microsoft windows ist...?

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squadron_leader
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microsoft windows ist...?

Beitrag von squadron_leader »

Was sagt ihr denn zu Microsoft, zu den Problemen, die ihr damit (bestimmt) habt und zu der Monopolstellung ?

Her mit euren Meinungen...
acid
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Beitrag von acid »

Ok das ist ja ein richtig geiler Thread... Den meisten hier wird wahrscheinlich schon klar sein wie ich dazu stehe (siehe Signatur), aber trotzdem nochmal in allen Einzelheiten:

Die Probleme fangen für mich schon damit an, dass das ganze Zeug, das Microsoft ja "entwickelt" meistens schon lange vorher da war. Nehmen wir einmal die Maus. Wer glaub denn von euch, dass die Maus (wie manche es meinen) von Microsoft erfunden wurde? Oder nur für Windows gebaut wurde? Irrtum! Die Maus stammt ursprünglich von Apple.

Genauso Windows NT. Die Basis von Windows NT ist dieselbe, die IBM damals für das (leider jetzt endgültig totgesagte) Betriebssystem OS/2 zusammen mit Microsoft geschrieben hatte. Während des Projekts dachte sich Bill Gates dann: "Hmm, geiler Code, den nehmen wir einfach, schreiben Windows vorn drauf und verkaufen es als Betriebssystem für Unternehmen. Tada, Windows NT 3.5, der vorgänger des (von mir persönlich gehassten) Windows NT 4.0 und Windows 2000 war gebohren.

Thema Codediebstahl... Im Jahr 1999 verklagte Microsoft zum ersten Male freie Softwareprojekte (vor allem das Projekt SAMBA), da es angeblich patentierte Technologien umsonst weggebe. Es ging dabei um den Code von SMB, vielen auch bekannt als "Netzwerkumgebung"... Da der Samba-Code (der vor allem für Linuxserver im Unternehmen Verwendung findet) nahezu 33% mehr Leistung brachte, war man bei MS natürlich auch gleich dabei die Leute totzuklagen. Leider war Samba allerdings keine Firma und das Prinzip ging nicht auf. Und so könnte ich die ganze Zeit weitermachen.

Zurück zum Thema:

Vor allem die Patchzyklen der Windowssysteme sind viel zu langsam, die Sicherheit wurde lange Zeit sehr stark vernachlässigt. Viren und Würmer hätten sich nie so stark verbreitet, wenn MS mal schneller die Programme patchen würde. Natürlich wäre dadurch auch das gesamte Geschäft der Antivirenhersteller bedroht, die von den Programmierfehlern von Mircosoft leben....

Stichwort Internet:
Der InternetExplorer ist jetzt schon seit bald 3 Jahren out of date. Schon ewig beschlossene Standards der Internetprogrammierung (wie zum Beispiel CSS2.0) werden vom IE nicht unterstützt.
Da viel Internetseiten für den IE optimert werden (Aussage: "Es benutzt ja eh keiner was anderes!"), muss die Funktion dieser Seiten auch mit den im InternetExplorer zur verfügung stehenden Funktionen und Möglichkeiten realisiert werden. Dadurch kam das Internet von den technischen Möglichkeiten her seit 3 Jahren praktisch zum stillstand. Die meisten Webdesigner sind dazu verdammt, ihre Seiten IE-Kompatibel zu bauen. Tabellelose Layouts? Nicht ohne Tricksen und CSS-Hacks... Wenn ich nur dran denke krieg ich die Kriese...

Stichwort Windows:
Lange lange ist es her, da wartete man auf ein Betriebssystem, das schnell, sicher und stabil sein sollte. Es sollte auch viele neue Features haben, wie zum Beispiel eine Indexdatenbank für auf dem PC abgelegte Dateien... Naja, die Ankündigung war vor 3 Jahren, und mittlerweile gibt es ja auch schon Betaversionen von "Longwait". Allerdings gibt es ALLE DIESE FUNKTIONEN schon seit diesem JAHR FERTIG in Apples MACOS X 10.4 "Tiger"... Dessen Stil Microsoft natürlich wieder schamlos kopiert. Die integrierte Desktopsuche (Stichwort Spotlight) und transparente Fenster, vektorbasierte Icons, die auch bei vergrösserung nicht an schärfe Verlieren... Tja, an meinem Mac hatte ich das schon letztes Jahr.. Stabil, schnell und ohne Viren. MS schafft es nichtmal Termingerecht das Zeug nachzubauen...

