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Nina Hagen - Personal Jesus Review


2010-07-17  Spielemagazin  4 Likes  0 Kommentare 
Beim Albumtitel "Personal Jesus" hat sich Nina Hagen bei ihrem neuen Album wohl von der britischen Synthie-Pop-Gruppe Depeche Mode inspirieren lassen, oder? Nicht so ganz, denn offensichtlich hat sich die frivole Alternative-Röhre verwandelt. Von wegen "Sex, Drugs & Rock 'n' Roll", ab sofort lautet das Motto wohl eher "Myrrhe, Rosenkranz und schriller White-Rock" - wobei auch das ein wenig übertrieben scheint. Machen wir es kurz: Irgendwas ist mit Nina Hagen passiert, sicherlich nicht über Nacht, aber neu erfunden hat sie sich allemal...

Kirchentagstauglich?
Nina Hagen ist als Persönlichkeit schwer zu fassen. Nina die "Punkröhre", Nina der "frivole Vamp", Nina der "Bürgerschreck". Wer Nina Hagen wirklich ist, weiß nur sie selbst. Jetzt ist sie jedenfalls geläutert und so erklärt sich dann auch der Albumtitel "Personal Jesus". Das Album ist eine Art Ode an Jesus und dessen Liebesbotschaft. Mit einer Sammlung an deutlich vom Gospel inspirierten Songs gehts auch gleich los, denn schon der erste Song "God's radar" (is fixed on you) zeigt schon wohin die Reise geht. Handwerklich sauber gemacht ist der Midtempo-Opener allemal, Hagen kreischt mal mehr mal weniger schrill ihr Botschaft ins Mic bevor mit "I'll live again" ein etwas langsamerer Song mit nicht minder deutlichen Gospel und Blues-Einflüssen die Boxen zum Beben bringt.

Der Song "Personal Jesus" ist dann auch ein Cover des bereits erwähnten Depeche Mode Hits, der dann auch zum Anspieltipp des Album avanciert. Mit bluesigen Traditionals wie "Nobodys Fault But Mine" oder der eigenwilligen Interpretation von "Mean Old World" schlägt die Hagen neue Töne an.

Alles in allem klingt "Personal Jesus" wie ein gewagtes Experiment. Die Punkdiva und der nun eingeschlagene Gottesglaube-Kurs mit Blues und Mundharmonika wollen irgendwie nicht zusammenpassen. Handwerklich gibt es an dem Album kaum etwas auszusetzen, aber vermutlich wird sich der eine oder andere Fan etwas vor den Kopf geschlagen sein. Andererseits muss man sich die Frage stellen: Gibt es etwas, was die Punkdiva NICHT tun kann?

Anspieltipps:
03. Personal Jesus
04. Nobody's Fault But Mine

Tracklist:
01. God´s Radar 3:57 Min
02. I'll Live Again 2:47 Min
03. Personal Jesus 4:00 Min
04. Nobody's Fault But Mine 4:00 Min
05. Down At The Cross 3:12 Min
06. Just A Little Talk With Jesus 3:48 Min
07. Mean Old World 3:02 Min
08. Help Me 2:34 Min
09. Take Jesus With You 3:12 Min
10. On The Battlefield 3:40 Min
11. Run On 2:25 Min
12. All You Fascists Bound To Lose 1:39 Min
13. Sometimes I Ring Up Heaven 4:10 Min

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   Titel Personal Jesus
   Genre
   Release 2010-07-16
   Systeme
   Publisher Koch Universal Music (Universal)
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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