht nur den Ursachen auf den Grund, sondern versucht auch den Themenkomplex so auseinanderzunehmen, dass man als Leser auch erkennen kann, dass es nicht DEN klassischen Amokläufer gibt - aber sehr wohl eine kleine Gruppe an Jugendlichen, die aufgrund verschiedenster Einflüsse eine solche Wahnsinnstat in Angriff nehmen.

Natürlich wird auch die Mediengewalt thematisiert, allerdings weit weniger stark, als es in so manchen Schmierblättchen gemacht wird. Stattdessen geht der Autor insbesondere auf die Täter des Columbine-Amoklaufs ein und zeigt an deren Beispiel auf, wie man einen Amokläufer erkennen kann. Denn nach Langman gibt es drei Sorten von Amokläufern, jeder Typus für sich hat eigene Gründe und Motivationen für sein Tun, aber jeder hinterlässt auch eine Spur, der man als verantwortlicher Erwachsener folgen sollte. Es gibt Hinweise, Warnzeichen, die man nicht aus Angst unterdrücken sollte. Basierend auf Tagebucheinträgen und Webseiten-Postings zeigt der Autor auf, wie die Täter "tickten", was sie zu Bomben machte.

"Amok im Kopf" ist eine interessante Analyse zum Thema "Amoklauf", welches leider immer wieder omnipräsent, aber oberflächlich diskutiert wird. Das Buch von Peter Langman geht hier mehr ins Detail und bringt einige lesenswerte Denkansätze mit.

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   Titel Amok im Kopf: Warum Schüler töten
   Genre
   Release
   Systeme
   Publisher Beltz
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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