So, gehen wir mal weiter in Richtung Office:

Microsoft Office kostet ein Vermögen.
Mehr kann man dazu auch nicht sagen. Es ist ein permanentes Einfallstor für Viren (dank Makros), schweinelangsam, hat ein propertiäres Dateiformat, dass nicht einfach so von jeder Software gelesen werden kann und bietet keine Exportfunktionen. Dem gegenüber steht eine Software wie OpenOffice, die alles bietet was man sich nur wünschen kann, und die auf vielen bekannten Systemen läuft (z.B. Linux, *BSD, Solaris, MacOS X...) Was soll man davon halten? Auch die vor kurzem verabschiedeten Richtlinien für Dokumentspeicherungen im XML-Format wurden zwar mit MS-Hilfe verfasst, MS hält sich jedoch nicht daran...

Hmmm. Monopolstellung. Was fällt mir dazu ein?
Tja, viele Hersteller (eigentlich alle) müssen, damit Windows für sie bezahlbar bleibt Knebelverträge mit MS eingehen. In diesen steht sinngemäss geschrieben: Du verkaufst keinen PC von dieser Serie ohne Windows oder einem anderen Betriebssystem, oder wir sind böse auf dich und du musst den vollen Preis zahlen und kriegst keinen OEM-Rabatt mehr. Abgesehen davon werden Konkurrenten von MS gnadenlos ins aus gedrängt. So geschehen etwa mit der (wirklich hochkarätigen) Software von Corel. Sie hiess Wordperfect und hatte 1995 einen Marktanteil von 90%. Dann kam MS und verkaufte günstige Windows-Lizenzen gebundelt mit Word und Excel. Siehe da, 5 Jahre später war das Monopol von Microsoft da! Zum Thema Monopol noch etwas: Vor ungefähr 7 Jahren hatte der Browser Netscape (nun noch unter dem Namen Firefox oder Mozilla bekannter) einen Marktanteil von 90%. Dann fing MS an, den InternetExplorer in ihr Betriebssystem einzubauen. Wozu das geführt hat steht ja weiter oben schon. Jedenfalls hat Mozilla jetzt einen Marktanteil von 15%, wenn überhaupt...

Ich könnte noch ewig so weitermachen, bin aber der Meinung, dass die wenigsten den ganzen Text lesen werden. Ausserdem ist es dreiviertel 2 und ich muss morgen (heute??) arbeiten...

PS: Wer kann sollte sich einfach mal die Alternativen anschauen! Vor allem Linux, Solaris und MacOS sind sehr gute Kandidaten für einen Umstieg!
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Beitrag von Captain »

Dann wollen wir die Diskussion mal richtig starten. Ich gebe dir natürlich recht mit dem was du sagst, die Firmenpolitik von MS ist ja auch hinlänglich bekannt und wird sowohl von den Rechtsinstitutionen der USA und von den Usern längst verurteilt.

Dennoch: Ohne Windows wäre der PC ja längst nicht das was er heute ist. Es ist halt wie immer: Einer muss mal anfangen, sonst gehts ja nie voran. Und derjenige der eben die erste Idee zu einem wirklich bedienbaren PC hatte, war eben Billyboy.

Außerdem BEDIENBARKEIT. Wir beide wissen zwar wie man Linuxkisten bedient, aber gerade Installationen von Software die es eben nicht als RPM gibt und die man sich mühselig mit config, make, make install zusammensetzen muss, sind unter aller Sau. Die Hälfte davon geht gar nicht, die andere Hälfte bringt einen meist zum Verzweifeln.

Einfaches Beispiel: KK will auf einem Suse 9.2 folgende Produkte testweise installieren

CHEOPS
NESSUS
NAGIOS
OPEN EXCHANGE

Das einzigste was ohne viel Heckmeck ging war Nagios. Nessus ließ sich zwar installieren, aber das Webinterface ließ sich nicht aufrufen. Cheops meckerte auch unter einer späteren RH Installation fehlende Dateien an und OE war gar nicht erst zu bewegen überhaupt was zu installieren.

Das heißt nicht dass es nicht geht, aber unter WIndows dauert eine INstallation höchstens 20 Minuten, unter Linux kann man mitunter mehrere Stunden ohne Ergebnis dransitzen.

