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Inside WikiLeaks: Meine Zeit bei der gefährlichsten Website der Welt Review


2011-02-27  Spielemagazin  9 Likes  0 Kommentare 
Im Zusammenhang mit Wikileaks hat man bereits von "Cyber-Terrorismus" gesprochen. Man hat versucht die Seite zu bekämpfen, zu schliessen, die Informanten zum Schweigen zu bringen. Dabei leistet Wikileaks ja vielleicht einen wertvollen Beitrag zur Stärkung der Demokratie. Zumindest insoweit, dass die Seite Fehlentwicklungen der Demokratie offenlegen kann. Wikileaks bringt Dinge ans Licht, die definitiv in der Dunkelheit bleiben wollten - Autor Daniel Domscheit-Berg bringt Licht ins Dunkel und führt uns in den Kaninchenbau von Wikileaks...

Inside WikiLeaks: Meine Zeit bei der gefährlichsten Website der Welt
Die Enthüllungen von WikiLeaks halten die Welt in Atem. Doch wer steckt hinter der Organisation, die die Mächtigen fürchten macht und das Pentagon eine 120 Mann starke Task Force einberufen ließ? Wie sieht es aus in der Schaltzentrale von WikiLeaks und welche brisanten Papiere schlummern dort noch? Daniel Domscheit-Berg nimmt uns mit ins Herz von WikiLeaks. Er hat die Enthüllungsplattform seit 2007 Seite an Seite mit Julian Assange aufgebaut. Der junge Deutsche ist weltweit der Mann, der neben dem schillernden und zunehmend umstrittenen Gründer den besten Einblick in das Whistleblower-Projekt hat.

Seit Domscheit-Berg und andere Mitstreiter sich im Herbst 2010 aus dem Projekt zurückzogen, ist Julian Assange alleiniger Herrscher über dieses machtvolle Instrument. Inside WikiLeaks ist ein packend geschriebener Enthüllungsreport voller unbekannter Fakten. Er erzählt die Geschichte von WikiLeaks, wie sie noch keiner gehört hat.

Daniel Domscheit-Berg ist es gelungen eine sehr eingehende aber auch gerne kritische Analyse einer der populärsten Seiten unserer Zeit zu schreiben. Angefangen bei dem ehrlichen Wunsch eine Seite zu schaffen, die die Macht kontrollieren sollte bis hin zu dem Innenverhältnis der Männerfreundschaft zu Julian Assange. Dabei versucht das Buch stets eine Chronologie einzuhalten - was aber nicht immer gelingt. Hier und da entstehen beim Leser im zeitlichen Ablauf Fragen, die so nicht geklärt werden.

Dafür erhält man als Leser einen tiefgehenden Einblick in eine Maschinerie, die zwar ganz offensichtlich dafür gesorgt hat, dass jeder darüber spricht, aber keiner daran verdient. Doch so viel Idealismus lebt von einem Team, in dem auch Kritik akzeptiert wird. Und hier endet dann auch die "volle Transparanz" am "System Assange" - totschweigen, verdrängen, aussondern - scheinbar hatte man kein Rezept für den Umgang mit internen Problemen. Und DAS wusste man über Wikileaks sicher noch nicht. Interessante Innenansichten...

Spannende Innenansichten eines Unternehmens, welches sprichwörtlich in aller Munde ist. Doch mit diesen An- und Einsichten hätte man vielleicht nicht gerechnet. Letztlich ein spannendes Buch, das die Organisation von Innen betrachtet. Eignet sich gut, um sich eine eigene Meinung über Wikileaks zu bilden, wobei man auch eine unabhängige Außenansicht zulassen muss. Lesenswert!

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