Störfall in Schwedischen Kernkraftwerken

Kein anderes passendes Forum gefunden? Dann gehört es hierher!
Antworten
LordHellsing
Second Lieutenant
Second Lieutenant
Beiträge: 1877
Registriert: Mi 31 Mai, 2006 23:08

Störfall in Schwedischen Kernkraftwerken

Beitrag von LordHellsing »

Nach einem schweren Zwischenfall in einem schwedischen Atomkraftwerk sind vier Meiler vom Netz genommen worden - die Betreiber können ähnliche Störfälle nicht ausschließen.

Meiner Meinung nach ist dies wieder ein Panikmache der Atomkraftgegner.
Europäische Kernkraftwerke sind sicher! Die Sicherheitssyteme sind mit so einer Redundanz ausgeführt das da nicht passieren kann! Und außerdem sind sie eigensicher gebaut sodass auch bei einer Kernschmelze kein Radioaktivität austritt und deswegen sind schon lange keine Katastrohenschutzmaßnahmen außerhalb des Werksgeländes mehr nötig.
Viele sagen ja das Risiko eines Kernkraftwerkes ist groß aber Risiko = Gefahrenpotential multipliziert mit der Auftrittswahrscheinlichkeit. Klar, das Gefahrenpotential ist groß aber die Auftrittswahrscheinlichkeit (10 hoch -14)einer Kernschmelze ist so gering (etwa 10 hoch -14), dass niemand von einem großen Risiko reden kann und darf!
Jetzt kommen einige natürlich wieder" Ja aber Tschernobyl...."
Erstmal Tschernobyl sollte man eher als Waffenfabrik stats als Kraftwerk bezeichen, der Reaktor war nämlich so ausgelegt möglichst viel Plutonium zu erzeugen und um leichter an selbiges ran zu kommen hat man einzelne Stäbe aus Graphit genommen, jeder weiß Graphit brennt nicht schlecht und die Häufung von diesen Stäben hat man die Wahrscheinlich einer Kernschmelze noch künstlich erhöht. Dies führte alleine jedoch noch nicht zu dem großen Unglück sondern da wurde ein Versuch durchgeführt. Die Ingenieure wollten Testen wie lange sich das Kraftwerk selbst mit Energie versorgen kann durch die Schwungmassen der Generatoren und den Restenergien im Wasser und im Dampf, wenn das Werk vom Energieversorgungsnetz getrennt wird. Und dann war der größte Fehler: um Energie zu sparen wurden die Sicherheitseinrichtungen abgeschaltet :evil: Naja den Rest kennt man ja.
28% der deutschen Elektroenergie wird von Kernkraftwerken erzeugt, jetzt kommen da ein paar Grüne her und sagen: "Ich hab aber Angst vor Kernernergie bitte macht das weg"
Wah wie kann man nur so blöd sein, wo soll bitte die Energie her kommen? Und wir sprechen hier nicht über ein paar KW sondern 20 GigaWatt. Ich will den sehen der Freiwillig rund 50 cent pro KWh zahlt (Einspeisevergütung für Potovoltaikanlagen) das ist doch Volkswirtschaftlich gar nicht tragbar. Strom aus Wind ist gut, aber es weht nicht immer der Wind --> Schattenkraftwerke werden zur Regelung benötigt. Und nun sollen wir alles mit Öl/Gas/Kohle machen? Nein die Resourcen werden nicht knapp ( Achtung Ironie) und das Kyoto-Protokoll halten wir sicher damit auch nicht ein da der CO2 (hm hier geht kein Tiefgestellt) wesentlich höher ist. Also bitte Mister Grüner sag mir die Alternative! Wo bekomm ich die Energie her?

Man sry aber das musste jetzt mal raus mich regt einfach die Panikmache und das dumme Gewäsch von Atomausstieg auf und das meistens von Leuten die überhaupt kein technisches Wissen über Kernenergie haben. Die Angst davor rührt warscheinlich auch daher, dass es früher versäumt wurde den "normalen" Bürger die Technik der Kernenergie näher zu bringen. Ich hab jetzt durch mein Elektrotechnik Studium soviel mitbekommen, dass ich sagen kann, dass die Energieversorgung ohne KKW´s jetzt und auch in Zukunft auf keinen Fall gesichert werden kann.Wenn nicht was völlig neues zur Energieerzeugung gefunden wird.

