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Ostrich Island Review


2015-03-10  Spielemagazin  7 Likes  0 Kommentare 
Hauptcharaktere in Spielen lassen uns unsere wildesten Fantasien ausleben. Sie ermöglichen uns der Held der eigenen Geschichte zu sein, durchs Weltall oder durch mittelalterliche Festungen zu reisen oder vielleicht auch mal der Bösewicht zu spielen. Was haben wir nicht alles schon gespielt? Einen bepanzerten Master Chief in einem Zukunftsszenario, unzählige Soldaten in Call of Duty oder Battlefield oder einfache Überlebende einer Zombieapokalypse. Neuerdings sogar ein riesiges Monster im aktuellen Evolve. Allerdings mussten wir feststellen, dass es tatsächlich einen Charakter gibt, den wir noch nicht gesteuert haben. Einen Strauß!

Genau, richtig gelesen. Einen Strauß. Einen mit Federn und langem Hals, der gerne mal seinen Kopf in Sand steckt (im wahrsten Sinne des Wortes). An dieser Stelle möchten wir natürlich betonen, dass für die Entwicklung von Ostrich Island kein Vogel verletzt oder misshandelt wurde. Aber wie kann man sich ein solches Spiel vorstellen? Ist das Leben eines Straußes spannend? Gibt es jemanden, der schon immer mal für eine Weile in die Rolle eines Straußes schlüpfen wollte? Letzteres kann ich nicht beantworten, die anderen Antworten findet ihr im folgenden Text.

Geschicklichkeit im kleinen Rahmen
Startet man das Spiel, wird man zunächst mit farbenfrohen Bildern und fröhlicher Musik begrüßt. Das allgemeine Ambiente versucht eine lockere Stimmung zu erzielen und dies gelingt auch. Leider bleibt das auch der einzige Pluspunkt des Spiels. Startet man die Kampagne und beginnt das erste Level, verpufft jeder Hauch von Motivation und Lust. Spätestens nach wenigen Spielminuten fällt einem auf, dass Ostrich Island kaum was bietet. Es ist immerhin witzig hin und wieder mal den Strauß den Kopf in Sand stecken zu lassen, aber begleitet wird dies von trostloser Optik und mangelnder Ideen. Man befindet sich auf einer Insel und versucht das Minimum an Eiern einzusammeln, um das nächste Level freizuschalten. Dabei kommen von Level zu Level kaum Änderungen auf und das bloße Eier sammeln verliert schnell den Reiz. Kleine Features kommen zwischenzeitlich dazu, wie Teleporter oder Gegner, können aber am einseitigen Gameplay auch nichts mehr ändern.

Strauß am Chillaxen

Pro Level stehen einem 3 Leben zur Verfügung, um sich durch die Balance-Akte oder Sprungpassagen zu springen. Fällt der Strauß ins Wasser, so verliert man ein Leben. Aufgrund der trägen Steuerung führen vor allem die Balance-Akte zu teils hohem Frust. Man kann dem Spiel trotz der trostlosen Optik zugute halten, dass immerhin am Wetter gewerkelt wurde. Man befindet sich zwar immer auf denselben Inseln, muss aber auch mal mit Schnee oder dichtem Nebel klarkommen.

Obwohl unser Test nicht gut ausfällt, muss man hier anmerken: Ostrich Island, von MeDungeon Games, ist ein Alleinwerk einer einzelnen Person, entworfen mit der UnityEngine. Das ist eine Leistung die ihre eigene Anerkennung finden sollte und muss.

Ostrich Island (auf Steam erhältlich) konnte uns leider kaum begeistern. Nach einer Internetrecherche sind wir jedoch oft auf folgenden Satz gestoßen: "So schlecht, dass es schon wieder gut ist". Dem können wir zwar nicht unbedingt zustimmen, aber wer schon immer mal einen stolzen Strauß spielen wollte oder mit vorherigen Satz was anfangen kann, sollte doch mal einen Blick auf Ostrich Island werfen. Außerdem unterstützt ihr damit einen unabhängigen Entwickler, der seine Freizeit für eure Unterhaltung opfert.

Punktewertung

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