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PES 2014 Review


2013-10-17  syskorn  12 Likes  0 Kommentare 
Es ist September und im September trifft, seit letztem Jahr, PES auf FIFA. Und jedes Jahr stellt sich die gleiche Frage: Welches ist das bessere Spiel? Wenn man nur auf die Verkaufszahlen schaut, ist Konami EA weit, weit unterlegen. Auch dieses Jahr wird EA einige Millionen mehr Exemplare als Konami verkaufen. Ist darum PES 2014 schlecht? Nein überhaupt nicht, denn die Stärken werden wie fast jedes Jahr auf dem Platz gezeigt.

Klassische Musik

Verwundert reibt man sich die Ohren nach dem Starten des Spiels. Klassische Musik verwöhnt unser Ohr und aus Verwunderung wird Erstaunen, aus Erstaunen entsteht Gänsehaut. Wirklich wunderbar wie Konami uns ins Spiel zieht. Wer die Champions League Hymne mag, wird das klassische Intro - wenn dieses auch ohne Gesang ist - lieben. Anfangs wählt man seinen Lieblingsverein und Spieler. Wählt man Messi und Barcelona, erscheint das Hauptmenü in den gewählten Farben des Vereins und mit einem Bild des Spielers. Natürlich startet wir zu allererst in ein neues Match, um das Spiel kennen zu lernen. Und wie vielleicht jedes Jahr fühlt es sich neu an. Irgendwie lassen sich die Spieler anders steuern, als in der Vorjahresversion. Die Entwickler hatten ja bereits angekündigt, dass der Ball in der 2014er Version nicht mehr an den Füssen kleben wird. Man konnte sich schon in der Demo davon überzeugen und auch die Vollversion setzt darauf. Wer den Ball dieses Jahr nicht eng genug am Mann führt, wird ihn schneller los sein als "Foul" schreien zu können.

Mindestens vier Partien solltet ihr investieren, um rein zu kommen. Aber danach merkt man immer mehr, wie sich das eigene Passspiel von Spiel zu Spiel verbessert. Und wer dieses Jahr das Passspiel beherrscht, beherrscht den Gegner. Großen Wert legen die Entwickler auch auf die Werte der Spieler. Per "Motion Animation Stability System" kurz MASS legt das Spiel, aufgrund der Größe und des Gewichts des Spielers, fest, wie deren Zweikampfverhalten ist. Das heißt kleine wendige Spieler, außer es sind Starspieler wie Lionel Messi, verlieren schneller den Ball, wenn sie auf kompakte Abwehrspieler treffen. So muss man sich zweimal überlegen, ob man in den Zweikampf geht. Die Schüsse wirken wie jedes Jahr schön wuchtig und auch die Torhüter haben dazugelernt. In manch Situation könnte der Ballhalter, aber dennoch schneller rauslaufen, um dem Stürmer den Winkel zu verkürzen. Zurückgepiffen hat Konami den Schiedsrichter. In PES 2013 noch jede Berührung gepfiffen, lässt der Referee das Spiel auch mal weiterlaufen, wenn man in Ballbesitz bleibt. Gut so, denn im Vorjahr war gerade diese Pingeligkeit zum Haare raufen.

Verbesserte Zuschauer, verschlimmerte Menüs

Konami hat endlich das Echo der Fans vernommen und PES 2014 mehr Intensität verpasst. Sowohl auf dem Platz als auch auf der Tribüne. Der Spielverlauf wiegt oft hin und her und das goutieren auch die Fans mit verschiedenen Fangesängen. Sogar Mannschaften, die weit zurückliegen, werden oft noch unterstützt. Das erinnert an die irischen Fans, die ihr Nationalteam immer feiern, egal wie es steht.

Dank der neuen FoxEngine hat das Spiel grafisch einen Schritt nach vorne gemacht. Die Starspieler sind ihrem Original sehr genau nachempfunden. Die Animationen sind butterweich und vom allerfeinsten. Hier zuckt man unmerklich mit, wenn ein Spieler wegen eines Fouls abhebt. Leider hat sich Konami keine großen Mühen bei Nicht-Starspielern gemacht. Diese sind z. T. schlichtweg nicht zu erkennen. Besserung haben die Entwickler mit dem neuen Novemberupdate versprochen. Dieser soll mehr als 700 Spielergesichter liefern, so dass seit Release über 1.000 neue Gesichter ins Spiel integriert wurden. Gut, aber das hätte bereits in der Release Version enthalten sein müssen.

Gehörig nerven tun die im Mittelfeld auftretenden Ruckler. Sobald viele Spieler zu sehen sind, scheint PES 2014 Schluckauf in der Bildrate zu kriegen. Auch im Intro, wenn sich die Spieler auf dem Weg zum Feld machen, ruckelt es oft. Es wäre gelogen, wenn man behaupten würde, dass es nicht stört. Leider stört es doch ziemlich. Wir hoffen mal, dass kann Konami noch per Patch ausmerzen. Zum Release gab es ja gleich einen Patch, der den Onlinemodus integrierte, wobei wohl Xbox 360 Spieler immer noch nicht online gegeneinander zocken können. Konami und Microsoft sind an einer Lösung dran, aber im Prinzip muss man hier ein Armutszeugnis den Entwicklern ausstellen.

Konami hat aber in den kommenden Jahren noch mehr Arbeit vor sich, nämlich bei den Menüs. Natürlich sieht das grafisch anders aus und natürlich ist eine Verbesserung zu den Vorjahren zu erkennen, aber die Menüstruktur ist einfach zu verschachtelt. Mit den Menüs könnte man noch leben, die langen Ladezeiten ziehen aber klar an den Nerven und im Endeffekt zusammen mit den Rucklern an der Wertung.

Über die Lizenzen verlieren wir nur ein paar Worte. FIFA hat wie jedes Jahr mehr, aber PES hat wie jedes Jahr einen gewaltigen Editor mit dem sich alles anpassen lässt. Die Fanbase ist groß und wer etwas danach recherchiert, wird schnell fündig. Gerade auf dem PC geht das schnell unkompliziert. Bei der getesteten PS3 Version ist es etwas schwieriger oder man sucht auf Ebay nach Patches, die wiederum etwas kosten. Karrieremodus ist wie jedes Jahr gelungen und auch die Kommentatoren machen ihre Sache gut bzw. schlecht, je nachdem ob man Fan von Hansi Küpper und Wolff-Christoph Fuss ist oder eben nicht.

Wer den Test liest, findet viele Passagen die nicht gerade Lust auf PES 2014 machen. Das Spiel macht aber großen Spaß, vor allem auf dem Platz. Es lohnt sich, sich ins Spiel einzuarbeiten, es wird gefühlt von Match zu Match besser. Auch die kommenden Patches machen Hoffnung, dass Konami die Fehler noch ausmerzt. Zugreifen!

Punktewertung

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   Titel PES 2014 - Pro Evolution Soccer
   Genre Actionspiele
   Release 2013-09-19
   Systeme PlayStation 3
   Publisher KONAMI Digital Entertainment GmbH
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ohne Altersbeschränkung Jahren
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