Im Interview mit Branko von Mind the Gaep

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2012-03-22  Jana  9 Likes  0 Kommentare 

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Vor einigen Wochen haben wir euch bereits das neue Album von Mind the Gaep namens "Get ready for tonight" vorgestellt. Dieses Album hat uns so gut gefallen, dass wir bei den Jungs gleich mal ein Interview für Euch angefragt haben. Die Vier sind wirklich sehr sympathisch, machen tolle Musik und sehen dazu noch genauso aus, wie man sich gute Rocker vorstellt. Keine Wunder, dass ihnen sicher das eine oder andere Herz eines weiblichen Fans zu fliegt und Branko in unserem Interview etwas von einem Groupie andeutet. Branko war nämlich derjenige, der so lieb war, uns Rede und Antwort auf unsere Fragen zu stellen, aber lest selbst, was er uns zu sagen hatte!

Euer Album haben wir vom Spielemagazin ja bereits getestet, aber trotzdem kann es ja sein, dass der eine oder andere Leser Euch noch nicht kennt. Wärst Du so lieb und stellst Euch mal vor?
Hey, wir sind Mind the Gaep aus Frankfurt am Main und wir machen ehrlichen Hard-Rock. Wobei wir auch ganz gern mal die Blues-Harp, ein Saxophon oder weibliche Chöre in unsere Musik einbinden, bevor wir Euch dann im nächsten Moment ein Metal-Brett vor die Füße hauen;-)

Wie habt ihr denn als Band zusammen gefunden?
Das ist eine lange Geschichte. Angefangen hat alles Ende 2004 als unser Drummer Fabi eine Annonce in einem Internet-Forum aufgesetzt hat. In der Beschreibung stand nur "Guns N' Roses". Neben den ganzen Indie und Punk Bands las sich das irgendwie gut und ich dachte mir, den Typ will ich kennen lernen! Also haben wir uns mal auf ein paar Bier getroffen und besprochen, wo die Reise hingehen soll. Wir haben uns dann über ein 3/4 Jahr ziemlich unregelmäßig getroffen, aber irgendwann hat's dann doch "Klick" gemacht und wir haben festgestellt, dass wir super miteinander auskommen. Wir haben dann wieder eine Annonce aufgegeben und dann stand unser erster Bassist Martin vor der Tür. In der Besetzung haben wir dann unsere ersten Songs gespielt - ohne Sänger, denn die Suche nach einem geeigneten Frontmann ist ja so mühseelig wie die berühmte Nadel im Heuhaufen. 2005 war ich dann mit unserem heutigen Sänger "Matt" bei Rock am Ring. Wir waren neun Jahre lang in einer Stufe, haben sogar ein Jahr zuvor zusammen Abi gemacht, aber wir hatten nie was miteinander zu tun und plötzlich haben wir gemerkt, dass wir da offenbar einiges verpasst haben! Denn wir haben uns auf Anhieb super verstanden. Ich habe ihm dann erzählt, dass ich eine Band habe und wir einen Sänger suchen. Da meinte er, "na dann singe ich halt". In der Besetzung haben wir dann unsere ersten drei Gigs gespielt und ein Demo aufgenommen. Insgesamt hatten wohl Matt, Fabi und ich eine etwas andere Vorstellung von der Band als Martin und so haben sich unsere Wege 2006 getrennt. Wir hatten allerdings das Angebot für die V8-Wankers aus Offenbach/Main und die Generators aus Kalifornien als Opener zu spielen. Nach gerademal drei Gigs! Da brauchten wir natürlich unbedingt einen Bassisten. Ich kannte durch abendliche Aktivitäten Vjeran einigermaßen flüchtig. Wenn wir uns über den Weg liefen, konnte sich meistens einer von uns beiden später nicht mehr daran erinnern - aber wir haben uns immer blendend verstanden. Also habe ich ihn angerufen. Tja...der Rest ist Geschichte. Die Kombination aus uns vier passt einfach super - vor, auf, hinter und abseits der Bühne! Als wir damals am 21. Mai 2006 in dieser Formation im Sinkkasten in Frankfurt auf der Bühne standen, war klar, dass es eigentlich nur noch bergauf gehen kann. Wir haben seit dem auf jeden Fall die Regler am Rock 'N' Roll ordentlich aufgedreht und sind gemeinsam durch eine Menge Höhen und Tiefen gegangen. Letzlich sind wir daran stets gewachsen!

