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League of Angels Review


2015-07-16  Spielemagazin  13 Likes  0 Kommentare 
Massively Multiplayer Online Role-Playing Game. Diese Bezeichnung dürfte jeden bekannt sein, der die letzten 5 Jahre nicht unter einem Stein gelebt hat. Die anfängliche Euphorie ist mittlerweile etwas verfolgen. League of Angels ist so ein besagtes MMORPG. Und zwar im Browser. Und es ist Free-to-Play. Viele Stichworte, die es dem Ein- oder Anderen kalt den Rücken runterlaufen lässt. Ob das Browsergame sich vom Einheitsbrei der MMO's abhebt und ob sich ein Blick lohnt, klären wir im Test.


Das kommt mir so bekannt vor...!

Vor langer Zeit wachten Engel über die Menschheit und das gelobte Land. Doch diese Zeit ist lange vorbei. Ein teuflischer Dämonenfürst und seine Schar von Untertanten nahmen den Engeln ihre Kraftund stürztendas einst so friedliche Land in Chaos. Nun liegt es an uns, als Auserwählte die Welt wieder ins Gleichgewicht zu bringen und dem Bösen das Handwerk zu legen.Zugegeben, eine interessante Story klingt anders. Der Plotklingt nach 08/15 und stellt sich schon kurz nach Spielbeginn als belanglos und unwichtig heraus.

 
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Viel von der Geschichte erfahren wir im fortlaufenden Spielbetrieb nicht mehr. Somit dient das erzählerische Grundgerüst lediglich als Bindeglied zwischen den einzelnen Aufgaben, die wir mühevoll abarbeiten müssen. Apropos Aufgaben und Quests: Wirklich viel zu tun gibt's in League of Angels nicht. Wer interessante Nebenaufgaben fernab von der Haupthandlung erwartet, wird hier bitter enttäuscht. Das liegt an dem einfachen Grund, dass es nur zwei (!!!) unterschiedliche Arten von Aufgaben gibt. Das wäre zum einen "Gehe in Dungeon X und töte Boss Y" oder "Kaufe Gewürz A im Spieleshop". Das war's dann auch mit der Aufgabenvielfalt. Als wäre das schon nicht langweiliggenug, müssen wir die Dungeons meist mehrere Male hintereinander absolvieren, damit eine Quest als abgeschlossengilt. Stichwort: GRINDEN.

 
"Hey, schau dir doch mal dieses Angebot an"

Natürlich können solche Aufgaben auch einen gewissen Charme versprühen, wenn die Spielmechanik stimmt und sich die Kämpfe interessant gestalten. Aber auch hier schludert die Liga der Engel. Denn alle Kämpfe laufen automatisch ab. Das bedeutet im Klartext, dass wir ins Kampfgeschehen nicht aktiv eingreifen können. Unsere Figuren hauen sich Rundenbasiert die Köpfe ein, bis eine Seite verloren hat. Nach jedem Kampf erhalten wir Erfahrungspunkte und Gold sowie Materialien fürs Crafting. Mit diesen Materialien stellen wir uns etwa Rüstungen oder Schwerter her, die unsere Kampfkraft in den Gefechten steigern. Loot, so wie wir es in klassischen MMO's und Rollenspielen gewohnt sind, gibt es in League of Angels nicht.

 
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Das Crafting stellt sich jedoch als ziemlich mächtige Funktion heraus. Denn neben Ausrüstung können wir uns anhand von Figurenkarten ein eigenes Team zusammenstellen, die jeweils verschiedene Fähigkeiten im Kampf besitzen. Diese Karten erkaufen wir uns mit einer spieleinternen Währung, die an unser Charakterlevel gebunden ist. Haben wir genug Punkte gesammelt, kaufen wir uns einen Helden, der fortan an unserer Seite kämpft. Neben den Figuren steht uns ein Engel zur Seite, der alle paar Runden einen mächtigen Zauber wirken darf sowie uns vor Kampfbeginn mit mächtigen Passiv-Boni ausstattet. Im Laufe der Handlung schaltet wir neue Engel frei, vorausgesetzt, wir bringen genug Bares mit oder aber erfüllen besondere Ziele innerhalb des Spiels (Achievments). Wo wir gerade von Bares sprechen. Es gibt einen Ingame-Shop, der uns mit mächtigen Waffen, Engeln und Gebrauchsgütern versorgt. Um die Sache zu verkürzen und ohne zu sehr ins Detail zu gehen. Wer echtes Geld investiert, erkauft sich große Vorteile. Pay2Win lässt grüßen.

