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Power Sink (Switch) Review

Puzzle-Abenteuer mit Licht und Schatten


2025-11-02  Captain  0 Likes  0 Kommentare 
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In „Power Sink“ vom australischen Studio Winterwire Games tauchst du in eine geheimnisvolle Unterwasserwelt hinab, die dich mit ihrer stillen Schönheit sofort in den Bann zieht. Als namenloser Taucher musst du den Strom im Ozean wiederherstellen und dabei die Geheimnisse einer vergessenen Tiefseestation lüften. Klingt simpel – entpuppt sich aber als clever konstruiertes Puzzle-Abenteuer mit eigenem Rhythmus und viel Atmosphäre. Wir haben uns das Spiel auf der Nintendo Switch angesehen und berichten von unserem Tauchgang.

Abstieg in die Tiefe
Das Spiel beginnt in den helleren Biomen der oberen Meereszonen, doch je weiter du fortschreitest, desto tiefer sinkst du in die Dunkelheit. Licht wird rar, Farben verblassen – und genau diese stetige Veränderung verleiht dem Spiel seine besondere Stimmung. Jede Region hat ihr eigenes Thema, eigene Aufgaben und Rätselmechaniken, die du Schritt für Schritt meisterst.

Power Sink“ versteht sich als Puzzle-Plattformer mit klarer Struktur. Jedes neue Gebiet führt ein frisches Spielelement ein – sei es eine spezielle Energiekugel oder ein Schaltermechanismus – und steigert danach systematisch die Komplexität. Dadurch entsteht ein befriedigender Lernprozess, bei dem du Schritt für Schritt erkennst, wie die Systeme zusammenarbeiten.

Ein zentrales Element sind die sogenannten Power Orbs, die du platzierst und miteinander verbindest, um Energieflüsse zu aktivieren. Hinzu kommen Schalter, Plattformen und Reaktionsrätsel, die sich immer stärker verweben. Die Aufgaben verlangen Beobachtungsgabe und ein gutes Gefühl für Logik – und wenn der Knoten im Kopf platzt, ist das Erfolgsgefühl umso größer.

Spielgefühl zwischen Ruhe und Konzentration
Die Bewegungen im Wasser folgen bewusst einer trägeren Physik. Jede Bewegung, jeder Sprung fühlt sich etwas schwerelos an, was zum Setting passt und den Spielfluss entschleunigt. Das sorgt für eine gewisse meditative Ruhe, die perfekt zu den Rätseln passt. Manchmal ist Präzision gefragt, manchmal ein gutes Timing, wenn man von Luftströmen oder Plattformen getragen wird.

Wer sich auf diesen ruhigeren Rhythmus einlässt, entdeckt ein Spiel, das weniger auf Action, sondern auf Nachdenken setzt. „Power Sink“ möchte, dass du innehältst, überlegst, ausprobierst – und dabei immer tiefer in seine Welt eintauchst.

Eine lebendige Unterwasserwelt
Die Welt von „Power Sink“ ist keine sterile Forschungsstation, sondern ein Ort voller Charaktere. Neben dem Taucher selbst triffst du auf Figuren wie den erfahrenen Veteranen oder den charmant-schrägen Professor, der – aus Gründen – derzeit im Körper eines Fisches lebt. Diese Figuren begleiten dich mit kleinen Dialogen und feinem Humor durch das Spiel und geben dem Abenteuer Persönlichkeit.

Auch visuell überzeugt das Spiel mit seiner klaren, fast poetischen Gestaltung. Licht spielt eine zentrale Rolle: sanftes Glühen, leuchtende Korallen und Energieadern durchziehen die Umgebung. Das Zusammenspiel von Farben, Schatten und Partikeleffekten schafft ein Gefühl von Tiefe, das man in dieser Form selten in einem Indie-Spiel sieht.

Musik, die unter die Haut geht
Besonders gelungen ist die Soundkulisse. Die Musik ist sphärisch, ruhig und manchmal fast melancholisch – eine perfekte Untermalung für das Gefühl, sich in der Einsamkeit der Tiefe zu verlieren. Die Kompositionen verstärken die Atmosphäre, ohne aufdringlich zu wirken. Auch die Geräusche des Wassers, das ferne Grollen und das leise Summen der Maschinen fügen sich harmonisch in das Gesamtbild ein.

Fokus auf Rätsel statt Sammeltrieb
Wer auf Sammelobjekte, versteckte Items oder Belohnungen hofft, wird hier nicht fündig – und das ist Absicht. „Power Sink“ verzichtet bewusst auf Ablenkung und bleibt seiner Linie treu: Ein Puzzle nach dem anderen, stetig komplexer, aber nie unfair. Dadurch entsteht ein Spielfluss, der sich wie eine Reihe kleiner Erleuchtungen anfühlt. Manchmal musst du einen Schritt zurücktreten, die Umgebung genau beobachten und dich dann mit einem klaren Plan wieder vortasten – das ist das Herzstück dieses Spiels.

Kunstvolle Tiefe statt Oberflächenreiz
Winterwire Games hat mit „Power Sink“ kein Spiel geschaffen, das laut glänzen will. Es will entdeckt werden – in kleinen Momenten, in Stille und in der Konzentration auf das Wesentliche. Das Spiel ist ruhig, aber nie leer; herausfordernd, aber nie hektisch. Und wenn du nach mehreren Stunden das letzte Puzzle löst, hast du das Gefühl, eine kleine, fremde Welt wirklich verstanden zu haben.

„Power Sink“ ist ein ruhiges, atmosphärisches Puzzle-Abenteuer, das sich Zeit nimmt – und genau das sollten auch die Spieler tun. Es belohnt Aufmerksamkeit, Neugier und Geduld mit cleveren Rätseln, einem wunderschönen Setting und einer stimmigen Soundkulisse. Kein Spiel für Hektiker, aber ein Geheimtipp für alle, die gern tief abtauchen – im wahrsten Sinne des Wortes.

Punktewertung

Gameplay
65
Grafik
70
Sound
77
Steuerung
68

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