Copyright existiert nicht Review

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2011-11-13  Manuel a.k.a. Fulli  14 Likes  0 Kommentare 

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Hacker, diese bösen Nerds, die Kreditkarteninformationen sammeln, um sich damit Drogen und teure Hardware zu kaufen, die dann in ihrem unaufgeräumtem Zimmer weiter wirklich böse sind. Ist das nur ein Klischee oder was treibt Menschen allen Alters dazu in gesicherte Systeme einzudringen? Das Buch von Linus Walleij will erklären, was sich hinter dem Begriff Hacker eigentlich verbirgt und wo die vielen verschiedenen Hackersparten ihren Ursprung haben. Vom kleinen Wald- und Wiesenhacker bis hin zu der wirklich kriminellen Sparte der Freaker...

Umfassend informiert
Das Buch gibt einen tiefen Einblick in die Hackerszene, etwas zu tief, da man schnell den Überblick verliert über Abkürzungen, Namen, Computerbrandings, Orte, Zahlen und Daten. Die Fahrt rund um den Globus macht fast überall einen Abstecher hin, doch meistens handelt es sich um das MIT (Massachusetts Institute of Technology) und die Hinterhöfe, Keller und Campi in Schweden. Es zeigt oft, wie verhasst die Hacker bei der Außenwelt sind, dass sie jedoch nur Menschen mit einem Hobby darstellen, so wie Fussballfans, Maler, Tischler oder Partygänger.

Was haben Hacker mit Eisenbahnen zu tun?
Der Ursprung der Hackerkultur und ein gewisser Modelleisenbahnclub werden ständig in "Copyright existiert nicht" zitiert. Der lange Weg von Kabeln, die mit Absicht falsch verdrahtet wurden, um jemandem einen Streich zu spielen, bis hin zu den großen Hackerzellen Europas und Amerikas wird detailliert dargestellt.

Das Recht auf Information
Der Autor ist seines Zeichens ein Anhänger der Kropotkin-Anarchie Ideologie, diese besagt, dass alles Privateigentum als Diebstahl anzusehen ist, da man es von der Öffentlichkeit entzieht. Daher ist die Betrachtung von Informationen als freies Gut gar nicht so weit hergeholt für den gebürtigen Schweden.

Informationen ohne Ende
"Copyright existiert nicht" behandelt eine Menge Themen. Dabei wird schnell klar, dass es kein Roman ist, sondern ein Sachbuch, das sich selbst als Leitbild einer ganzen Bewegung versteht. Es werden Themen wie Cyberpunk, Pornographie oder die künstliche Intelligenz behandelt. Wirklich sachlich bleibt der gute Herr Walleij dann aber doch nicht, denn oft wird nur der Blick von innen auf die große böse Welt gemacht und alles über den Kamm der Kropotkin-Anarchie geschert. Des Öfteren werden Gesetze auch so ausgelegt, dass sie genau das erlauben was die Hacker machen.

Der nette Hacker von nebenan.
Dass die meisten Hacker nur ihr Können beweisen wollen, wenn sie gesicherte Systeme angreifen, zeigt alleine die Tatsache, dass so wenige Hackerangriffe bekannt werden. So argumentiert der Autor. Das in letzter Zeit immer mehr Hackerangriffe auf diverse Systeme bekannt werden (Sony; Steam) muss demnach wohl heißen, dass sich die Szene umorientiert hat seit das Buch geschrieben wurde. Aber allein der Chaos Computer Club beweist, dass es die netten Hacker doch noch gibt.

Moderne Geschichte
Ich habe früher immer gerne in meinen Geschichtsbüchern geblättert. Das gleiche habe ich mit Copyright existiert nicht gemacht, denn ob die Daten und Fakten die sowieso ungeordnet und nur in groben 10 seitigen Themenkomplexen vorkommen, hintereinander gelesen werden oder wild durcheinander ist eigentlich egal.

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Fazit

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