Fussball-Nationaltorwart Robert Enke ist tot

[Captain]

Nationaltorwart Robert Enke ist tot. Das bestätigte die Polizei in Hannover gestern abend! Der 32-Jährige wurde nördlich von Hannover von einem Zug erfasst, alles deutet auf einen Selbstmord hin.

Erschreckend oder?

[Rechtsteufel]

Nationaltorwart? Hat man da nicht Geld für eine anständigere Selbstmordmethode? Ich meine vor den Zug werfen? Das macht man meist, wenn man aufsehen erregen will und andere für seine Tat verantwortlich machen will.

[werner48]

So traurig die Sache an sich ist, bemerke ich doch dies dazu:

1) hat meiner meinung nach jeder das Recht sein Leben zu beenden und es geht uns nix an warum

2) es gibt aber auch eine Verantwortung gegenüber den

a) Hinterbliebenen, z.b. Frau und Kleinkind
b) Zugführern, denen das Überfahren wahrscheinlich ein Leben lang nicht mehr aus dem Kopf geht
c) Menschen, die anschließen "aufräumen" müssen; das stelle ich mir ganz entsetzlich vor!

Fazit: Wenn schon aus dem Leben scheiden, dann gibt es auch weniger spektakuläre und menschenschonenede Möglichkeiten. Deshalb, und ausschließlich deshalb, habe ich kein Verständnis für sein Handeln.

[Captain]

Ich glaub das war ne echte Kurzschlussaktion. War nur wenige hundert Meter vom Grab seiner Tochter entfernt. Der hat eben gesehen, dass da Zuggleise sind und ...kurzschluss. Klar wird das beim Zugführer einen Knacks hinterlassen (wenn er normal empfindet), aber daran hat Enke sicherlich gar nicht mehr gedacht.

Das "Aufräumen" stelle ich mir auch entsetzlich vor. Fraglich nur welche Selbstmordmethodik das Erleichtern würde. Fraglich auch ob so ein Thread hier statthaft wäre Lassen wir das lieber, bevor wir andere auf Ideen bringen. Das Leben ist wertvoll!

[Rechtsteufel]

Kurzschlussreaktion? Und den Abschiedsbrief hat er mal eben schnell geschrieben? Ich glaube er hat es geplannt.

[Captain]

Hm, stimmt. Na dann muss ich schon sagen, dass er zumindest was anderes als einen Zug hätte wählen können.

[Rechtsteufel]

Na ja, aber Alternativen gibt es nicht, wenn es schnell und schmerzlos gehen soll. Es gibt bei dieser Selbstmordart keine Chance zu überleben. Und schmerzen hat man auch nicht, da der Schmerzreiz das Gehirn nicht schnell genug erreicht. Vermute ich jedenfalls...

[werner48]

Hm, traurig genug daß es einen gewissen "Selbstmordturismus" in die Schweiz gibt (ähnlich dem damalgen "Abtreibungsturismus" nach Holland), dort gibt es nämlich eine so genannte Sterbehilfeorganisation.

Über die Gründe, die ein Mensch hat um sein eigenes Ableben zu planen, mag ich nicht diskutieren, das ist jedermanns eigene Sache - aber über ein würdevolles Sterben muß auch mal in diesem Lande (trotz seiner "besonderen historischen Verantwortung") nachgedacht werden.

[Rechtsteufel]

Na ja aber so einfach wäre das nicht umsetzbar. Zum einem müsste man sich die grundsätzliche Frage stellen: Sollte jeder sterben können, der sterben will? Also auch depressive oder auf andere Weise psychisch beeinträchtigte Menschen?