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Titan Chaser Review


2021-03-02  Spielemagazin  11 Likes  0 Kommentare 
Du wachst in einem ziemlich schäbigen Motel auf. Irgendwo im Nirgendwo. Der Wecker funktioniert nicht mehr, aber du weißt, dass die Zeit gekommen ist zur Arbeit zu gehen. Nicht irgendein Job, es ist ein ganz besonderer Job. Deine Nachtschicht hat gerade erst begonnen, also erstmal wach werden. Kurz ins Bad, Wasserhahn abstellen(!), alle Lichter ausmachen (!!), dann zum Auto. Es ist eine extrem neblige Nacht und die Nebelschwaden hängen schwer in der eiskalten Luft. Ein Flugzeug rauscht über deinen Kopf hinweg. Woher es wohl kommt, wohin es wohl als nächstes fliegt? Keine Zeit. Du musst die Schlüssel für dein Auto suchen, denn die Titanen warten nicht auf dich...

Titan Chaser


Titan Chaser ist ein Early Access-Spiel...

So ungefähr beginnt in Worten das, was wir auch in unserem Lets Play zu "Titan Chaser" erleben durften. Und gleich vorneweg: Titan Chaser ist ein Early Access-Spiel, also ein Game, dass in seiner Entwicklung noch ganz am Anfang steht, aber dennoch schon in diesem frühen Stadium auf den Markt (in diesem Falle via Steam) gebracht wurde, um die Storyline mit den Spielern gemeinsam weiter zu gestalten und natürlich auch um die weitere Entwicklung ein stückweit zu finanzieren. Das ist deswegen wichtig zu erwähnen, weil das Spiel durchaus einen großen Charme versprüht, aber an einigen Stellen ist das Gameplay doch noch etwas "speziell".



Es ist eine meditative Erfahrung...

In der Spielbeschreibung heißt es: "Jede Nacht verlässt du das Motel und fährst durch menschenleere Felder, auf der Suche nach etwas. Deine Aufgabe ist es, umherziehende Titanen auszukundschaften und sie mit Hilfe von Licht aus der schlummernden Stadt zu vertreiben. Es ist eine meditative Erfahrung, bei der du dich nicht um Kraftstoff, die Wartung deines Autos, deine Gesundheit oder Schäden kümmern musst. Finde einfach heraus, wohin du fahren musst und wie du deine Werkzeuge effektiv einsetzen kannst. Oder vergiss einfach deine Arbeit und fahre durch neblige Landschaften, um dich nach einem anstrengenden Tag zu erholen.



In "Titan Chaser" ist es dein Job Titanen mit Hilfe von Licht zu vertreiben.

Fangen wir ganz vorne an: In "Titan Chaser" ist es dein Job Titanen mit Hilfe von Licht zu vertreiben. Diese Titanen sind Riesen, die eben keiner in der eigenen Nachbarschaft haben will, dementsprechend gibt es solche Titanen-Jäger wie dich, deren Aufgabe es ist die lichtempfindlichen Wesen zu vertreiben. Dazu fährst du (sobald du die Schlüssel hast) mit einem Auto durch die nebligen Landschaften, auf dessen Dach ein leistungsstarker Strahler montiert ist. Der kann den Titanen schon Beine machen, noch effektiver sind allerdings die wirklich mächtigen Satellitenschüsseln, die ebenfalls als Strahler fungieren. Der einzige Haken: Das nahegelegene Kraftwerk liefert nur Strom für einen dieser Strahler. Heißt konkret: Mit Hilfe von Schaltern kannst du immer nur eine Schüssel aktivieren, die anderen bleiben aus.

Titanischer Schädlingsbekämpfungs-Simulator

Erkundung und das Erlebnis als solches stehen im Vordergrund.

Du beginnst deine Nachtschicht aber zunächst ohnehin damit, die Gegend ein wenig zu erkunden. Dies entspricht auch zu großen Teilen einem Grundprinzip des Spiels, denn "Titan Chaser" ist durchaus ein stückweit ein Walking Simulator, in dem man aber zumindest ein Auto hat, um nicht wirklich jeden Meter zu Fuß zurücklegen zu müssen. Dementsprechend stehen die Erkundung und das Erlebnis als solches im Vordergrund. Das Spiel hat also folglich auch durchaus etwas entspannendes - das kann man mögen. Muss man aber nicht. Gerade solche Walking Simulatoren sind schlicht nicht Jedermanns Sache und so wird auch "Titan Chaser" seine Fans finden, aber nicht jeden Spieler einfangen können. Dafür hat das Spiel zudem auch noch ein paar kleinere und größere Mankos.



Die Atmosphäre ist fantastisch.

In unserem Lets Play beispielsweise erkennt man ziemlich gut, dass es dem Spiel insbesondere zu Beginn ein wenig an Anleitung des Spielers fehlt. Man irrt förmlich in der Gegend herum, erfährt nach und nach immer mehr von der Umgebung, auch von der Geschichte der nahegelegenen Stadt und dem Lockdown. Und auch von der Protagonistin selbst erfährt man immer mehr. Aber am Ende spielten wir rund eine Stunde lang ohne auch nur einen einzigen Titanen zu Gesicht zu bekommen. Zufall? Pech? Wäre in jedem Falle vermeidbar gewesen. Gerade zu Beginn hätte es uns sehr geholfen etwas an die Hand genommen zu werden. Die Atmosphäre ist hingegen fantastisch. Die neblige Nacht, die dunkle Grundstimmung, das Rätsel rund um die Geschichte der Stadt und der Titanen ist grundsätzlich top. Was fehlt ist ein gewisser Feinschliff, sowohl im Bereich der Grafik, als auch bei der Fahrphysik des Autos oder bei den Animationen während des Gehens.



"Titan Chaser" muss sich mit Genregrößen wir "Everybody's Gone to the Rapture (PS4 )" oder "What Remains of Edith Finch (PS4 )" messen lassen und kann hier einfach nicht auf ganzer Linie mithalten. Und dennoch können wir uns vorstellen, dass das Spiel mit weiteren Entwicklungsstunden durchaus noch den einen oder anderen Schritt machen kann, um sich seinen Platz in der Welt der Walking Simulatoren zu sichern.

"Titan Chaser" macht schon vieles richtig, kann aber mit den Genregrößen aktuell zumindest noch nicht mithalten. Dafür fehlt es an einigen Stellen schlicht noch am Feinschliff, der aber durch den Early Access durchaus noch kommen könnte. Bemerkenswert finden wir allerdings die Spielidee und das Konzept des Spiels, welches definitiv unsere Aufmerksamkeit geweckt hat und unser Lob und die Anerkennung verdient. Fans des Genres sollten sich unbedingt (!) unser Lets Play ansehen. Auch weil wir etwas erfolglos waren Titanen aufzuspüren, spoilern wir in unserem Gameplay Video zumindest nichts und so kannst du völlig unbesorgt einmal ins Spielgeschehen eintauchen ohne dir den eigenen Spielspaß zu nehmen. Das Spiel verdient es.

Punktewertung

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