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Spacepunk Survival (Switch) Review

Retro-Shooter mit Nostalgiegefühl, aber wenig Substanz


2025-11-02  Captain  0 Likes  0 Kommentare 
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Spacepunk Survival“ von Nejcraft und Tavern Tale Studio bringt dich auf die Iapetus-Station – einst ein Ort voller wissenschaftlicher Ambitionen, nun ein düsteres Labyrinth, in dem außer dir nur noch mutierte Aliens ihr Unwesen treiben. Dein Auftrag: überleben. Und zwar so lange wie möglich. Die Idee klingt nach einem explosiven Mix aus Science-Fiction, Retro-Charme und Koop-Action. Doch zwischen coolen Ansätzen und altmodischem Gameplay bleibt das Spiel irgendwo im All hängen.

Ein Retro-Setting mit Potenzial
Spacepunk Survival“ spielt sich wie eine Hommage an die Anfänge der Ego-Shooter. Klare Texturen, kantige Gegner, blinkende Konsolen – alles erinnert an Klassiker wie „Doom“ oder „Wolfenstein 3D“. Das Spiel verzichtet bewusst auf eine ausgefeilte Story und konzentriert sich ganz auf den Überlebenskampf. Du kämpfst dich durch enge Korridore, aktivierst Schalter, plünderst Räume und stellst dich immer neuen Wellen von Gegnern.

Die Atmosphäre ist klaustrophobisch. Das Licht flackert, der Sauerstoff ist knapp, und der metallische Hall lässt dich jede Bewegung doppelt hören. So entsteht trotz einfacher Mittel ein glaubwürdiges Sci-Fi-Ambiente, das Fans des Genres ansprechen dürfte.

Ein Gameplay, das an alte Zeiten erinnert
Das Grundprinzip ist simpel: Überlebe eine Welle nach der anderen, verdiene Geld durch Abschüsse und investiere es in neue Waffen oder Perks. Diese Upgrades geben dir kleine, aber spürbare Vorteile. So sorgt der „Captain“-Perk etwa für mehr Beweglichkeit und günstigere Preise, während der „Gunslinger“-Bonus deinen ersten Schuss doppelt so stark macht. Wer lieber auf Präzision setzt, profitiert vom „Marksman“-Perk, der mit jedem Treffer mehr Schaden austeilt.

Dadurch entsteht ein kleiner, aber effektiver Fortschrittskreislauf, der dich motiviert, die nächste Welle zu starten. Die Steuerung ist klassisch und intuitiv: Laufen, Zielen, Schießen – kein überladenes Interface, keine unnötigen Menüs.

Multiplayer trifft Einzelkämpfer-Alltag
Spacepunk Survival“ versteht sich in erster Linie als Mehrspieler-Erlebnis. Die Schlachten sollen in Koop-Runden richtig aufblühen, wenn du dich gemeinsam mit anderen Spielern den Alien-Horden stellst. Doch wer allein unterwegs ist, kann trotzdem im Einzelspielermodus antreten – inklusive dynamisch skalierter Gegneranzahl.

Hier zeigt sich, dass das Konzept zwar funktioniert, aber nicht übermäßig fesselt. Ohne Team und taktische Absprachen läuft der Ablauf schnell nach Schema F: Gegner besiegen, upgraden, weiterkämpfen. Trotzdem hat das Ganze einen gewissen Sog – vielleicht, weil das Spiel seine Oldschool-DNA so kompromisslos ausspielt.

Zwischen Retro-Look und düsterer Zukunft
Optisch spielt „Spacepunk Survival“ mit einem spannenden Stil. Das Design erinnert an Retro-Sci-Fi mit metallischen Strukturen, grünlich-blauer Beleuchtung und pixelartigem Monsterdesign. Die Räume sind schmal, die Gänge verwinkelt, und die dunkle Farbpalette sorgt für eine gewisse Spannung. Die Gegner selbst sind grotesk, manchmal fast karikaturhaft, was dem Spiel einen eigenwilligen Charme verleiht.

Die Umgebung ist kein reines Kulissenwerk – du kannst dich frei bewegen, Türen öffnen, Waffen austauschen und dich auf Erkundungstour begeben. Dabei entsteht trotz des begrenzten Szenarios ein Gefühl von Tiefe, das an die frühen Tage des Genres erinnert.

Sounddesign und Atmosphäre
Der Sound trägt viel zur Stimmung bei. Metallisches Echo, das Surren der Energiekerne, das Zischen der Türen – all das vermittelt den Eindruck, in einer verlassenen Raumstation gefangen zu sein. Die Musik hält sich zurück, was dem Spiel ein Gefühl von Isolation und Beklemmung verleiht. Besonders in den ruhigeren Momenten, bevor die nächste Angriffswelle beginnt, spürt man die Anspannung.

Klassisches Ballern ohne große Überraschungen
Wer auf komplexe Geschichten oder tiefgehende Charaktere hofft, wird hier nicht fündig. „Spacepunk Survival“ ist in erster Linie ein nostalgischer Shooter – geradlinig, unkompliziert und auf kurze Sessions ausgelegt. Es gibt keine Missionen im klassischen Sinne, sondern nur den Überlebensmodus, der sich Runde um Runde steigert.

Der Wiederspielwert entsteht durch den Drang, immer weiter zu kommen, bessere Ausrüstung zu kaufen und neue Perks freizuschalten. Das funktioniert, solange du dich auf das simple Prinzip einlässt und den Charme der 90er-Jahre-FPS magst.

Ein Spiel für Fans des Oldschool-Flairs
Spacepunk Survival“ richtet sich an eine sehr spezielle Zielgruppe: Spieler, die den rauen Stil klassischer Ego-Shooter lieben und keine komplexen Storystrukturen brauchen. Wer den Geruch von Maschinenöl, Neonlicht und Plasmawaffen mag, findet hier ein kurzes, knackiges Vergnügen mit Retro-Flair.

Für längere Motivation fehlt es jedoch an Abwechslung. Die Gegnerarten wiederholen sich schnell, und auch die Umgebungen ähneln sich stark. Trotzdem: Für den Preis eines kleinen Indie-Spiels liefert „Spacepunk Survival“ ein solides, wenn auch überschaubares Erlebnis, das an vergangene Zeiten erinnert – und genau das ist vermutlich auch die Intention.

„Spacepunk Survival“ ist ein unkomplizierter, nostalgischer Shooter, der seine Wurzeln im Oldschool-Design nicht verleugnet. Wer eine kleine Dosis 90er-Jahre-Feeling sucht und Spaß an klassischem Wellenkampf hat, kann hier ein paar unterhaltsame Stunden verbringen. Viel Tiefe darf man nicht erwarten – aber manchmal reicht es eben, einfach zu überleben.

Punktewertung

Gameplay
66
Grafik
64
Sound
75
Steuerung
75

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