Gaffer-Video schockiert die USA

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Captain
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Gaffer-Video schockiert die USA

Beitrag von Captain »

Ein Film einer Überwachungskamera in Seattle hat in den USA eine Welle der Empörung ausgelöst: Ein MĂ€dchen schlĂ€gt an einer Busstation ein anderes MĂ€dchen zu Boden, tritt ihm mehrmals brutal gegen den Kopf - und drumherum stehen Wachleute und schauen zu.
Quelle: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0 ... 42,00.html

Was haltet ihr davon?
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Tobi
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Beitrag von Tobi »

Anlaufen - abspringen - wegtreten...(so hÀt ich es als Frau/MÀdchen gemacht)

Ne im Ernst, man soll ja Frauen/MÀdchen nicht schlagen, aber wie soll man sich sonst verhalten? Hingehen und sie bitten aufzuhören?
Ich wĂŒsste so auf anhieb nicht wie ich mich verhalten sollte, aber wĂŒrde sie schon etwas "zurecht weisen". Ich hĂ€t sie nicht geschlagen, aber zumindest ein paar Meter von dem Opfer "entfernt", aber das nicht mit Worten...

Und das Personal sollte angezeigt werden wegen unterlassener Hilfeleistung, und wegen unmenschlicher Dummheit. :cursing:

Wenn ich sowas sehe platz mir der Kragen... :evil:
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werner48
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Beitrag von werner48 »

Da fehlen mir einfach die Worte.
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AngelOfDeath
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Beitrag von AngelOfDeath »

selbst wenn in ihrem vertrag oder was auch immer steht, dass sie nur die polizei anrufen dĂŒrfen...
als verantwortungsbewusster MENSCH ist man eigentlich dazu verpflichtet zu helfen. In dem fall haben sich die Passanten genauso schlecht verhalten wie die Wachleute! Auch wenn die Wachleute natĂŒrlich als symbol der Sicherheit da sind, mehr als ein Symbol scheinen sie wirklich nicht zu sein -.-

da frage ich mich doch gleich, wie das in Deutschland aussieht, ob die wachleute hierzulande bei soetwas eingreifeen dĂŒrfen!?
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Captain
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Beitrag von Captain »

Wozu sonst haben wir die Wachleute wenn sie nicht eingreifen? Nur zum Abkassieren bei Verstössen? Kanns ja auch nicht sein...
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werner48
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Beitrag von werner48 »

Da war doch mal was...
Da hat sich doch letztes Jahr ein Mann schĂŒtzend vor ein paar Schulkinder gestellt - zum Dank wurde er dafĂŒr totgeprĂŒgelt. Und bekam posthum das Bundesverdienstkreuz. Sollte man sich dafĂŒr erschlagen lassen?
Zuletzt geÀndert von werner48 am Fr 19 Feb, 2010 20:08, insgesamt 1-mal geÀndert.
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Jason
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Beitrag von Jason »

Wohl kaum. Aber sollte es nicht Aufgabe von WACHLEUTEN sein, da einzuschreiten. Von einem Privatmann der dafĂŒr nicht ausgebildet ist, kann man es nicht immer erwarten, aber bei WACHLEUTEN? Die werden doch dafĂŒr bezahlt...
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AngelOfDeath
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Beitrag von AngelOfDeath »

sei nicht so hart, es sind schließlich nur WACHleute, die, wie der name schon sagt, wachen ob etwas passiert.

was das land braucht sind EINGREIFleute -.-
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Captain
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Beitrag von Captain »

Wie es scheint brauchen wir auf jeden Fall ein paar Leute, die zur Not mal jemanden festhalten oder niederstrecken können. Es mĂŒssen ja keine Cops sein, aber Leute die wie du sagst "Eingreifen" und dann die Cops rufen. Diese SchlĂ€gereien hĂ€ufen sich. Erinnert ihr euch noch an den Ă€lteren Herrn, der in MĂŒnchen in der U-Bahn verhauen wurde? Sowas geht mal gar nicht...
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Rechtsteufel
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Beitrag von Rechtsteufel »

Das klingt jetzt vielleicht hart aber: Wachleute werden dafĂŒr bezahlt etwas zu bewachen. Deren Auftraggeber ist der Inhaber/Verwalter des GebĂ€udes was sie bewachen. Es ist nicht deren Aufgabe einen Streit auf der Straße zu schlichten. DafĂŒr gibt es die mehr oder weniger (eher weniger) kompetenten Polizisten. Ist euch schon mal in den Sinn gekommen, dass so eine SchlĂ€gerei auch ein Ablenkungsmanöver sein kann, damit die Wachleute vom GebĂ€ude abrĂŒcken und man so besser reinkommt?