Die Software eines Linuxsystems ist sehr gut. Wenn man damit zu Rande kommt und nicht viel mehr braucht (das ist auch die Regel) dann paßt das schon so. Die Bedienbarkeit dieser Proggis ist weitestgehend okay. Probleme machen nur neue´Hardware oder besondere Programme.

Vieles gibts aber auch einfach nicht. Spiele ? Eher wenig. Du willst mit Linux ein Tonstudio aufbauen ? Hmm, eher nicht...

Also ist Windows doch ein notwendiges Übel für viele. Oder ?
acid
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Beitrag von acid »

Touché (;

Der erste bedienbare Computer war kein Windows PC, sondern ein vorgänger des Apple, dier sogenannte Lisa. Dieser Screenshot zeigt ein Release von Lisa, dass vor Windows 1.0 aufgenommen wurde. 2 Monate später gab es dann auch Windows mit Maussupport (Windows 2.0, Windows 1.0 hatte noch keinen Mousesupport sondern war ähnlich dem heutigen Norton Commander aufgebaut)

beweisstück a: Der Lisa Screenshot - Das erste Benutzbare OS mit GUI


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Mit den ganzen Linuxsachen geb ich dir recht: Linux ist für normale Benutzer eigentlich nicht zu gebrauchen. Viel zu komplex, zu viele Optionen und Möglichkeiten. Zu viele verschiedene Distributionen etc machen es auch nicht grade leichter. Siehe dein Problem mit Cheops. War ja ein gtk-lib Problem.. Jede Distribution kompiliert allerdings ihr eigenes GTK... So einen Schrott gibts bei anderen Systemen ( namentlich zum Beispiel Solaris, um mal bei x86 Kisten zu bleiben) nicht.

OpenXChange hab ich hier fehlerfrei laufen. System ist ein Debian 3.0 Server, der recht stabil läuft (Siehe Signatur...). War aber wirklich ein wenig Haarig.
Allerdings für User, die nur einen Brief oder eine eMail schreiben und ein wenig Surfen ist das System wunderbar geeignet. Anderen würde ich auch ehrlichgesagt nicht mehr zu Linux raten... Für Server und Sicherheitstechniker ist es allerdings ein echtes Wunderwerk an Möglichkeiten.

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Zum Thema spielen:
Es wundert mich immer wieder, dass es Leute gibt, die sich alle halbe Jahre mal nen neuen PC kaufen (oder ihren so Aufrüsten, dass es aufs selbe rauskommt wie nen neuen zu kaufen), nur damit ein oder zwei neue Spiele mit 2 FPS mehr laufen.

Face it like it is: Computer waren NIE dafür gedacht, Spiele an ihnen zu spielen. Weder die Eingabemedien (Tastatur und Maus), noch der Bildschirm sind eigentlich für solche Dinge wie Egoshooter etc gerüstet. Und das es nicht bequem ist merkt man spätestens nach 2 Tagen auf ner Lan, wenn einem der Rücken wehtut und die Finger und Augen glühen...

Ich persönlich bevorzuge für solche Fälle eine Spielkonsole. Sie läuft flüsterleise, verbraucht nicht so viel Energie wie ein Dual P4 mit 500 Watt-Netzteil (ok ist übertrieben...), man muss sie nicht aufrüsten, neu Installieren oder an den Einstellungen schrauben damit sie spielbar wird... Sie wird durch hohe Last nicht langsamer und hat meistens eine Bedienung per Gamepad, die sehr bequem und meist auch recht durchdacht ist.. Von einem Monitor mit der Grösse eines regulären Heimfernsehers mal gar nicht zu reden (-.

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Wenn man solche Sachen wie Videoschnitt oder Tontechnik macht hat man mit einem Mac wahrscheinlich mehr freude. Die Leistung für Programme wie zum Beispiel Adobe Premiere ist optimal an die G5-CPU mit Altivec-Erweiterungen angepasst, so das auch das letzte Quentchen an Leistung aus dem System gepresst wird. Genauso gilt das natürlichauch für Software wie Steinberg CuBase etc. Und wenn man solche Sachen macht bezahlt man pro Softwarelizenz eh seine 5.000 Euro oder so, da fallen die 2.000 mehr für nen Dual-G5 Powermac auch nicht mehr ins Gewicht. Abgesehen davon das der dann auch mehr als doppelt so lange hält.

