Tja, früher oder später musste es wohl so kommen:
Da in Amerika Softwarepatente legal und verbreitet sind, war es nur eine Frage der Zeit bis das Web direkt oder indirekt von solchen Patenten betroffen sein würde. Jetzt ist es zu einem ersten Vorkommniss der kommerziellen Art gekommen:
Der US-amerikanische Software-Entwickler Scientigo beansprucht geistiges Eigentum auf entscheidende Bestandteile des offenen Dokumentenstandards XML. Zwei Software-Patente, die die Firma im Januar 1997 beziehungsweise im Januar 1998 eingereicht hat, beschreiben selbst erklärende Dokumente in "neutraler Form". Das nahm nach Ansicht der Patenteigner die Selbstbeschreibungsfähigkeiten von XML durch Namensräume und XML Schema vorweg.
Wie der CEO der Software-Firmain einem Interview mit Technology Review betont, wolle Scientigo das Patent auf maßvolle und vernünftige Weise zu Geld machen. Scientigo hatte die Patente 2003 durch den Aufkauf der Firma Pliant Technologies erworben.
Es habe bereits Gespräche mit Branchengrößen wie Microsoft oder Oracle gegeben, nicht aber mit dem W3C, das die Rechte an XML hält. Nach eigener Einschätzung sind die Scientigo-Patente "sehr umfassend".
Ich finde das eine Sauerei, denn es zeigt, dass die amerikanische Art der kommerzialisierung immer weiter um sich greift. Ich hoffe die kriegen weder den Patentanspruch noch sonstige Rechte an XML. Und wenn dann wird es hoffentlich bald eine Konkurrenztechnologie auf OpenSource-Basis geben, die nicht mehr Lizensiert werden darf... Echt be**** sowas!