Gruß Hellsing

btw jetzt bin ich mal gespannt wieviel Posts kommen die sagen "böser Hellsing, Kernkraft ist böse, böse, von Grund auf böööööse"
Schakal
Colonel
Colonel
Beiträge: 7643
Registriert: Di 08 Mär, 2005 15:47

Beitrag von Schakal »

Da bis jetzt gar keine Posts kommen die Sagen "böser Hellsing" werd ich mich ma zu worte melden.

Ich muss sagen ich kann dir da zustimmen, man kann die ganzen AKWs nicht einfach so abschalten. Selbst wenn man windkraftwerke und so weiter baut könnte man das wohl kaum ausgleichen. Und ich denke das unsere AKWs wirklich Sicher sind.

Allerdings sollte man sich schonmal intensievst gedanken zu alternativen energiequellen machen. Denn auch ich meine dass man sich langfristig gesehen von der Atomenergie verabschieden sollte.
Aber das sollte man nicht übereilen. Auf ein paar jahre Kernenergie mehr kommt es auch nicht an.
acid
Captain
Captain
Beiträge: 3841
Registriert: Do 24 Feb, 2005 13:59

Beitrag von acid »

Schonmal was vom China-Syndrom gehört? Wird bestimmt spannend, wenn sich mal ein Reaktor bis in den Erkern brennt! Wenn wir etwas auf dieser Welt gelernt haben dann eines: Nichts ist 100%ig sicher! Da kannst du dran rütteln wie du willst! Irgendwann wird es zu Problemen kommen, das ist ganz normal.
Die Kernenergie ist ein sehr gefährlicher Spielplatz und die "Kinder" die darauf Spielen (Ingenieure etc) sind leider auch nur Menschen.

Leider gibt es ja allerdings noch keine 100%igen Alternativen, so dass es wohl noch eine Weile dauern wird, bis das letzte Kernkraftwerk verschwunden ist. Wahrscheinlich dann ausgetauscht gegen Wasserstoffreaktoren, die ja auch nicht so wirklich 100%ig sicher sind.

Hat eigentlich einer von euch gemerkt, dass seit dem Regierungswechsel keiner mehr öffentlich vom Atomausstieg redet? Die SPD hat das ja damals zum Kriterium der Koalition ernannt, die CSU/CDU hingegen hat das ganze einfach klangheimlich unter den Tisch fallen lassen. Bin mal gespannt, wann diese Sachen wieder losgehen...
LordHellsing
Second Lieutenant
Second Lieutenant
Beiträge: 1877
Registriert: Mi 31 Mai, 2006 23:08

Beitrag von LordHellsing »

Klar würd ich auch sofort alle KKW´s gegen was besseres eintauschen und deswegen muss in dieser Richtung auch geforscht werden.
Zum Thema China-Syndrom:
Deutsche Kernkraftwerke sind alleine durch ihren physikalischen Aufbau nicht in der Lage einen schmelzenden Kern durch die Bodenplatten der Anlage durch zu lassen. Sie sind eigensicher gebaut sodass keine Katastrophenmaßnahmen außerhalb des Werksgeländes notwendig sind, was ich aber schon gesagt habe.

Das Problem sind die maroden Anlagen in denen uns östlich liegenden Ländern.

Was du meinst sind nicht Wasserstoffreaktoren sond Kernfusionsreaktoren in denen kein Wasserstoff, sondern Deuterium und Tritium verschmolzen wird. Da seh ich auch Potential wenn dass Problem gelöst ist ein extrem starkes Magnetfeld (100 Tesla oder so) mit relativ wenig Energie erzeugt werden kann. Zur Zeit ist es halt so, dass dieses Magnetfeld mehr Energie verbraucht als aus der Fusionsreaktion heraus kommt. Wird vielleicht besser mit neuen supraleitenden Materialien.

