EM 2008: Taktische Gedankenspiele

Diskussionen zur Fußball-Europameisterschaft (vom 7. bis 29. Juni 2008 in Österreich und in der Schweiz)
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Captain
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EM 2008: Taktische Gedankenspiele

Beitrag von Captain »

Das traditionelle 4-4-2-System brachte Griechenland bei der Euro 2004 Erfolg, doch wie werden die Trainer ihre Mannschaften bei der diesjährigen EM organisieren?

Spaniens Trainer Luis Aragonés muss einige wichtige Entscheidungen treffen, wenn Spanien in diesem Jahr zum ersten Mal seit 44 Jahren die Europameisterschaft gewinnen soll. Seine 4-5-1-Aufstellung mit David Villa im Sturm erwies sich in der Qualifikationsrunde als erfolgreich, doch diese Formation bedeutet, dass Fernando Torres, der für Liverpool in der laufenden Saison bereits 30 Tore in 44 Spielen geschossen hat.

4-5-1

Villa erzielte in der Qualifikationsrunde zum diesjährigen Turnier sieben Tore. Barcelonas Mittelfeldspieler Xavi brachte es mit seiner Präsenz an der Spitze des Mittelfeld-Dreiecks auf vier Treffer. Und die solide Defensivarbeit von Carles Puyol und David Albeda ermöglichte es den beiden Verteidigern Juan Capdevila und Sergio Ramos, auch nach vorne zu wirken – beide trafen im vorletzten Qualifikationsspiel gegen Schweden und arbeiteten sich so zur Spitzengruppe des Castrol Index vor.

Aragonés müsste einen Mittelfeldspieler "opfern", um Torres aufstellen zu können. Das wäre zwar möglich, doch der Trainer bevorzugt deutlich eine andere Option: Arsenals Cesc Fabregas – Rang 8 im Castrol Index – im Zentrum des Dreiecks, das durch zwei der drei Spieler Andrés Iniesta (vier Qualifikationstore), David Silva oder Joaquín an den Flanken des Dreiecks komplettiert wird.


Durch den Talentreichtum im portugiesischen Mittelfeld hat Luiz Felipe Scolari kaum eine andere Wahl, als mit fünf Mann im Mittelfeld zu spielen: Ricardo Quaresma, Nani, Maniche, Simão und Cristiano Ronaldo sind allesamt torgefährlich.

4-4-2

Seit dem EM-Sieg der deutschen Mannschaft 1996 trafen die Deutschen in sechs Europameisterschafts-Endrundenspielen nur drei Mal. Dieses Jahr ist das größte Problem für Trainer Joachim Löw, der ein strenges 4-4-2 bevorzugt, eher, welche seiner in Topform spielenden Vordermänner er aufstellen soll. Miroslav Klose, Lukas Podolski und Mario Gomez trafen alle im März gegen die Schweiz, und Kevin Kuranyi erzielte letzte Woche vier Tore beim 5:0-Sieg von Schalke gegen Energie Cottbus. Podolski wurde jedoch (von Castrol-Botschafter Ottmar Hitzfeld) bei Bayern München im linken Mittelfeld aufgestellt, was eine Alternative wäre.

Frankreichs Trainer Raymond Domenech wird von seinem bewährten 4-4-2-System kaum abweichen und Thierry Henry – trotz enttäuschender Leistung beim FC Barcelona – neben dem im CPI auf Rang 11 platzierten Stürmer Nicolas Anelka aufstellen. Franck Ribéry, bei Bayern derzeit in glänzender Form, ist im Mittelfeld der Les Bleus gesetzt, während Karim Benzema, der seinen Verein Lyon stetig Richtung der siebten Vereinsmeisterschaft in Folge schießt, weiterhin sein Recht auf einen Platz in der Nationalmannschaft unterstreicht.

4-2-3-1

Die fantastische Form, in der die Italiener Alessandro Del Piero und Felipe Inzaghi derzeit spielen, könnte ihnen einen Platz in der alternden Mannschaft der Azzurri sichern. In der Qualifikationsrunde setzte Trainer Roberto Donadoni jedoch sehr erfolgreich auf eine 4-2-3-1-Formation, bei der er zwei defensive Mittelfeldspieler und drei offensive Spieler zur Unterstützung Luca Tonis. Gegen diesen wiederum wird Inzaghi trotz des Hattricks für den AC Milan letzte Woche wohl kaum eine Chance haben. Und Del Piero muss sich erst gegen Mauro Camoranesi (der gegen Spanien eine beeindruckende Leistung ablieferte), Antonio di Natale und Andrea Pirlo durchsetzen – genau in der Reihenfolge.

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werner48
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Beitrag von werner48 »

Wenn ich "Niederländer" wäre, würde ich gegen Rumänien verlieren; und schon wären Italien und Frankreich "draußen"! Wobei Frankreich ein Weiterkommen noch eine Nuance mehr "verdient" hätte!
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