Apropro Leistung: Ich kann ein MacOSX 10.3 auch auf einem Mac mit 233 MHz (nach einem Biosupdate) installieren. Und es läuft auf einem 300 MHz G3 auch einigermassen flüssig (256 MB Ram vorausgesetzt). mach das mal mit nem Windoof.

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Fazit: Es gibt für so ziemlich jede Windowsanwendung ein gutes freies oder anderes Pendant als die von Microsoft erstellte Software. Auch wenn Linux noch keine echte Alternative zu Windows sein kann (und wahrscheinlich auch nie sein wird) gibt es andere gute Systeme. Darunter zähle ich unter anderem:

1. OpenSolaris (X86 Unix von Sun, sehr schnell und äusserst Benutzerfreundlich)
2. FreeBSD (Kern von MacOS X, schnell, relativ einfach zu installieren und alles kommt aus einer Quelle. Man kann damit relativ schnell ein gutes Basissystem aufbauen)
3. MacOS X (Was soll ich dazu noch sagen? Intuitive Oberfläche, unixbasiert, virensicher (jedenfalls im Moment)... und einfach zu bedienen
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Beitrag von Captain »

Korrekt !

ABER: *hüstel* Wenn ich jetzt mal meine Position ansehe und mir denke: Okay ich muss also für GRDB ne Mange machen

Programmieren (php,mysql)
Grafik
Flash

Da komm ich mit nem Mac zu Rande. Jetzt muss ich aber auch zeitweise mal was spielen. Da müßte ich mir ohne Windoof ne Konsole kaufen. Und jetzt mache ich noch Musik. Tja, vielleicht komm ich mit nem Mac zu Rande, aber ich kann mir ja auch nen Atari rauslassen, die sind ja da auch ganz fit.

Ziemlich viele Kisten um ein Laptop mit einem Windows XP zu ersetzen. Und genau das ist das Problem.

PCs sind ALLESKÖNNER, nur können sie nichts wirklich gut. Die anderen Systeme und Konsolen können einiges sehr gut, aber wiederum nicht alles. Und genau da könnte ein großes Problem von Computern liegen: Es macht nämlich ANFÄLLIG für Fehler und Viren.
acid
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Beitrag von acid »

Leider hab ich im Moment keine Zeit weiterzudiskutieren (die Arbeit ruft...), allerdings hier einen nützlichen Link für dich (;

http://www.lx-office.org/index.php?id=68

Das hilft dir sehr gut bei OpenXChange (;
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Beitrag von Captain »

Keine Zeit ? Die jungen Leute. Immer im Streß. Aber danke für den Link. Ich werd mal guggn !
snaggy
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Beitrag von snaggy »

MS ist auf jeden Fall mal DOOF, weil viel zu anfällig. Aber Alternativen sehe ich eigentlich nicht wirklich...
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Beitrag von Captain »

Naja, es hat sich ja schon stark gebessert. Immerhin..
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Beitrag von acid »

Glaubt mir, wenn mitte nächstes Jahr Mac OS X auf Intel-Hardware läuft und das portieren von Software dadurch noch erleichtert wird gibts endlich ernstzunehmende Konkurrenz, die man sich leisten kann... Bin immer wieder von neuem Überrascht, wie einfach alles sein kann....

Nur mal ein Verlgeich:
Windows PC bestellen:
1. Bestellen
2. Online Registrieren (möglicherweise schon 1. Virus eingefangen?)
3. Virenscanner und Firewall installieren
4. Volle Systemupdates
5. System mit Tools auf schnelligkeit optimieren (Norton System Tools etc)
6. Arbeiten
7. Dateisysteme defragmentieren
8. System neu aufsetzen, da System nicht mehr bootbar/lauffähig/zu langsam

Mac System:
1. Bestellen
2. 3 Wochen auf Lieferung warten (ist die härteste Zeit)
3. Volle Systemupdates
4. Arbeiten
5. Update auf nächstes System 10.5 Leopard im Jahr 2006...

Ich habe an meinem iMac noch KEIN EINZIGES PROBLEM gehabt. Und ich arbeite wirklich damit, nicht nur zocken oder so...

Wenn diese beiden Systeme durch den Preisnachlass und die Portierbarkeit der Software endlch direkt miteinander konkurrieren können wird sich die Qualität von Windows extrem steigern müssen, weil Microsoft sonst sein Monopol verliert...
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