Autsch. Gemeint ist das neue Album "You're Welcome" der Post-Hardcore-Band "A Day To Remember" aus aus Ocala, Florida, USA. Bis zu eben diesem Album veröffentlichte die Combo bereits sieben offizielle Studioalben, darunter auch die mit goldenen Langrillen prämierten Werke "Homesick" und "What Separates Me from You". Und nun, das neue Album, womöglich ein Flop? Da werfen wir doch erstmal selbst ein Ohr drauf."Nach fünf langen Jahren ist diese Platte leider nichts mehr als eine kleine Enttäuschung".
Über Geschmack lässt sich nicht streiten und so gehen wir unvoreingenommen zu Werke. Der Opener "Brick Wall" säuselt erstmal von Karma und Schicksal, Frontmann Jeremy McKinnon scheint sich wohl erstmal Warmlaufen zu müssen, zumindest 44 Sekunden lang - denn dann ist schon zum ersten Mal das Nackenbrecher-Potential der Band voll da. Ein brachialer Mosh-Part, der dem Lied seinen Stempel aufdrückt und ordentlich anheizt. Schnell wird deutlich, dass "Brick Wall" eine gute Wahl war, denn der Song ist ziemlich repräsentativ für das was kommt. Auch der nächste Song "Mindreader" haut in etwa in dieselbe Kerbe. Melodiöser Pop-Punk und Metalcore als interessante Melange beider Stilwelten - das klingt mitunter ganz schön gefällig, sehr charttauglich. Interessanterweise lässt sich der Sound ansonsten aber auch gar nicht so leicht festnageln, denn die Variabilität der Band ist durchaus bemerkenswert. Mal denkt man beim Hören an "Justin Bieber", dann an "Northlane". Kein Wunder, dass da einige Kollegen der schreibenden Zunft irritiert sind. Bands wie "Bring Me The Horizon" und "Architects" werden immer in eine nahegelegene Schublade gepackt, aber in meinen Augen passt das nicht zu "A Day To Remember" und speziell nicht zu "You're Welcome".Melodiöser Pop-Punk und Metalcore als interessante Melange beider Stilwelten...
Die 14 Tracks sind eingängig, aber klar: Stylistisch ist das ein herber Mix, der sich da mit dem Album auftut. Beispiel: Während die ersten drei Tracks wie aus einem Guss wirken, stellt der darauffolgende Song "Last Chance to Dance (Bad Friend)" einen gewissen Bruch dar. Dieser enthält zwar auch noch melodiöse Passagen, aber der Hauptpart ist schlichtweg knüppelhart. Nun ist es so, dass der Rezensent den härteren Gefilden mit offenen Armen gegenübersteht, aber klar ist: Der Bruch ist spürbar. Das wiederholt sich dann auch im Lauf des Albums immer wieder mal - auch in andere Richtungen. "Looks Like Hell" zum Beispiel ist eine fast schon freche Mischung aus Emo und Trap. Dafür muss man sich erstmal öffnen und ein einmaliges Anhören des Albums erscheint da zu wenig.Stylistisch ist das ein herber Mix...
"A Day To Remember" zeigen mit "You're Welcome" auf welchen Pfaden des Songwritings man wandeln kann. Irgendwo zwischen "reichlich gefällig" und "progressivste Rockband überhaupt" pendelt die Band zwischen den Extremen und scheint sich mit den 14 Tracks zumindest ein stückweit auch gefunden zu haben. Wer sich der Musik mit offenen Ohren hingibt, wird Teil dieser Reise.
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