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Trentemøller - Reworked/Remixed Review


2012-02-02  FrauGrobitz  12 Likes  0 Kommentare 
Ich sollte vorab klarstellen, dass man in meiner Musiksammlung kaum House-CDs findet. Nicht, dass ich das nicht höre - beim Tanzen gehen, im Radio oder bei Freunden höre ich das gerne - aber so am Stück von einem Artist hat mich House nie wirklich interessiert. Gut also, dass Anders Trentemøller hier ein Remixalbum vorlegt, auf dem er Stücke von verschiedenen Künstlern bearbeitet hat bzw. seine eigenen Stücke hat überarbeiten lassen. Aber von vorne:

Wer Trentemøller ist
Als House- und Technoproduzent ist Anders Trentemøller in Dänemark schon längst kein Newcomer mehr. In den letzten Jahren hat er zahlreiche Alben, ua. "The Last Resort" (2006), "The Trentemøller Chronicles" (2007) und "Into The Great Wide Yonder" (2011) veröffentlicht, die Publikum und Presse gleichermaßen ansprachen. Gleichzeitig nahm er sich der Stücke vieler bekannter Künstler an, unter anderem remixte er für Royksopp, die PetT Shop Boys, The Knife, Daft Punk, Moby, Modeselektor, Depeche Mode und Franz Ferdinand. Für viele Künstler also, die gar nicht in der elektronischen Musik zu Hause sind.

Sein neues Werk ist nun eine Doppel-CD mit dem Namen "remixed/reworked". Auf CD1 finden sich die Stücke, die Trentemøller als DJ und Produzent für andere Künstler gemacht hat. Auf CD2 gibt es dazu Mixe, die andere Künstler von Trentemøllers Titeln angefertigt haben. Fast alle Stücke sind dabei schon mal irgendwo erschienen, aber Fans mussten sie bisher umständlich auf B-Sides oder bei unterschiedlichen Künstlern zusammensuchen. Zu den unveröffentlichten Tracks zählen unter anderem "Sycamore Feeling" (Marie Fisker Version), das an Mogwai denken lässt, und "Neverglade" von UNKLE.

Vielfältigkeit
Die CDs bestehen dann auch nicht nur aus klassischen Housestücken, sondert bietet einen guten Mix aus Electro, Indie, Ambient, Minimal und mehr. Die ZUsammenarbeit mit solch unterschiedlichen Künstlern überrascht, Franz Ferdinand neben Modeselektor, viel Trentemøller selbst, und Depeche Mode vor Mew.
Die Zusammenstellung der Tracks ist dann auch teilweise etwas gewöhnungsbedürftig. Auf den ersten Blick kann man den roten Faden nicht erkennen. Trotzdem hat mich schon nach kurzer Zeit die Vielfältigkeit der Zusammenstellung und der Songs überrascht.
Besonders auf CD1 mochte ich "The Answer feat. Big in Japan", "Tide" und "White Flash" gleich noch einmal hören (wobei ich bei Thom Yorke eh nie weghören kann).
Zwischendurch macht Andrew Weatherall "Silver SUrfer, Ghost Ride Go" zu einem 70er Jahre geschwängerten Gitarrenstück und Lars and the Hands of Light wagen sich mit "Me me me" einen Hauch von 60er.

Als duchweg tanzbare Musik im Club dient die "remixed/reworked" eher nicht. Trentemøller hat den Fokus auf stimmungsvolle Stücke gesetzt, bei denen man wirklich zuhören muss, um sie ganz aufzunehmen. Zum Vorglühen bevor man loszieht, kann ich die CD aber empfehlen. Die Stücke nehmen an Tempo zu, man bekommt Lust auszugehen.

Manchmal gewöhnungsbedürftig, oft unerwartet, nie langweilig. Wer Remixe und ungewöhnlich gemixte House- und Indie-Stücke mag, sollte zuschlagen.

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   Titel Reworked/Remixed
   Genre
   Release 2011-11-04
   Systeme
   Publisher In My Room (rough trade)
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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