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Kreative Fotopraxis Review


2012-04-11  Spielemagazin  9 Likes  0 Kommentare 
Beim Fotografieren, wie bei jeder anderen Kunstform auch, wird ein gewisses Maß an Kreativität vorausgesetzt. Man muss "das Auge" für die Dinge haben und erkennen, was ein tolles Motiv ergeben könnte und was den Speicherplatz auf der Karte nicht lohnt. "Das Auge haben" - das sagt sich so leicht. Nicht jeder erkennt auf Anhieb worauf es ankommt. Wo soll man denn hinschauen, wenn sich vor einem eine Landschaft auftut? Die Totale wirkt langweilig, irgendwo dahinten fährt ein kleiner grüner Träcker - das wars. Und nun?

Kreative Fotopraxis
Das neue Buch aus dem Galileo Verlag bringt es auf den Punkt - es geht um die "Kreative Fotopraxis". Der Untertitel macht es noch deutlicher: "Bewusst sehen, außergewöhnlich fotografieren". Und genau diesen Punkt in der persönlichen Entwicklung eines Hobbyfotografen muss wohl jeder durchschreiten. Man hat die Kamera halbwegs verstanden, kommt mit den Tücken der Technik klar und auch die Fotos, die man so macht, sind gelungen - aber irgendwie fehlt das gewisse Extra. Das "+", das aus guten Fotos, einfach supergeile Fotos macht.

Der Autor Robert Mertens zeigt in seinem Buch mit Hilfe vieler Bildbeispiele, Zeichnungen, Tipps und Illustration wie man kreativ mit seiner Kamera umgehen kann. Mit durchaus konkreten und praktisch gemeinten Anleitungen lernen wir besser mit Licht und Schatten, Farben und Konstrasten umzugehen. Auch mögliche Denk- und Kreativitätsblockaden werden gelöst, einfach damit neue Standpunkte eingenommen werden können. So regt Mertens uns an mal bewusst unscharf zu fotografieren (S. 110 ff.), mit Hilfe von Sequenzen kleine Geschichten zu erzählen (S. 138 ff.) oder auch mal ein kreatives Chaos zuzulassen.

Schon allein die Themenauswahl zeigt, wie vielschichtig das Buch hierbei zu Werke geht:

- Perspektive wechseln
- Regeln brechen
- Fotoserien & Sequenzen
- Fantasie anregen
- Bildideen-Generator
- Konzeptionell fotografieren
- Visuelle Impulse
- Fotografische Gewohnheiten
- Kreativprozesse anstoßen
- Strukturen aufbrechen
- Mit dem Zufall arbeiten
- Irritation & Provokation
- Neue Wege gehen
- Aus Kritik lernen
- Mehrfachbelichtungen nutzen
- Inspirationsquelle Bildarchiv
- Reduktion aufs Wesentliche
- Bildideen bewerten & entwickeln

Kurzum: Man muss sich von jeglichen Konventionen lösen, um in der Fotografie etwas Neues zu erschaffen. Und wer gerade auf der Suche nach dem eigenen Stil ist, der sollte sich "Kreative Fotopraxis" ruhig mal ansehen. Als Ideengeber und Motivation zum Kettensprengen ist es auf jeden Fall mehr als geeignet.

Tolles Buch für alle, die auf der Suche nach dem eigenen Fotografie-Stil sind. Wer das Gefühl hat sich in dem Bereich nicht weiterzuentwickeln, sollte unbedingt mal reinschauen.

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