sry acid aber ich finds ein bißchen komisch die Kernenergie als Spielplatz und Ingenieure als Kinder zu bezeichnen.
Diesen Kindern verdankts du deinen Komfort und leichter gemachtes Leben in dem du dich gerade befindest oder willst du lieber 16 Stunden am Tag hart körperlich auf dem Feld arbeiten um abends etwas zu Essen zu haben?
acid
Captain
Captain
Beiträge: 3841
Registriert: Do 24 Feb, 2005 13:59

Beitrag von acid »

Leider ist das aber durchaus so. Komfort gab es auch schon vor den Atomkraftwerken, soweit man Geschichtsbüchern glauben kann. Was jetzt ein Atomkraftwerk mit meiner Nahrung zu tun hat, kann ich leider auch nicht ganz verstehen, denn Nahrung aus dem Atomkraftwerk mag ich nicht sonderlich (Kleiner Plutoniumburger gefällig?).

Wegen den Fusionsreaktoren hast du natürlich recht, sowohl über die Namensgebung und auch die Funktion.

Zum Vergleich Kinder Ingeneur: Beide tun doch im Endeffekt das selbe: Sie forschen an Sachen herum, die sie nicht verstehen. Von daher ist der Vergleich
Schakal
Colonel
Colonel
Beiträge: 7643
Registriert: Di 08 Mär, 2005 15:47

Beitrag von Schakal »

Was jetzt ein Atomkraftwerk mit meiner Nahrung zu tun hat, kann ich leider auch nicht ganz verstehen...
So weit ich weis wächst gemüse und co. in der nähe von AKWs wesentlich schneller, kommt wohl durch die erdwärme. Ähnliches gibts in Island...
Leider ist das aber durchaus so. Komfort gab es auch schon vor den Atomkraftwerken, soweit man Geschichtsbüchern glauben kann.
Klar, aber was damals (vor den AKWs) Komfort war muss heute nicht mehr unbedingt komfort ein. Damals gabs Weder Computer noch 5 Fernseher pro Familie.

Ich denke wir sollten nicht darüber streiten ob Kernenergie Gefährlich ist oder nicht. Den Fakt ist, Sie ist Gefährlich.
Allerdings ist (jedenfalls in Deutschland) meinem empfinden nach das Unfallrisiko auf ein Minimum gesenkt worden.
Ein für mich allerdings immer noch ungeklärtes Thema ist die endlagerung von dem ganzen müll der da übrigbleibt. So wie ich das mitbekommen habe sind die sog. "Endlager" ja auch mehr provisorien. Wobei heute noch keiner sagen kann wielange der Krempel gefährlich bleibt.

Meine meinung zu kernenergie:
So viel wie nötig, so wenig wie möglich!
Wobei das nötig so schnell wie möglich verschwinden sollte.
LordHellsing
Second Lieutenant
Second Lieutenant
Beiträge: 1877
Registriert: Mi 31 Mai, 2006 23:08

Beitrag von LordHellsing »