Und wie ist es zu dem Namen "Mind the Gaep" gekommen?
Ein Manko, das eigentlich erst jetzt beginnt sich langsam zu bessern, war (ist), dass es keine echte, ehrlich Rockmusik gab. Es war also eine Lücke (engl. "gap") entstanden und wir haben uns es uns zur Aufgabe gemacht, darauf aufmerksam zu machen bzw. diese Lücke zu füllen. Zur Schreibweise mit "ae" ist es gekommen, weil es irgendwo in Deutschland noch so eine Lehrer-Band o. Ä. gibt, die sich auch Mind the Gap nennen.

Welcher Song eures Albums "Get ready for tonight" liegt Dir besonders am Herzen?
Da gibt es viele. "Out Of Reach" ist sicher ein Song, der mir sehr am Herzen liegt. Er hat einfach einen super Hook, auf den ich mächtig stolz bin und er beschreibt das, was sich jeder von uns schonmal gedacht hat: Du siehst eine unglaublich gut aussehende Frau und denkst dir, "Die ist unerreichbar!" Eigentlich steht man sich damit nur selbst im Weg, aber manchmal verschlägt einem pure Schönheit einfach die Sprache. Ein anderer Song ist "Femme Fatale". Ich habe mich hier ein bisschen von bosnischer Musik beeinflussen lassen. Vjeran kommt aus Kroatien und auch ich bin zur Hälfte Kroate. Bosnische Musik ist zwar nicht mit der kroatischen gleichzusetzen, aber auch in Kroatien hört man diese Musik noch häufig und die Melodien klingen ziemlich orientalisch, manchmal auch etwas spanisch und das ist einfach mal was anderes. Natürlich stehe ich auch auf unsere Ballade "What Does Love Mean" oder unseren letzten Track "Midnight Dance". Das Saxophon-Solo ist einfach total sexy! Wenn Du aber wissen willst, wie wir persönlich so drauf sind und was unsere Attitüde ist, hör' Dir den Rest der Platte an. Die Rocker sprechen uns allen aus der Seele und es macht einfach tierisch Spaß sie live zu spielen!

Was meinst Du, welcher Song des Albums am meisten "Arbeit" war?
Ich denke, das war "Reckless Driver". Den Song haben wir wirklich auseinandergebaut wie einen alten Oldtimer und von Grund auf restauriert. Dafür strahlt er heute umso schöner.

Was für Musik bzw. welche Bands hört ihr selber?
Das Schöne ist, dass wir alle eine gemeinsame Basis haben. Die besteht aus Aerosmith, Metallica, Guns 'N' Roses, Led Zeppelin. Ich persönlich höre unheimlich gern auch Black Sabbath, Alice in Chains, die Stones, Judas Priest, Pantera - und ich weiß, dass es vielen in meiner Band ähnlich geht. Wir hören aber auch ziemlich viel Blues und alten Pop wie Fleetwood Mac, Keb' Mo, Beatles oder Tom Waits und Sade. Ich denke, wenn Du Musik machst, kannst Du Dich nicht einer Musikrichtung komplett verschließen - irgendwo findest Du immer eine gute Melodie...außer vielleicht im Schlager. Da ist alles total vorhersehbar!

Was macht ihr nach einem Auftritt? Lebt ihr so richtig schön den Rock'n'Roll, so dass auch mal ein Hotelzimmer zu Bruch geht?
Ist schon passiert, ja. Es gibt ein paar gute Geschichte. Wir haben es sogar mal geschafft im Schlaf einen Tisch kaputt zu machen. Aber mal ehrlich, wie willst Du denn glaubhaft über Rock 'N' Roll singen, wenn Du nicht Rock 'N' Roll bist?

