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Skull & Crossbones – Time Review

Ein metallischer Blick auf die Vergänglichkeit


05.11.2025  Captain  2 Likes  0 Kommentare 
Skull & Crossbones – Time Review Bild Skull & Crossbones – Time Review Screenshot Skull & Crossbones – Time Review Foto

Mit Time veröffentlichen Skull & Crossbones ihr zweites Studioalbum – und setzen damit ein deutliches Ausrufezeichen in der deutschen Heavy-Metal-Landschaft. Drei Jahre nach ihrem Debüt klingen die fünf Musiker aus dem Süden Deutschlands fokussierter, druckvoller und zugleich melodischer denn je. Das Thema der Platte – die flüchtige Natur der Zeit – zieht sich wie ein roter Faden durch die zehn Songs, ohne je verkopft zu wirken.

Die Band bleibt dabei ihren Wurzeln treu: klassischer Heavy Metal mit hymnischen Refrains, Twin-Guitar-Leads und einer klaren, kraftvollen Gesangslinie. Doch Time ist kein nostalgischer Rückblick, sondern eine Evolution – ein Album, das die Energie der 80er atmet und dennoch frisch und zeitgemäß klingt.

Kraftvoller Auftakt mit Gänsehautmomenten
Schon der Opener Echoes Of Eternity gibt die Marschrichtung vor: eine mitreißende Hymne über Stärke, Freiheit und das Überwinden innerer Grenzen. Tobias Hübners Gesang trifft mit voller Wucht, unterstützt von einem majestätischen Gitarren-Duo und einem Refrain, der sofort hängen bleibt.

Mit Labyrinth Of Time und Time Thief folgt das Herzstück des Albums – zwei Songs, die das Konzept der Zeit aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten. Während ersterer düster und episch wirkt, mit Riffs, die an frühe Iced Earth erinnern, präsentiert sich Time Thief als schnell, direkt und kämpferisch – ein klassischer Metal-Hit mit markantem Hook.

Wenn Melodie auf Macht trifft
Was Skull & Crossbones hier so überzeugend macht, ist das Gleichgewicht zwischen Härte und Gefühl. The Illusionist arbeitet mit einem leicht progressiven Aufbau, The Price hingegen bringt Tempo und Eingängigkeit auf den Punkt – eine treibende Mischung aus Judas Priest und Brainstorm.

Spätestens mit Thunderstorm entfaltet sich die volle Klanggewalt des Albums. Hier verbinden sich donnernde Drums, hymnische Keyboards und ein Refrain, der sich ins Langzeitgedächtnis brennt. Es ist einer jener Songs, die auf der Bühne explodieren werden – getragen von einer Produktion, die klar, wuchtig und organisch klingt.

Zeitreise mit Emotion und Tiefe
In der zweiten Albumhälfte beweist die Band, dass sie mehr kann als nur Geschwindigkeit und Power. Passing Hours ist ein fast balladesker Track, der das Thema Vergänglichkeit auf poetische Weise aufgreift. Hübners Stimme trägt hier eine melancholische Note, die berührt, ohne kitschig zu wirken.

Mit Eye Of Wisdom und Nocturnal Dreams nähert sich das Album seinem Finale: kraftvolle, hymnische Kompositionen, die das Leitmotiv – Erkenntnis, Reue, Neuanfang – weiterführen. Den Abschluss bildet das verspielte, maritime The Ocean’s Call – ein augenzwinkernder, leicht epischer Piraten-Metal-Song, der das Album mit einem Lächeln beendet.

Tracklist
  1. Echoes Of Eternity
  2. Labyrinth Of Time
  3. Time Thief
  4. The Illusionist
  5. The Price
  6. Thunderstorm
  7. Passing Hours
  8. Eye Of Wisdom
  9. Nocturnal Dreams
  10. The Ocean’s Call


Time ist ein reifes, detailverliebtes Heavy-Metal-Album, das Emotion, Energie und klassisches Songwriting meisterhaft verbindet. Skull & Crossbones haben ihre eigene Nische gefunden – irgendwo zwischen Pathos und Power, Tradition und Moderne. Wer ehrlichen, melodischen Metal mit Substanz sucht, wird hier fündig. Die Songs sind durchdacht, die Produktion druckvoll, die Spielfreude greifbar. Time erinnert daran, dass der klassische Heavy Metal noch lange nicht in der Vergangenheit lebt – er tickt, atmet und klingt lebendiger denn je.

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