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Puddle Review


2012-03-02  Torsten  8 Likes  0 Kommentare 
Kostenfreie Indie-Werke von Studenten-Teams gibt es zuhauf, doch Puddle schaffte es mit einem Preiserfolg auf der Game Developers Conference 2010 aus der grauen Masse heraus zu treten und auf sich aufmerksam zu machen. So feilten die Jungs von Neko Entertainment weiter fleißig an ihrem Spiel, bis am Ende Konami den nunmehr kostenpflichtigen Start ins Playstation Network ermöglichte. Was es mit dem Schwindel erregenden Geschicklichkeitsparcours auf sich hat soll der nachfolgende Test offen legen.

Der Flow entscheidet
Grundsätzlich ist das Spielprinzip von Puddle denkbar einfach, denn es geht eigentlich nur um die Umleitung einer Flüssigkeit bis zum Ziel. Das ist alles. Naja fast, denn auf dem Weg zum erlösenden Ziel sind zahlreiche Windungen und Hindernisse zu bewältigen. Gesteuert wird der Fluss unserer anfänglichen Kaffee-Brühe durch Abkippen des gesamten Bildschirms. Die Schwerkraft gibt dann ihr Übriges hinzu, um der Flüssigkeit die nötige Geschwindigkeit zu verleihen. Und diese ist dann auch so manches Mal bitter notwendig, um Vorsprünge zu überwinden und die entsprechende Zentrifugalkraft für das Durchschreiten von Looping-Kurven entwickeln zu können.

Von Rätseln und Klageliedern
Doch wo läge denn nun der Spaß im möglichst schwungvollen Durchfließen von schnöden Metall-Röhren? Es fehlt die Puzzle-Komponente, die Puddle erst in sein korrektes Genre einordnet und schlussendlich den nötigen Spaß-Faktor, aber auch gehöriges Frustpotential verleiht. Den Anfang machen simple "Schalter-Rätsel", bei denen die Flüssigkeit lediglich gegen großzügig dimensionierte Buzzer geschwappt werden muss. Hitzequellen sollten möglichst schnell durchquert werden, sonst verdampft der Flüssigkeits-Vorrat und das Spiel ist frühzeitig beendet, sobald die geforderte Mindest-Grenze unterschritten wird. Hier hilft sprichwörtliches Jammern zur Abwechslung doch einmal weiter. Doch die Rede ist nicht vom kollektiven Geheul vorm heimischen Fernseher, das bringt nur Kopfweh, sondern vom Überspringen von allzu schweren und auch bei unzähligen Versuchen nicht zu schaffenden Level-Abschnitten. Der Nachteil des mangelnden Durchbeiß-Vermögens ist der Verlust der Punktezahl. Außerdem hat auch hier das Jammern irgendwann ein Ende und der Spieler muss sich wieder konzentriert ans Spiel begeben.

Die verschiedenen Flüssigkeiten bringen zudem mehr als nur rein optische Abwechslung ins Spiel. Flüssiges Metall weist nun einmal andere Fließeigenschaften als das übelriechende Abwasser auf. Vor allem, wenn sich die Temperatur des Flüssigmetalls kälteren Werten annähert. Denn dann ist schnell Schluss mit dem Fluss und die zähe Flüssigkeit wird langsam und träge. In anderen Abschnitten bringen veränderte Gravitationseigenschaften spielerische Tiefe.

Bedienbarkeit und technische Präsentation
Hier wird auch ohne aufwändige Grafik-Engine und alles überflutende Effekte ein ordentliches Paket geschnürt. Vor allem die unterschiedlichen zur Verwendung kommenden Stile wissen zu gefallen. Puddle lässt sich am besten mit den Schultertasten des Standard Controllers kontrollieren. Das funktioniert schnell und präzise und ist zudem nach kürzester Zeit bereits einfach zu beherrschen. Spaßiger ist hingegen die Bedienung mit PS Move oder der Sixaxis-Funktion des Gamepads. Immerhin geht es hier um die Balance-Haltung mit Flüssigkeiten und da bietet sich so eine "Wasserwaagen-Steuerung" geradezu an. Leider schleicht sich dabei auch ein gewisses Input Lag in die Steuerung, was die Angelegenheit etwas träger, als die Bedienung per Schultertasten macht.

Puddle ist ein kostengünstiger Härtetest für den eigenen Magen wie auch Geduldsfaden. Die vielen kniffligen Geschicklichkeits-Passagen, denen nur mit Trial & Error beizukommen ist stellen die Frust-Resistenz ein ums andere Mal auf eine harte Probe. Zudem führt das harte Abkippen des gesamten Bildschirms bei nervösen Mägen schon einmal zu Unbehagen. Aber es lohnt sich durchzuhalten, denn die abgedrehten Ideen und die physikalischen Spielereien entschuldigen für so manchen Biss in den Controller.

Punktewertung

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   Titel PlayStation Network Card (20 Euro) - Deutschland
   Genre
   Release 2009-10-01
   Systeme Sony PSP
   Publisher Sony Computer Entertainment
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 18 Jahren Jahren
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