Sprache - Wird sie bald ausgeschöpft sein?!

Kein anderes passendes Forum gefunden? Dann gehört es hierher!
Antworten
Benutzeravatar
Firelaker
Staff Sergeant
Staff Sergeant
Beiträge: 254
Registriert: Di 13 Mär, 2012 18:19

Sprache - Wird sie bald ausgeschöpft sein?!

Beitrag von Firelaker »

Seid gegrüßt!

Mich treibt seit einer geraumen Zeit ein Thema umher, was ich noch nicht richtig in Worte fassen kann. Trotzdem möchte ich mich einmal dazu durchringen, es anzusprechen und zu besprechen. Und zwar geht es um das zentrale Thema der "Sprache" und ganz speziell um folgende Fragestellung: "Wird es -nach eurem Empfinden- irgendwann in der Zukunft einen Punkt geben, an dem zu allem alles gesagt worden ist und wenn nicht, werden es andere Personen bereits so und nicht anders beschrieben haben, obgleich ihr den selben Gedanken über ein gewisses Thema gepflegt habt?!" Oder um es etwas reduziert zu verdeutlichen: "Wird Sprache irgendwann überflüssig werden?"

Ich kam auf diesen Gedanken erst vor Kurzem, nach einem eher belanglosem Gespräch mit einem Freund. Aber das Resultat von diesem Gespräch war eher erschütternd: Egal um welches Thema es ging, wir hatten irgendwie zu allem den selben Gedankengang, die selbe Argumentation und, ich würde einfach mal behaupten, die selbe Betonung. Das wurde mir allerdings erst später am Abend deutlich und ich wusste nicht so recht, wohin ich es einordnen sollte. Es wäre ja auch total agoistisch zu glauben, dass es in der heutigen Zeit keinen einzigen Menschen gibt, der sämtliche Ideen in sich tragen kann oder sowas in der Art. Jemand in Afrika kann exakt die selbe Idee haben wie jemand in Europa oder in den USA. Und wenn sich diese Idee dann auch noch in der selben Argumentation wiederfindet, die selbe Intention besitzt...tja, da wird es schwer irgendwas zu beurteilen.

Deswegen von mir vielleicht noch eine abschließende Frage: "Kann man als einzelner Mensch überhaupt noch davon ausgehen, dass man irgendwas in seine eigenen Worte fassen könnte, wenn man den oben erwähnten Abschnitt damit verknüpfen würde?!"

In diesem Sinne!

PS: Natürlich sollte sie als Mittel der Kommunikation bestehen bleiben, es geht mir nur -ganz besonders- um die letzte Frage. ;)

George Carlin hätte es wahrscheinlich so ausgedrückt:
Zuletzt geändert von Firelaker am Mo 11 Jun, 2012 09:54, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
CloudAC
Lieutenant
Lieutenant
Beiträge: 1365
Registriert: Sa 22 Jan, 2011 21:08

Beitrag von CloudAC »

Reden ist Silber schweigen ist Gold. Ich glaube nicht das man irgend wann ganz auf Sprache verzichten kann, aber anhand von Menschenkenntnis kann man schon ohne was zu sagen dem anderem ansehen was er zu dies oder jenem meint.
Benutzeravatar
werner48
Brigadier General
Brigadier General
Beiträge: 11284
Registriert: Di 12 Feb, 2008 12:41

Beitrag von werner48 »

Natürlich wird es immer wieder Menschen geben, mit denen man völlig einer Meinung ist. Ich hatte das (überaus seltene!) Glück eine Weile meines Lebensweges mit einem so vertrauten Menschen zu gehen, also fast "nonverbal"; schon beim Luftholen wußten wir gegenseitig was der andere nun gleich sagen wollte. Ich fand das damals unglaublich gut und intensiv, bin mir aber bewusst, daß ich ähnliches wohl nicht mehr erleben werde.
Andererseits! Andererseits muß noch so viel gesagt werden und Meinungen ausgetauscht werden - nur so kann sich eine menschliche Gesellschaft weiterentwickeln. Gerade zur Zeit stelle ich jedoch eine Tendenz fest, die viele Menschen regelrecht zum Schweigen verdonnert. Ich meine damit die gegenwärtige "political correctness" also die vorgegbene Denkweise. Beispiele: Euro, Migration, Islam. Wer hier nicht auf der richtigen Linie fährt, landet im Abseits oder kriegt gar die Nazi-Keule um die Ohren gehauen.
Ich halte das miteinander reden, also Gedanken austauschen, Verhaltensweisen analysieren und Lehren daraus ziehen für unverzichtbar.
Benutzeravatar
CloudAC
Lieutenant
Lieutenant
Beiträge: 1365
Registriert: Sa 22 Jan, 2011 21:08

