Wir betrachten Computer- und Online-Rollenspiele als massenmediale Erscheinungen einer Spiel- und Kommunikationskultur im Digitalzeitalter. Eine Verbotspolitik im Umgang mit gewalthaltigen Computerspielen sowie die Diffamierung der Entwicklerbranche und der Nutzerinnen und Nutzer sogenannter "Killerspiele" lehnt DIE LINKE ab. Diese Position hat der Parteivorstand im Juli letzten Jahres mit dem Beschluss "Herausforderungen der digitalen Welt begegnen - Grundlagen für eine digitale Medienordnung schaffen" einstimmig angenommen. Wir möchten sensibilisieren für Medienkompetenz als Schlüsselkategorie. Die Fähigkeit, Realität und Fiktion zu unterscheiden, ist Voraussetzung für eine moderne Mediensozialisation. Kinder und Jugendliche, aber auch Eltern und Erziehungsberechtigte sind gefordert, sich in elektronischen Medien selbstbestimmt zu orientieren und den Umgang mit Gefahren und schädlichen Inhalten zu erlernen. Die natürlichen Orte dazu sind Kindergärten, Horte und Schulen. Die Vermittlung von Medienkompetenz gehört in die Ausbildungsinhalte von Erzieherinnen, Lehrerinnen und Sozialpädagogen. DIE LINKE tritt dafür ein, die Förderung und Schulung von Medienkompetenz in den Bundesländern institutionell verpflichtend zu verankern. Dazu müssen die Spar- und Privatisierungspolitik im Bildungswesen aufgegeben und in einem erheblichen Maße zusätzliche öffentliche Gelder bereitgestellt werden.

Bisherige Studien der Computerspielforschung konnten noch nicht eindeutig belegen, dass ein kausaler Zusammenhang zwischen Gewaltbereitschaft und dem Konsum von Gewaltspielen besteht. Und außerdem: Die Debatte im Hinblick auf die sogenannten "Killerspiele" ist oft oberflächlich und greift zu kurz. Denn: Die bereits geltende Rechtslage wird bei manchen Beiträgen zur Verbotsdiskussion übersehen. Von entscheidender Bedeutung ist für uns als SPD aber: ÂEin wirklich wirksamer Jugendmedienschutz muss den verantwortungsvollen Umgang mit Medien und die hierfür notwendige Medienkompetenz umfassen. Es ist notwendig, dass in Kitas, Schulen, Universitäten, Weiter-, Fort- und sonstigen Bildungsreinrichtungen sowie in der Jugendarbeit stärker als bisher auf die Vermittlung von Medienkompetenz Wert gelegt wird. Denn zu einem effektiven Jugendschutz gehört die Vermittlung von Medienkompetenz unbedingt dazu. Wir alle, insbesondere die wir Eltern, Erzieher, Pädagogen und Lehrer sind, müssen den Herausforderungen und Chancen der multimedialen Welt offensiv gegenübertreten. An uns liegt es, unseren Kindern und Jugendlichen das notwendige Rüstzeug für die Informations- und Kommunikationsgesellschaft mitzugeben. Für die individuelle Entwicklung und Identitätsbildung unserer Kinder sind Fähigkeiten zur interaktiven Kommunikation, zur kompetenten Mediennutzung, zur kritischen Auseinandersetzung mit Medieninhalten sowie Kenntnisse der Produktionsbedingungen absolut erforderlich.


Wir als SPD wollen nicht den gläsernen Internetbürger. Uns geht es um die Bekämpfung von illegalen Inhalten und den Schutz der User. Zur Sperrung von Seiten mit kinderpornographischen Inhalten: Mit dem Zugangserschwerungsgesetz haben wir gerade in einem Spezialgesetz - und nicht im Telemediengesetz - festgeschrieben, dass es nur um die Sperrung von Webseiten mit kinderpornographischen Inhalten geht. Und dies erst, wenn man mit Âdem löschen nicht voran gekommen ist. Die Verkehrs- und Nutzungsdaten, die bei der Umleitung auf die Stopp-Meldung Âanfallen, dürfen nicht zu Zwecken der Strafverfolgung gespeichert Âwerden. Und außerdem ist die Speicherung von Nutzerdaten ist nicht Âvorgesehen. Die Infrastruktur zum Sperren von Seiten mit kinderpornographischen Seiten wird nicht auf andere Inhalte ausgeweitet.