In Berlin passiert es oft, dass man auf diese Art Diskos ĂŒberfĂ€llt indem man deren TĂŒrsteher in einen Kampf verwickelt. Dann wird die Disko eingenommen.
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werner48
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Beitrag von werner48 »

Egal wie - ich finde es wird einfach nicht konsequent genug durchgegriffen. Selbst wenn man der TĂ€ter habhaft wird, wird oft nur mit dem Finger gedroht: "Du, du, lass dich ja nicht noch mal erwischen!". Sollten dafĂŒr Polizisten, Privatleute oder sonst wer wirklich Kopf und Kragen riskieren?
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Rechtsteufel
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Beitrag von Rechtsteufel »

Na ja, wie soll man sonst vorgehen? Ich kann ja nachvollziehen, dass man bei SerientĂ€tern hĂ€rter durchgreift. Aber was ist mit ErsttĂ€tern? Dass hohe Strafen keine abschreckende Wirkung haben, ist doch seit langem bekannt. Deshalb gibt es soetwas wie Diversion. Sozusagen ein außergerichtlicher "Tatausgleich". Dabei wird bei Straftaten im unteren und mittleren KriminalitĂ€tsbereich auf ein förmliches Strafverfahren und eine Sanktion verzichtet. Die positiven Erfahrungen wurden sogar empirisch bestĂ€tigt.
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Captain
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Beitrag von Captain »

Ich finde bei einer solch massiven Körperverletzung sollte man hÀter durchgreifen. WÀre der Ollen EINMAL die Hand ausgerutscht hÀtte ich vielleicht nichts gesagt, aber auf eine Person eintreten, die am Boden liegt?

ErsttÀter? Bei sowas? Scheissegal. Einsperren.
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Rechtsteufel
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Beitrag von Rechtsteufel »

Genau das ist das Problem unserer Gesellschaft. Werden die Wunden des Opfers schneller heilen, wenn der TĂ€ter lange im Knast sitzt? Wohl kaum. Im Knast sitzen, wie wir alle wissen, nicht nur gute Menschen. GrĂ¶ĂŸtenteils sogar WiederholungstĂ€ter. Ob die einen guten Einfluss auf den Neuzugang haben? Eher nicht. Das hĂ€ufigste Problem ist das Umfeld. Ziel sollte es also sein, dem TĂ€ter die Möglichkeit zu geben sich von seinem Umfeld zu lösen. Das erreicht man nicht indem man ihn einsperrt, da er dort nur seinesgleichen wiederfindet. Außerdem stellt sich das Problem der Stigmatisierung. Der TĂ€ter bleibt lange Zeit "gebrandmarkt". Einen Job nach dem Knast finden? Das ist nicht leicht. Wenn er arbeitslos ist, kommt er auf dumme Gedanken und wird ganz sicher wieder Verbrechen begehen. Deswegen sollte man vesuchen, den TĂ€ter in erster Linie zu "erziehen". NatĂŒrlich klappt das nicht bei jedem. Aber in einem modernen Rechtsstaat gilt nunmal der Ultima-Ratio-Gedanke, der verlangt, dass im Einzellfall auf den Einsatz der Strafe möglichst verzichtet wird, solange gelindere Reaktionsformen ausreichen. Das wĂ€ren dann bei der Diversion:

- Tatausgleich
- Erbringung gemeinnĂŒtziger Leistungen
- Zahlung eines Geldbetrags
- Probezeit

Wobei meiner Meinung nach, die Erbringung gemeinnĂŒtziger Leistungen sich bei ErsttĂ€tern besser eignet als eine GefĂ€ngnisstrafe. Hier kann der Beschuldigte in seiner Freizeit bei einer sozialen Einrichtung arbeiten. Dann hat auch die Gemeinschaft etwas davon. Wenn er im Knast sitzt, kostet er nur Geld und der Erziehungseffekt bei ErsttĂ€tern ist mehr als fraglich.
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Captain
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Beitrag von Captain »

Vielleicht ist dann aber der Strafvollzug einfach nur falsch geregelt.

Oder aber du hast einfach unrecht (blasphemie) und jemand der einen am Boden liegenden tritt sollte EBEN NICHT gemeinnĂŒtzige Leistungen erbringen. Wir reden ja hier nicht von Diebstahl oder Steuerbetrug die könnten von mir aus den Strassengraben reinigen. Derjenige, der aber sowas wie das hier geschilderte tut kann anderen Leuten wie man sieht skrupellos ĂŒbelste Schmerzen zufĂŒgen. Auch dir, deiner Mutter oder deiner Freundin.

Es geht also nicht darum dass Wunden schneller heilen (im Fernsehen ruft der Staatsanwalt an der Stelle immer "Einspruch, Polemie"), sondern nur darum, dass jemand der bereit ist sowas zu tun es auch wieder tun wird. Und davor sollte man dich, deine Mutter und deine Freundin schĂŒtzen.

Deine Alternativen mögen in EinzelfĂ€llen richtig sein, im Großen und Ganzen wĂŒrde ich bei Gewaltverbrechen aber hier hĂ€rter druchgreifen. Meine Meinung, ich weiß man kann es anders sehen...
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