Beitrag von CloudAC »

[quote='werner48','index.php?page=Thread&postID=171041#post171041']er hier nicht auf der richtigen Linie fährt, landet im Abseits oder kriegt gar die Nazi-Keule um die Ohren gehauen.[/quote]

Genau das ist das Prob, jedenfalls in Deutschland. Je nachdem was man sagte heißt es wirklich gleich immer... .
Benutzeravatar
Uhltak
Lieutenant
Lieutenant
Beiträge: 1213
Registriert: Do 08 Apr, 2010 19:06

Beitrag von Uhltak »

Geht lange, steckt aber viel gutes drin:

http://www.youtube.com/watch?v=BgMZCwX9j3s
Benutzeravatar
Firelaker
Staff Sergeant
Staff Sergeant
Beiträge: 254
Registriert: Di 13 Mär, 2012 18:19

Beitrag von Firelaker »

Mit KenFM bin ich nicht immer der selben Meinung, schätze seine Arbeit aber dennoch und von Serdar halte ich sehr viel, auch wenn seine Ansichten hier und da gewisse Ecken und Kanten haben, an denen man sich aufregen könnte. Aber generell können beide Personen sehr viel reden. Und damit meine ich sehr viel und sich dabei nicht wiederholen. Außer sie müssten es mal tun.

Durch die, heutzutage eher heuchlerische, "political corectness" gehen gewiss einige Debatten, Gespräche, Interviews und gar Gedankengänge flöten, denen man gewiss hätte Gehör schenken sollen. So labern alle irgendwie den selben Rotz dahin (Würde man die Tagesthemen von vor zehn Jahren anschauen, würde man meinen, man habe eine tagesaktuelle gesehen.). Also entweder zieht man das mit der "Meinungsfreiheit" konsequent durch...oder man lässt es bleiben.

Vielleicht war ich auch nur deswegen so erschrocken, weil es zu diesem Punkt nicht mehr "meine Meinung" gewesen ist. Es ist irgendwie zu einer "unseren Meinung" geworden. Was garantiert nicht schlecht ist, dass man in gewissen Punkten, in seinem eigenen Freundes- und Bekanntenkreis oft "einer Meinung" ist, obgleich wir uns immer auf die Fahne schreiben würden dass wir uns stets selbst die Meinung gebildet haben.
Ziemlich verwirrend dieses Thema. Darauf erstmal einen Kaffee, bevor der Schädel um die Uhrzeit noch zu dampfen anfängt. ;)
Benutzeravatar
werner48
Brigadier General
Brigadier General
Beiträge: 11284
Registriert: Di 12 Feb, 2008 12:41

Beitrag von werner48 »

Passend zu diesem thread lese ich zur Zeit dieses Buch von Eva Herman - es ist beunruhigend lesenswert!!!
Benutzeravatar
Firelaker
Staff Sergeant
Staff Sergeant
Beiträge: 254
Registriert: Di 13 Mär, 2012 18:19

Beitrag von Firelaker »

@werner48:
Diese Art von Büchern und Schriften sind mir zwar etwas zu polemisch, gehen aber voll okay wenn man mal in eine andere Richtung denken möchte und sich dabei ein wenig über das Thema echauffieren möchte.
Wenn du noch tiefer in die Thematik eintauchen möchtest, solltest du dir unbedingt Bücher über psychedelische Pflanzen und Staatsphilosophie besorgen. Oder zumindest Werke, die sich sehr viel mit diesen Themen beschäftigen. Random-Empfehlungen: Sämtliche Bücher von Terence McKenna, Ernst Jünger, Henry David Thoreau, Christian Rätsch oder sogar Heinz von Förster. Sollte zunächst genügend Input sein.

Und wer sich über Sprache gerne amüsieren möchte, kann sich "Bilden Sie mal einen Satz mit..." anschaffen. Sehr feine Sache das. :)
Zuletzt geändert von Firelaker am Di 12 Jun, 2012 22:29, insgesamt 1-mal geändert.
Antworten