Wenn man das genau durchliest könnte man zu der Überzeugung gelangen, dass in Zukunft JEDER Beitrag jedwelcher Community oder Seite in einer Altersklassifizierung fallen soll (ab 6 Jahren, ab 12 Jahren, ab 16 Jahren und 18 Jahren.). Ab 22Uhr dürfte man dann auch „Entwicklungsbeeinträchtigende“ Inhalte ab 16 Jahren zeigen.
Wie soll man sowas denn bitte vernünftig umsetzen? Zu aller erst müsste es entsprechende Plugins für die Foren geben, wer soll die denn machen, unsere Politiker?
Und zum zweiten müsste man diese Regelung auch kontrollieren, was bringt es, wenn man so ein System hat, sich aber keiner daran hält, bzw niemand es kontrolliert.
Und es gibt so viele Foren, dass es schier unmöglich ist, jedes einzelne zu überprüfen.
Hab gerade mal geschaut, was eine denkbare Mitgliedschaft in einem Verein zur Freiwilligen Selbstkontrolle im Internet kostet. Kommt ja in der Novelle auch vor.
Für ordentliche Mitglieder zwischen 4.000 und 32.000 Euro pro Jahr (je nach Einkommen). Wenn ich das Recht verstehe müsste GRDB (weil weniger als 1 Mio. € Umsatz pro Jahr) 4.000 Euro berappen.
Wollen wir nicht auch einen Verein gründen? Damit scheint man ja Geld machen zu können
PS: Ich weiß, ihr habt alle gedacht GRDB würde pro Jahr mehrere Millionen abwerfen, aber hey...jetzt isses raus. Ich fühl mich schon viel besser
Obwohl meine Pupillen mehrmals heftig zu kreiseln begannen, habe ich mich tapfer durch den gesamten Text gequält. Seid mir nicht böse, wenn ich zu diesem Urteil komme: entweder handelt es sich um eine Satire, die wir mal wieder nicht verstehen, oder es ist ein Hirnfurz unserer politischen Elite.
Kommt darauf an wie man es sieht. Die Formulierung
"Angebote, die geeignet sind, die Entwicklung von Kindern oder Jugendlichen oder ihre Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu beeinträchtigen, verbreiten oder zugänglich machen [...]"
Kann alles und nichts bedeuten. Was kann den die "Persönlichkeit" beeinträchtigen? Das Wort Scheisse sicherlich nicht. Gewaltverherrlichende Spiele oder Texte? Vielleicht schon eher. Die Formulierung bietet viel zu viel Interpretationsspielraum.
Ein Fest für Abmahn-Anwälte und die ganze Anwaltsbranche im Allgemeinen. Die Regelung selbst führt in meinen Augen lediglich zu einem Effekt: Stärkung der "klassischen Medien" wie Printmagazinen und Onlineredaktion großer Magazine.
Die mittelgroßen (ich zähle Spielemagazin ganz frech mal dazu) können sich überlegen, ob sie weitermachen wollen und einen Ausweg finden oder ob sie angesichts der juristischen Probleme gleich zumachen wollen.
Die kleinen Blogs, Magazine und Foren sind am Ende. Können allesamt dichtmachen.
Das freut wiederum all diejenigen, die das Web2.0 verteufeln. Sprich: Die Verlage. Und die Jugendschützer natürlich.
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