2013-05-04
Juliversal
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Der Tag auf der Game Developers Conference Quo Vadis in Berlin beginnt wie jeder eines Spieleentwicklers. Hier tummeln sich ausschließlich koffeingeladene Menschen, die das entwickeln, was Millionen Spielefans täglich Freude bereitet - natürlich mit Kaffee in der Hand. Ein bisschen plaudern hier und ein bisschen Kontakte knüpfen da; dann geht es auch schon zu den einzelnen Vorträgen vieler interessanter Game Designer, Manager oder Producer. Richard Garriott erzählt uns seinen Weg als Computerspiel-Entwickler, den er durch die Ultima-Reihe gegangen ist und lässt dabei seine Geschichte als Weltraumtourist nicht aus. Der ehemalige Microsoft- Vizepräsident Ed Fries stellt eine geheime Zukunftsprognose über die Spieleindustrie und präsentiert die bisherigen Meilensteine.
Auf der Quo Vadis 2013 in Berlin gibt es viel zu entdecken; das Cafe Moskau als niedlicher aber perfekter Ort für die Veranstaltung gibt viel her. Während den drei Tagen kann man innovative Games junger Studenten testen. Darunter findet man natürlich strategische Indies oder Eye-Tracking-Spiele. Hat man mal genug von Vorträgen, da diese von morgens bis abends durchgehend stattfinden, so gibt es genug Möglichkeiten sich zu stärken. Wobei das schnell vollzogen ist, da die Hauptnahrung der Games-Macher ja eigentlich nur aus Kaffee besteht. Meist liegt das Problem vor, dass viel zu gute Vorträge gleichzeitig stattfinden. Dann heißt es, man hat die Qual der Wahl.
Interessant ist auch, was Julian Migura zu berichten hat. In seiner Ansprache bereitet der Leiter der Unternehmensentwicklung bei BoaCompra uns darauf vor, was viele schon lange ahnen; der Trend geht zum brasilianischen Markt hin. Malte Behrmann, Generalsekretär der EGDF, weist uns aber darauf hin, dass die Spieleentwicklung und das digitale Wachstum in Europa nicht zu bremsen sei.
Cocktails schlürfen und dabei genüsslich Charles Cecil lauschen, wie er für Baphomets Fluch und Revolution Software über Crowd Funding einen sensationellen Betrag von über 770,000 Dollar eingeheimst hat- so lässt es sich leben.
Aber es gibt auch interaktive Rundtisch- Konversationen. Charles Cecil, Creative Director Jan Klose von Deck12 und Spieleentwickler Al Lowe beispielsweise haben sich über Adventures unterhalten und über das was sie grundlegend ausmacht. Auch, dass sie sich gut vorstellen können, dass der Trend Point-And-Click zu Wipe-And-Touch übergehen wird; es also möglich ist, dass Adventures zukünftig auf Tablets und Smartphones gespielt werden. Was sowieso allen klar ist; Mobile ist die Zukunft.
No-Go's und Go's für Indie-Kick Starts bekommt man auch auf der Quo Vadis. Diese Vorträge sind bemerkbar für Einsteiger abgestimmt. Wie serious gaming in Social Games integriert werden kann, erzählt uns der geschäftsführende Gesellschafter Arne Gels von Zone 2 Connect. Das Ergebnis sieht man in "GreenSight City", das mobile Stadtaufbauspiel aus der Kooperation mit Daimler, welches den Gedanken innovativer Mobilitätskonzepte mit Spielspaß verknüpft.
Nach 22 Uhr ist aber noch lange nicht Schluss. Gegenüber des Cafe Moskaus begibt sich die große Truppe in das Kino International um die Aftershowparty der Awardshows nicht zu verpassen. Hier wurden etwas früher am Tag der Deutsche Computerspielpreis und der Deutsche Games Award LARA 2013 verliehen. Nun heißt es aber, tanzen gehen, nominierte Spiele testen oder in der Lounge Kontakte knüpfen, mit einem Drink anstoßen oder mit Richard Garriott reden, der sich hier auch aufhält.
Der letzte Tag der Quo Vadis geht viel zu schnell vorbei. Aufgeregt setzt man sich absichtlich früher in einen bestimmten Vortragsraum, um bestimmt nicht den Quest Designer Pawel Sasko von CD Projekt RED zu verpassen. Das muss natürlich aus der ersten Reihe verfolgt werden! Sasko gibt uns einen tollen Überblick über die Struktur und die Entstehungs- Pipeline bei CD Projekt RED, die The Witcher offenbar zu dem Erfolg brachte, den das Spiel bis heute hat. Aber von spannenden Vorträgen nicht genug; "Leisure Suit Larry"- Schöpfer Al Lowe gibt sich ebenfalls die Ehre in einem gnadenlos überfüllten Saal von seinen ersten Anläufen der erfolgreichen Serie inklusive Schwierigkeiten zu berichten. Dabei plaudert er sympathisch privat aus dem Nähkästchen. Um den Tag abzurunden findet noch ein weiteres persönliches Highlight statt; Crytek- Animation Director Steven Bender tischt uns eine inhaltsreiche Rede auf, in der er uns gewaltig begeistert. Er spricht über die Cinematics in Crysis 3 und die technische Entwicklung seit dem ersten Teil. Dabei zeigt er interessante Motion Capture- Sequenzen und bringt uns näher, was alles geschehen muss um so ein Ergebnis zu erhalten wie man es in Crysis 3 sieht. Und mit dem Verschenken einiger "Crysis- Escalation"- Bücher, Notizheften und T-Shirts hat er uns letztendlich restlos um den Finger gewickelt.
Den Abend lässt man mit einer gemütlichen Party auf den Dächern der Games Academy ausklingen. Der Ausblick, die kühle Luft und ausschließlich Menschen, die sich nur über Games unterhalten- so hat man sich das vorgestellt.
Aber damit sind die deutschen Gamestage natürlich noch nicht zu Ende. Das Indie-Connect Festival "A MAZE" findet am Tag darauf statt. Als Spielefan kann man hier in der überschaulichen Halle ein Indie nach dem anderen testen. Einige davon sind noch nicht einmal released worden, deshalb ein spannender Überblick! Wenn man langsam müde wird nach den vielen Erlebnissen der Woche, so kann man es sich auf dem großen Platz vor der Indie Connect beim schwülen Wetter gemütlich machen oder abends auf die Jump'n'Run Party gehen.
Am letzten Tag ist ein kleiner Abstecher ins Computerspielemuseum auf jeden Fall einen Blick wert. Von "Pong" über die "Painstation" und "Monkey Island" kann man hier einige Klassiker spielen oder sich die geschichtlichen Ereignisse der Computerspiele- Entwicklung ab 1975 ansehen. Auch kann man alte Computermodelle, Konzeptartworks von unter Anderem The Witcher oder originale Storyboard- Unterlagen inspizieren. Vor dem Verlassen des Museums noch schnell ein Bild mit der cool posierenden Lara schießen und dann ist die Woche, in der man nur von Games gesprochen, geträumt und gelebt hat, auch schon wieder vorbei.
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