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Sabaton - World War Live: Battle Of The Baltic Sea Review


2011-07-05  DasStampa  9 Likes  0 Kommentare 
Der 2. Weltkrieg, ein Thema welches so schwierig sein kann wie kein Zweites. Musikalische Veröffentlichungen zum Thema haben größtenteils einen politisch motivierten Hintergrund und sollten von daher tiiiiiiiiiiiiief in der Versenkung verschwinden. Nicht so Sabaton. Sabaton behandelt in ihren Liedern eben dieses sensible Thema, aber Objektiv und ohne Verherrlichung oder gar hetzerischen Gedankengut... und weiß zu überzeugen. Nun haben die 6 schwedischen Vollblutmusiker nach insgesamt 5 offiziellen Studio-Alben endlich das obligatorische, aber meiner Meinung nach längst überfällige erste Live-Album auf den Markt gebracht. Zig Festivals haben sie mit ihren schnellen melodischen Werken verzaubert, die Konzerte der Band waren stets sehr gut besucht. Sabaton gehört zu den relativ spät bekannt gewordenen Metal-Bands (obwohl es sie bereis seit 1999 gibt), die astreinen Powermetal präsentieren und sich definitiv nicht verstecken müssen. Nun aber zunächst genug der Vorschusslorbeeren und zurück zur journalistischen Objektivität. Ob diese meine Euphorie gerechtfertigt ist oder ich mich vor Enttäuschung im nächstbesten Keller einsperre, lest ihr hier.

Oh... mein... Gott!!!
Es ist der schiere Wahnsinn. Auch wenn es meiner rhetorischen Art eigentlich nicht entspricht, mit der Tür ins Haus zu fallen, weiche ich an dieser Stelle von meiner Norm ab: Dieses Album ist ein unbedingtes MUSS in jedem CD-Regal, es ist schier der Wahnsinn. Es beginnt mit mit dem Intro "March of War". Dieses leitet gleich zu Beginn einen der Kracher der Band schlechthin ein: "Ghost Division". Der Refrain ist schnell gelernt und man ist gewappnet, um seinen Kopf zu schütteln und mit zu singen. Herrlich. Mit "Uprising" geht es etwas ruhiger zu, was aber nicht bedeutet, dass man seine Stimmbänder nicht strapazieren darf, im Gegenteil. Auch der nachfolgenden Track "Aces in Exile" verfügt über eine Mitsing-Garantie. Das 5. Lied wendet sich wieder hauptsächlich an die Headbanger unter uns. Begleitet vom Piano (eigentlich Keyboard, aber eben Piano-Effekt) wartet hier einmal mehr eine eingängige Melodie auf die breite Masse mit Namen Hörerschaft. Die Hits nehmen einfach kein Ende und so verhält es sich auch beim Lied Nummero 6, "White Death". Hier gehts wieder zackiger zur Sache.

"Swedish Pagans" ist ein Song (für alle die mitgezählt haben der mittlerweile 7.) den man auch übelst betrunken mitgröhlen kann, denn der Text besteht unter anderem aus einem sehr melodischen O-hoho-hohoho. Das achte Wunderwerk thematisiert ziemlich düster wie eingängig das "Wolfpack", ein taktisches Manöver mit U-Booten und deren Folgen. "40:1" ist die neunte Arie der Mannen aus dem Schwedenlande. Schnell und wahnsinnig atmosphärisch mit choralem Effekt sorgt für Gänsehaut und setzt Emotionen frei. Wow! Nach diesem Lied fühlt man sich einfach stark. Mir gehen so langsam die Synonyme aus, das Album ist aber noch lange nicht zu Ende, aber ich mag Herausforderungen. Und ich mag Sabaton, so auch den zehnten Track, "The Art of War". Ehrlich, pompös und schwerfällig. Gar nicht schwerfällig, sondern leichtfüßig, aber keineswegs an Härte verlierend präsentiert sich der 11. Song, "Attero Dominatus". Super Chorus! "The Price of a Mile" erinnert an eine Mischung aus "Boah, ist das geil!" und "Mehr davon!". Hier beweist Frontmann Joakim Brodén, der übrigens eine sehr markante Stimme hat, dass er auch ruhige Lieder singen kann. Eine der Hits schlechthin, "Primo Victoria", spottet ob der Genialität des Liedes jeder Beschreibung. Sehr positiv hervorzuheben ist die Tatsache, dass die ohnehin schnellen Lieder noch einen Ticken schneller als das Studio-Original sind. Echt angenehm. Die Schlusslichter bilden das rasante, stark an 1980-Metal erinnernde "Metal-Medley" sowie das ruhige, aber Hoffnung weckende "Death Soldiers Waltz". Letzteres endet aber viel zu früh (mitten im Lied), und ich habe keine Ahnung, warum. Schade. Dies tut dem Gesamteindruck aber üüüüüberhaupt kein Abbruch. Ich bin absolut überzeugt.

Gute Boards, schlechte Boards
Keyboards... Welch schreckliche Instrumente, gerade im Metal-Bereich. Nicht so bei Sabaton! Häufig begleitet von choralem Gesang harmonieren die klaren Gitarrenriffs mit Schlagzeug Bass UND Keyboards. Da geht sogar einem Keyboard-Verachter wie mir das Herz auf.

Alla talar svenska
Wer des Schwedischen mächtig ist, kann das, was der Frontmann zwischen den Liedern von sich gibt, verstehen. Alle anderen verstehen nur Bahnhof... oder eben schwedisch, aber ohne Untertitel. Mitsingpassagen in nahezu jedem Lied sowie eingängige Refrains garantieren den Wiedererkennungswert sowie den Spaßfaktor an den Liedern selbst. 77 Minuten Sound der Superlative, technisch bestens abgemischt und Emotionen frei setzend - so geht vertonte Live-Musik!

Wer sich das Album nicht kauft, ist selbst Schuld! Hier wird fürwahr Live-Geschichte geschrieben. Schneller, klarer, unpolitischer 2.-Weltkriegs-Powermetal, der als klare Referenz angesehen werden kann.

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   Titel World War Live-Battle of the B
   Genre
   Release 2011-09-13
   Systeme
   Publisher Nuclear Blast
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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