Was ist für Dich das beste am Musiker Dasein?
Egal was passiert, wenn ich die Gitarre in die Hand nehme, bin ich glücklich und vergesse den ganzen Stress und Ärger.

Was war der schönste Moment, den ihr in Eurer Karriere bisher hattet?
Es gab da mal so eine Geschichte mit einem Groupie in ner Gartenhütte...aber als wir so den einen oder andere Contest gewonnen haben, in Frankreich gespielt haben oder einfach auf Tour auf verschiedenen Autobahnen zu Gigs gefahren sind - das sind schon schöne Momente. München, Saarbrücken, Worms waren schon Highlights neben den üblichen Verdächtigen in Frankfurt. Und natürlich unsere legendären Aufnahmesessions in Berlin: "no memory at all";-)

Gab es mal einen richtigen peinlichen oder schlimmen Vorfall bei einem Auftritt oder mit einem Fan?
Das hält sich eigentlich in Grenzen. Es kann mal passieren, dass ein Kabel oder so rausfliegt und Du plötzlich ohne Sound dastehst. Das ist aber eigentlich keine große Sache. Dann steckst Du das Kabel eben wieder rein. Vielleicht haben wir aber auch eine hohe Toleranzgrenze. Obwohl es in den Anfangstagen auch mal vorgekommen ist, dass unser Schlagzeuger den einen und ich einen anderen Song gespielt haben - gleichzeitig wohlgemerkt! Aber was ist da auch zu machen, wenn Du um 17 Uhr zum Gig kommst, alles umsonst ist und Du erst um 1 Uhr morgens auf die Bühne gehst...

Worauf dürfen sich die Fans in diesem Jahr noch freuen? Ist eine Tour geplant?
Ja, die ersten beiden Legs sind am 30. und 31. März in Saarbrücken, dann spielen auf dem Schloßgrabenfest in Darmstadt, auf dem Sommer-Festival Soundbad in Lohr am Main in Bayern und dann gehts aufs Open Doors Festival in Neu-Isenburg vor den Toren Frankfurts. Natürlich würden wir auch gerne in den Norden kommen - das wird noch klappen!

Auch wenn wir uns als Spielemagazin nicht nur für's Zocken interessieren, macht doch allein der Name die folgende Frage schon zur Pflicht: Zockt ihr selber ab und zu in eurer Freizeit? Und wenn ja, was?
Bevor ich mit der Gitarre angefangen habe, habe ich immer gern Strategie (Age of Empires, Warcraft usw.), Ego-Shooter und natürlich Diablo 1 und 2 gespielt. Bin auch mal auf den dritten Teil gespannt. Damit bin ich aber eher ein kleines Licht in der Band. Unser Drummer spielt wahnsinnig gern auf der Playstation (ist aber vor allem fußballverrückt) und Vjeran und Matt würde ich als typische Nerds in dieser Hinsicht bezeichnen. Die beiden spielen ständig League Of Legends im Team und dann treffen sie sich zum Warhammer zocken! Die lesen sogar Bücher darüber! Und Matze meinte mal zu mir, "wenn Starcraft 2 rauskommt, siehst Du mich erstmal drei Monate nicht mehr"...ganz so schlimm, war's dann doch nicht.

Zum Abschluss: Möchtest Du unseren Lesern und euren Fans noch irgendwas mitteilen?
Wir haben so ein Ritual vorm Gig. Wenn alles aufgebaut ist und die Leute eigentlich nur noch darauf warten, dass es losgeht, stellen wir uns immer im Kreis zusammen, jeder legt seine Hand mit einem Satz in die Mitte des Kreises, bis alle unsere Hände aufeinander liegen und dann ist Showtime! Der Satz lautet: "Beers up, balls out, Rock 'N' Roll, motherfucker!" Der steht auch in unserem Booklet;-) Oft geht vor dem Gig irgendwas schief. Der Sänger verliert die Gage oder das Auto ist uns verreckt...was soll ich sagen, nach dem Spruch geht's einem irgendwie besser!

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