
Titel: | Minecraft - Xbox 360 Edition |
EAN: | 4012160021166 |
System: | Xbox 360 |
USK: | Freigegeben ab 6 Jahren |
Label: | ak tronic |
Release: | 2013-07-12 |
Es gab eine Zeit, da schossen die “Minecraft”-Klone nur so aus dem Boden. Doch während am PC die meisten sang- und klanglos wieder in ihren Nischen verschwanden, hatte “FortressCraft” kommerziellen Erfolg – auf der XBox 360. Nun versucht der Entwickler ProjectorGames, mit “FortressCraft Evolved” eine verbesserte Version auf den PC zu bringen. Derzeit befindet sich das Sandbox-Game in der frühen Alpha-Phase – lohnt es sich, zum “Minecraft”-Konkurrenten zu greifen?
Anders als “Minecraft” – und doch so bekannt
“FortressCraft” konnte damals auf der XBox 360 ideal den Bedarf an Sandbox-Spielen à la “Minecraft” stillen und kam so, trotz (oder gerade wegen) eklatanter Parallelen zum Original, auf fast eine Millionen verkaufter Kopien via XBox Live. Die Kritik, dass “FortressCraft” zu nah am Original ohne viele eigene Ideen war, hat man sich für die PC-Neuauflage “Evolved” zu Herzen genommen. Statt dem Fantasy-Thema nachzueifern, wird Wert auf ein eigenständiges Science-Fiction-Szenario gelegt. Statt einzelner Werkzeuge gibt es ein Mulifunktionsgerät und Energie soll eine wichtige Rolle spielen.
Von der Neuausrichtung kann man bereits in der Alpha-Version, die mittels “Steam Early Access” verfügbar gemacht wird, einiges sehen: Das Hauptmenü ist einer futuristischen Raumstation nachempfunden und statt Tiere bevölkern Roboter die kargen Landschaften aus quaderförmigen Voxeln. “Klassische” Materialien wie Erde, Gras, Sand und Baumstämme sind aber ebenfalls vorhanden – weswegen “FortressCraft Evolved” teilweise wie eine “Minecraft”-Mod mit HD-Texturen aussieht.
Raumanzug statt Hunger
Das Spiel unterscheidet zwischen “Survival”- und “Creative”-Spielmodus. Der “Survival”-Faktor ist jedoch ungewohnt: Statt Hunger und andere Bedürfnisse zu stillen, gilt es hier, den schützenden Raumanzug vor dem Blackout zu bewahren. Denn jede Aktion kostet Energie – und die ist begrenzt. Kälte, extreme Wärme und andere unwirtliche Umwelteinflüsse lassen den Anzugstrom noch schneller zu Neige gehen; aufgeladen wird der Anzug hingegen im Tageslicht und in der Nähe selbstgebauter Fackeln. Das ist ungewohnt, prägt sich aber schnell ein. Anschließend geht es an den Basis- und Minenbau. Auch hier sind für den Betrieb Energiezellen nötig. Sonderlich aufregend spielt sich der “Survival”-Modus jedoch nicht, dazu ist diese Spielform noch zu unausgereift. Der Entwickler arbeitet jedoch mit Hochdruck an Patches, die den “Survival”-Modus aufwerten sollen.
Viele Funktionen für “Creative”
Derzeitiger Mittelpunkt: Der Spielmodus “Creative”. Hier kann der Spieler nach Herzenslust Bauen, Sprengen und Erkunden. Auch hier will man sich von “Minecraft” absetzen. Durch viele zusätzliche Tools wie dem “Super Builder” oder Kopiertools können ganze Landstriche innerhalb von weniger Sekunden bebaut werden. Zudem bieten sich sogenannte “Detailblöcke” an: Diese dienen der Verzierung und bringen individuelle Anpassungen in die Spielwelt.
Problematisch: Die gesamte Funktionsvielfalt ist hinter nichtssagenden Schaltflächen und seltsamen Tastaturbelegungen versteckt. Dadurch wird die Einarbeitungsphase deutlich verlängert. Wo “Minecraft” wie aus einem Guss wirkt, ist “FortressCraft Evolved” zu kompliziert und kann den zusätzlichen Umfall nicht richtig unterbringen. Es fehlt vor allem an kontextsensitiven Hilfestellungen, um die Werkzeuge richtig einzusetzen – hier hilft oft nur “Trial and Error”, Versuch und Irrtum.