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Todesgrüsse von Gamma 03


2008-10-27  Uewkes  6 Likes  0 Kommentare 
Die 70er. Die haben viele gute Sachen hervorgebracht, was das Filmgenre angeht. Aber auch eben so Dinge wie "Todesgrüsse von Gamma 03" - wenn man an gute Sachen denkt und das mit den 70ern in Verbindungen bringt, man wird nicht an Kubricks Barry Lyndon vorbeikommen, auch nicht am grandiosen Cabaret oder Alien. Auch Don't Look Now, hierzulande wohl eher als "Wenn die Gondeln trauer tragen" bekannt sollte man erwähnt haben, aber auch Nicholsons grandiose Performance aus One Flew Over The Cuckoo's Nest stammte mal ursprünglich aus den 70ern.

Damit seien nur einige Perlen genannt. Aber es muss ja auch Müll geben, keine Epoche war perfekt, ist perfekt oder wird je den Anspruch erheben können, perfekt zu sein. Den Anspruch auf Perfektion kann man "Todesgrüsse von Gamma 03" schon im Vorfeld absprechen, hölzern ist das Schauspiel, nervtötend die Titelmelodie und das ganze wird abgerundet durch eine mit mager schon übertrieben positive DVD-Ausstattung.

Gamma 03 - kein Sci-Fi, wie man vielleicht vermuten könnte
Eine neue Möglichkeit der Manipulation ist erfunden worden. Menschen werden durch maschinelle Impulse kontrolliert, sie sehen Dinge, die eigentlich nicht da sind und handeln so, wie man es möchte. Im Testlauf rücken Soldaten gegen "Nichts" und schrottreife Autos vor und schießen, was das Zeug hält - mit einigen eingeblendeten Bildern sieht man, was die Soldaten sehen. Den Feind. Durch und durch von der moralischen Wissenschaft durchzogen will man die neue Errungenschaft natürlich für friedliche Motive, ja, gar für den Weltfrieden einsetzen. Doof nur, dass so eine Maschine ein Gefahrengut höchster Klasse ist, einmal in die falschen Hände gelangt und.. naja, Chaos und dunkle Machenschaften eben.

Die Erfindung soll via Schiff nach Australien gelangen. Blöd nur, dass Jim Handley, Sohn des Verantwortlichen Erfinders und "Angestellter" in der Botschaft einer Dame namens Atanga (France Nuyen) verfällt, die nicht umsonst so blöde grinst. Denn.. wer hätte es gedacht: Atanga steckt mit den Bösewichtern unter einer Decke und schon wird der arme Jim erpresst, die extrem wichtige Bootsfahrt zu sabotieren. Wären da nicht noch 2 Herren, die sich dem Schutz der gesamten Operation verschrieben haben.

Ein Hauch Erotik, ein Hauch Verschwörung und ein noch dünnerer Hauch an Unterhaltung
Einige Namen dürften bekannt sein. Vorallem Stephen Boyd, der damals den Gegner von Ben Hur spielte. Auch die ominöse Atanga-Darstellerin France Nuyen kann nicht nur auf eine Verlobung mit Marlon Brando, sondern auch auf viele Serien zurückschauen. Ändert aber nichts an der traurigen Tatsache, dass man vom ersten Augenblick weiß - nicht ahnt - dass diese Frau zur Seite der Bösen gehört und nicht umsonst mit Jim unter Dusche und Bettdecke hüpft. Vielleicht war das in den 70ern spannend, aber mehr als 30 Jahre später da noch mit einer DVD-Veröffentlichung zu kommen und auf den trashigen Retro-Faktor zu setzen ist eine mindestens so naive und plumpe Vorstellung, wie der gesamte Streifen. Da werden Ausritte an den Strand getätigt, nur um 2-3 Zeilen hevorzubringen und das nervige Titellied abzuspielen.

Fast schon positiv erheben sich da Bild- und Tonqualität. Für das Alter kann man doch einige Details erkennen und auch Ohrenbluten bekommt man nur von den Dialogen, nicht aber von der Qualität des Sounds an sich. (Es sei denn, man ist da besonders zimperlich) Extras? Bei weitem nicht. Das schönste Extra wäre gewesen, wenn dieser zu 100% unspektakuläre.."Agenten"-"Film" irgendwo in der Versenkung verschwunden wäre. Nicht mal mit dem perfiden Radarsystem könnte man vernünftige Menschen dazu zwingen, sich über 90 Minuten diesen Schund an zu tun. Nein, auch nicht unfreiwillig komisch, diese Lowbudget-Spionage-Abklatsch-Geschichte. Absolut nicht komisch. Jeder Film mit und von Steven Seagal ist witziger, spannungsgeladener und womöglich auch noch konsistenter in Handlung und Verlauf.

Absolut zu vernachlässigender Lowbudgetfilm der 70er, der wohl auf einen fahrenden Zug aufspringen wollte, mit dem Gesicht aber voll auf die Schienen geknallt ist. Nervtötend, langweilig und nur für filmische Sadisten unfreiwillig komisch.

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   Titel Todesgrüße von Gamma 03
   Genre
   Release 2008-06-05
   Systeme
   Hersteller EMS GmbH
   Publisher EMS GmbH
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 16 Jahren Jahren
   Homepage
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