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Two Point Museum Review

Ein neuer Ort für kreatives Chaos


01.12.2025  Captain  0 Likes  0 Kommentare 
Two Point Museum Review Bild Two Point Museum Review Screenshot Two Point Museum Review Foto

Two Point Museum führt die bekannte Aufbaureihe in eine neue Richtung und verlegt das typische Two-Point-Chaos in die heiligen Hallen der Kultur. Statt Krankenhäuser oder Universitäten zu managen, kuratierst du diesmal Ausstellungen, sammelst Kuriositäten und jonglierst gleichzeitig mit Besuchermassen, Personalproblemen und den typischen absurden Situationen, die man aus dem Two-Point-Universum kennt. Schnell wird klar: Dieses Museum lebt weniger von staubigen Vitrinen als vielmehr von cleverem Ressourcenmanagement und einem angenehm trockenen Humor, der an jeder Ecke aufblitzt. Besonders spannend ist der Gedanke, dass das Museum hier kein günstiges Bildungsprojekt ist, sondern ein gnadenlos kommerzielles Unternehmen, bei dem Eintrittspreise, Spenden und Merch deinen Erfolg bestimmen.

Gameplay mit Herz, Hirn und herrlicher Absurdität
Das Herzstück ist wie immer der Kreislauf aus Bauen, Optimieren und Reagieren. Neu hinzu kommt ein Kernsystem, das Two Point Museum spürbar vertieft: Expeditionen. Deine Mitarbeiter steigen in einen Helikopter und verschwinden wortwörtlich in ein „Kaninchenloch“, aus dem sie hoffentlich mit hochwertigen Exponaten zurückkehren. Zwischendurch tauchen absurde Entscheidungssituationen auf, etwa Oasen, die sich als Spas entpuppen oder mysteriöse Orte, deren Ausgang du schlicht nicht vorhersehen kannst. Das erzeugt eine Mischung aus Überraschung, Humor und leichtem Risiko, die das Spiel herrlich frisch wirken lässt.

Die Switch -2-Version punktet besonders durch kurze Ladezeiten und eine stabile Performance, die selbst aufwendig gebaute Museen sauber darstellt — auch wenn das Spiel bei sehr großen Ausstellungen gelegentlich leichte Einbrüche zeigt. Dafür bleibt die Bedienung eingängig und die Übersicht trotz Funktionsvielfalt angenehm klar. Die enorme Varianz der Museumsmissionen, von Dino-Ausgrabungen über Technikarchive bis hin zu Geisterkammern oder Aquarien, verleiht dem Spiel zusätzlichen Reiz.

Charaktere, die man gleichzeitig liebt und verflucht
Das Personal ist wieder einmal eine der größten Stärken des Spiels. Von exzentrischen Kuratoren bis zu Sicherheitsleuten, die lieber Selfies machen als arbeiten, ist alles vertreten. Noch wichtiger: Ihre Expeditionen führen zu völlig neuen Rollen. Manche bringen spektakuläre Fundstücke zurück, andere kommen verändert oder „leicht traumatisiert“ wieder an, was den typischen Two-Point-Humor perfekt einfängt. Gesammelte Exponate lassen sich teilweise zerlegen und analysieren, um ihre „Buzz“-Werte zu steigern, was wiederum Spenden ankurbelt — ein cleverer Kreislauf, der Wirtschaft und Humor elegant verknüpft.

Präsentation zwischen Nostalgie und Modernisierung
Grafisch bleibt Two Point Museum dem Stil der Reihe treu, wirkt aber auf der Switch 2 deutlich schärfer, brillanter und lebendiger. Die cartoonartige Optik schafft es, sowohl komplexe Informationen gut lesbar darzustellen als auch humorvolle Details hervorzuheben. Besonders die Spezialexponate — etwa fleischfressende Pflanzen oder geisterhafte Erscheinungen — wirken herrlich überdreht und sorgen regelmäßig für ein Grinsen. Die Besucher reagieren darauf mit unverwechselbaren Animationen, etwa panischer Flucht oder begeisterter Spendenfreude.

Der Soundtrack pendelt zwischen entspannter Verwaltungsmusik und verspielten Melodien, begleitet von den typisch scharfzüngigen DJs, die man aus der Reihe kennt. Insgesamt entsteht eine Atmosphäre, die gleichzeitig gemütlich und lebendig wirkt.

Ein Museum voller Motivation
Two Point Museum fühlt sich an wie die logische Weiterentwicklung seines Vorgängers — strukturell durchdacht, humorvoll und spielerisch motivierend. Die Erweiterbarkeit durch den „Digiverse“-Expeditionsmodus, der sogar Crossover-Exponate aus Spielen wie Dredge oder Vampire Survivors einführt, sorgt für langfristige Motivation. Jedes Museum lässt sich individuell umbauen, mit frei gestaltbaren Räumen, Fassaden und Dekorelementen, was die Identität deiner Ausstellungen spürbar prägt. Eine kleine Einschränkung bleibt das Fehlen eines Mausmodus auf der Switch 2, was gerade beim feinfühligen Bauen praktisch wäre. Dennoch bietet die Steuerung genug Komfort, um auch komplexe Projekte sauber umzusetzen.

Two Point Museum bringt genau das zurück, was Fans an der Reihe lieben: charmantes Chaos, verrückte Figuren und ein Management-Gameplay, das gleichermaßen fordert und entspannt. In nur wenigen Minuten bist du wieder mittendrin im Optimierungsstrudel, baust Ausstellungen um, reagierst auf Besucherfeedback und stopfst Löcher im Budget. Die Switch-2-Version läuft flott, liefert knackige Grafik und bietet dir die Möglichkeit, überall ein paar Räume neu zu platzieren oder Probleme zu lösen. Klar, manche Mechaniken wiederholen sich irgendwann, und ein paar Aufgaben fühlen sich etwas bekannt an – aber das Gesamtpaket ist so rund, humorvoll und angenehm süchtig machend, dass man darüber hinwegsehen kann. Ein würdiger, sehr spaßiger Vertreter der Reihe, der Museumsbau überraschend spannend macht.

Punktewertung

Gameplay
83
Grafik
82
Sound
82
Steuerung
75

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