Bis jetzt stehen die Zeichen für League of Angels nicht sonderlich günstig. Und trotz aller negativen Eigenschaften und hat der Titel dieses gewisse Etwas. Das liegt zum größten Teil an den ganzen Minispielchen, die der Titel fernab von der eigentlichen Geschichte bietet. Pro Levelaufstieg bekommen wir neue Funktionen freigeschaltet, die uns zusätzlich Gold, Materialien und Co. Ins Inventar spülen. So können wir mit einer Kanone fischen gehen, spielen eine Runde "Bejeweled", nehmen an Drachenrennen teil, versuchen uns in PVP-Arenen, gehen auf Diebeszug bei anderen Spielern, legen uns einen eigenen Garten an, Gehen an den Spielautomaten oder versuchen uns an den täglichen Events wie etwa RAID-Bossen und Team-Dungeons.

 
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League of (Angels) Legends

Grafisch bekommt man die gewohnte Browserqualität serviert. Zweckmäßig, mehr nicht. Viele Animationen wirken hölzern, lediglich die Kampfanimationen sehen einigermaßen akzeptabel aus. Einziger Lichtblick sind die teils schönen Artworks, die mit ihrem leichten Anime-Touch zu überzeugen wissen. Aber auch hier werden (mal wieder) die niederen Werte des Mannes angesprochen. Ihr wisst, was wir meinen. Wenn wir Pop-Up Werbung mit wackelnden Brüsten zu sehen bekommen, dann ist das meist nicht "sexy", sondern einfach affig. Kurios: Zum Start von League of Angels wurde Werbung mit Grafiken von League of Legends über Facebook und Co. verbreitet. Hier zeigt sich (neben dem P2W-Aspekt) eindeutig, dass der Titel eindeutig als Cashgrab entwickelt worden ist. Ziemlich miese Nummer, aber irgendwie auch sehr belustigend.

Im Kern, also der Handlung, erweist sich das Spiel als ziemlich abwechslungsarm. Schade eigentlich, denn die ganzen Aktivitäten fernab von der Story wissen teilweise zu überzeugen und können den Spieler zumindest kurzzeitig bei der Stange halten. Haben wir jedoch alle Minispielchen abgearbeitet, müssen wir wieder Grinden gehen. Oder wir warten bis 00:00 Uhr und fangen mit den Minispielchen von vorne an. Macht ja auch mehr Spaß.


 

DennisMeineMeinung

Ach ja, die lieben Browserspiele. Ich selber bezeichne mich als Core-Gamer, auch wenn ich den Begriff nicht wirklich gerne verwende. Und ja, es gib durchaus Causalgames, die auch ich gerne mal zwischendurch spiele. League of Angels istweder das Eine noch das Andere. Für Coregamer gibts zu wenig Spiel, für Causalgamer ist es zu zeitaufwenig.

League of Angels ein Paradebeispiel dafür, wie Spiele im Browser nicht aussehen sollten. Der Einstieg ist einfach, danach wird's durch die unzähligen Schlatflächen und dem ganzen Geklimmper und Geschimmer aber völlig unübersichtlich. Nach wenigen Stunden sollte der erfahrene Spieler schnell durchschaut haben, dass LoA gänzlich einem Zweck dient: Geldmacherei. Der Pay-2-Win-Aspekt wird hier nicht malunter den Tisch gekehrt. Ziemliche fiese Abzocke!


 

Belangloses Browser-MMORPG mit netten Ideen, aber schwacher Spielmechanik und dreister Pay-2-Win-Abzocke.

Punktewertung

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