In den nächsten Jahren werden zunehmend Fahrzeuge auf den Markt kommen, die entweder rein batterieelektrisch fahren oder einen kleinen Verbrennungsmotor haben, der die Batterie während der Fahrt laden kann (Range Extender) oder Hybridautos mit stärkeren Batterien, die mit externem Strom geladen werden können und längere Strecken rein elektrisch fahren können (Plug-In-Hybride). Letztere haben kein Reichweitenproblem. Bündnis 90/Die Grünen wollen einen Markt für diese Fahrzeuge schaffen, indem anfangs bis zu 5.000 Euro staatlicher Kaufzuschuss gewährt wird, um die Differenzkosten zu konventionellen Autos zu mindern.
Frank-Walter Steinmeier hat in seinem Deutschlands-Plan klar die Richtung vorgegeben: Damit wir in Deutschland den industriellen Durchbruch bei Elektroautos schaffen, werden wir in einem "Zukunftsbündnis Elektromobilität" die Forschung in der Energiespeichertechnik verstärken und einen verlässlichen Ordnungsrahmen setzen. Die Anwendung neuer Technologien in Deutschland werden wir durch öffentliche Beschaffung und private Anreize beschleunigen. Nachfrageimpulse aus dem Ausland können wir durch internationale Klimaabkommen und durch eine strategische Außenwirtschaftspolitik einem "Chancen-Atlas" für deutsche Exporte fördern. Während Elektromotoren bereits weit entwickelt sind und die Gesamtproduktion der konventionellen Autos ähnelt, liegt bei den Batterien die entscheidende technologische Hürde: in ihren Kosten, ihrer Lebensdauer, ihrer Sicherheit und ihrem Gewicht. Hier besteht großer Forschungsbedarf, auch an den Grundlagen. Wir wollen auf der hervorragenden Arbeit der Forschungsinstitute aufbauen, sie weitern und bündeln, indem wir ein Fraunhofer-Institut für Energiespeichertechnik ins Leben rufen. Die SPD wird den staatlichen Rahmen setzen, der die Nachfrage stimuliert und der Industrie verlässliche Anreize gibt, um rasch den Schritt von kleinen Modellversuchen zur Serienproduktion zu gehen. Um mehr Menschen zum Kauf eines Elektroautos zu bewegen, sind viele Ideen denkbar: von bevorzugtem oder kostenlosem Parken, der Erlaubnis zur Busspurbenutzung in Städten bis hin zu Anreizen für Taxi- und Firmenflotten. Auch die Umstellung der öffentlichen Fahrzeugflotte kann die Nachfrage stimulieren. Hier müssen wir auch, gemeinsam mit den Bündnispartnern, den Ausbau neuer Infrastrukturen schaffen, beispielsweise für Wasserstoff oder durch Ladestationen für Elektro-Batterien. Um die großen Potenziale des Elektroantriebs zur Reduktion der CO2-Emissionen allerdings wirklich ausschöpfen zu können, muss der Strom hierfür aus erneuerbaren Energien kommen. Ansonsten verschieben wir die Emissionen einfach vom Auto zu den Kraftwerken. Mit dieser Kopplung werden auch zwei Branchen zusammengeführt, in denen Deutschland weltweit führend ist: Automobilbau und Anlagenbau für erneuerbare Energien. Deutschland liefert also zukünftig nicht nur die Elektrofahrzeuge, sondern gleich noch die Anlagen, die die notwendige Energie sauber und sicher erzeugen. Die von Ihnen aufgeworfene Frage nach den Strompreisen stellt sich nicht nur im Zusammenhang mit der Elektromobilität, insgesamt muss das Monopol der viergroßen Energieversorger aufgeknackt werden. Derzeit liegen über 80Â% der Stromerzeugungskapazitäten in der Hand der vier großen Stromkonzerne EON, RWE, Vattenfall und EnBW. Um den Wettbewerb im Strom- aber auch im Gasbereich zu erhöhen, müssen wir neue Energieanbieter in den deutschen Markt bekommen. Darüber hinaus müssen bestehende dezentrale Energieversorgungsstrukturen wie z.B. von Stadtwerken gestärkt werden, damit auch diese in der Lage sind, eigene i.d.R. dezentrale Erzeugungskapazitäten aufzubauen.
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