Was jetzt ein Atomkraftwerk mit meiner Nahrung zu tun hat, kann ich leider auch nicht ganz verstehen
ehm ja mein Gedankengang hat sich auch nicht auf Kernkraftwerke bezogen, sondern dass man ohne technische Hilfsmittel es sehr schwer hat ( Beispiel halt Feld bestellen). Und diese Hilfsmittel von Ingenieuren und Erfindern entwickelt wurden.
Zum Vergleich Kinder Ingeneur: Beide tun doch im Endeffekt das selbe: Sie forschen an Sachen herum, die sie nicht verstehen. Von daher ist der Vergleich
WIE BITTE??? :shock: Das meinst doch jetzt nicht wirklich ernst oder? Also ich bin nicht der allerklügste und versteh auch nicht alles, aber wenn jemand Jahrelang an was arbeitet dann versteht er auch was von seiner Arbeit. Irgendwie versteh ich dich so: Alles was ich nicht kenne und was neu ist ich also noch nicht ganz verstehe ist nicht gut, also ganz weit weg damit.
Aber der Prozess der Kernspaltung ist schon Jahrzehntelang erforscht und somit bekannt.
Ein für mich allerdings immer noch ungeklärtes Thema ist die endlagerung von dem ganzen müll der da übrigbleibt. So wie ich das mitbekommen habe sind die sog. "Endlager" ja auch mehr provisorien. Wobei heute noch keiner sagen kann wielange der Krempel gefährlich bleibt.
Also da dieser Müll (den man ohne Probleme zu 96% wiederaufbereiten kann) aus Isotpopen besteht die sehr stark strahlen also die Zerfallsrate sehr hoch ist, ist somit die Halbwertszeit gering. Ein Sicherheitstechniker der früher mal in einem Kernkraftwerk arbeitete gab an das nach 100 Jahren 98% des radioaktiven Materials nicht mehr gefährliche Strahlung abgeben, und der Rest mit hoher Halbwertszeit strahlt ja von vorn herein nicht so stark. Das Problem ist, das Plutonium extrem giftig ist, also ist dies ein rein chemisches Problem. Endlagerung in Salzstöcken wäre somit machbar.
So viel wie nötig, so wenig wie möglich!
Wobei das nötig so schnell wie möglich verschwinden sollte.
Stimme ich absolut überein aber was ich mit dem ganzen hier bezwecken wollte ist, dass zur Zeit es nicht ohne geht und man nicht blind den Grünen hinterher rennen darf um die sofortige Abschaltung zu erwirken. Und da halt in der Presse gewöhnlich die schlechten Seiten der Kernkraft propagiert werden, wollt ich mal eine Gegendarstellung aus technischer Sicht liefern.
Schakal
Colonel
Colonel
Beiträge: 7643
Registriert: Di 08 Mär, 2005 15:47

Beitrag von Schakal »

So, jetzt sitz ich hier und muss ein Referat zum Thema "Auswirkungen der Kernenergie auf die Umwelt" halten.
Das zugehörige unterrichtsbuch ist über 10 Jahre alt, also nicht wirklich auf dem aktuellsten stand was zahlen und fakten angeht. Es wird hauptsächlich darum gehen Pro und Kontra argumente zu sammeln. Weiß jemand wo ich ein paar aktuelle zahlen herbekomm, die weder von den "Grünen" noch von sonst jemandem "verdreht" wurden?

LordHellsing scheint sich ja verdammt gut auszukennen!


MFG
Schakal
LordZedirdamex
Lieutenant
Lieutenant
Beiträge: 1388
Registriert: Sa 29 Okt, 2005 14:21

Beitrag von LordZedirdamex »

Hab grad erst ma im Radio gehört, dass jetzt wieder n Vorfall in nem schwedischen Kernkraftwerk war und zwar is n Brand ausgebrochen, der sich anscheinend explosionsartig ausgebreitet hat, aber dennoch schnell gelöscht werden konnte, zum glück sach ich da mal. Angeblich soll auch zu keiner Zeit gefahr bestanden haben, dass irgendwelche radioaktive Strahlung austritt. So langsam häuft sich das da oben echt, die sollten mal über alternativeenergiequellen nachdenken und in erwägung ziehen deren akw´s abzustellen oder zumindest zu sanieren.
Seyken
Master Sergeant
Master Sergeant
Beiträge: 539
Registriert: Fr 04 Mär, 2005 15:37

Beitrag von Seyken »

http://de.wikipedia.org/wiki/Kernenergie
LordHellsing
Second Lieutenant
Second Lieutenant
Beiträge: 1877
Registriert: Mi 31 Mai, 2006 23:08

Beitrag von LordHellsing »

sry Schakal hab dein Post erst gerade gesehen aber geh mal aufhttp://www.energie-fakten.de/
da findest viel fakten.
Und nicht "verdrehte" Diagramme wirst du kaum finden, die sind meist so dargestellt wie man sie braucht.
Am besten wäre wenn man die nackten Zahlen hätte und diese dann selbst in ein Diagramm macht.
Obwohl man sich da auch nicht genau drauf verlassen kann je nachdem wer die Messung in Auftrag gibt und
welche Institution das dann macht.
Schakal
Colonel
Colonel
Beiträge: 7643
Registriert: Di 08 Mär, 2005 15:47

Beitrag von Schakal »

So, also mal vielen dank. Ich denke das hilft mir schonmal einiges weiter!

THX!

MFG
Schakal
Antworten