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Tödliche Entscheidung


2008-10-18  Spielemagazin  11 Likes  0 Kommentare 
Wenn man unbedingt Geld braucht und keinen Ausweg mehr sieht, was macht man dann? Wenn es nach zwahlreichen Hollywood-Filmen geht raubt man dann erstmal eine Bank aus. Woebi das heute gar nicht mehr so einfach ist. Überall Kameras, Wächter, Alarmknöpfe - da kommt man schon ins Grübeln. Aber was spricht eigentlich gegen einen kleinen und unbewachten Juwelierladen auf dem Lande? Dafür spricht, dass man den Laden schon kennt, das die Frau, die da arbeitet keine Gefahr darstellt und dass die Beute durchaus lohnenswert ist. Was dagegen spricht? Der Laden gehört den Eltern.

Before the Devil knows you're dead
Der englische Originaltitel des Films entstammt dem irischen Trinkspruch "May your glass be ever full. May the roof over your head be always strong. And may you be in heaven half an hour before the devil knows you're dead" (Mögest Du bereits eine halbe Stunde im Himmel sein, bevor der Teufel merkt, dass Du tot bist!). So ergeht es den Brüdern Andy und Hank Hanson. Andy ist drogensüchtig und hat einige krumme Dinger gedreht um sein kostspieliges Hobby zu finanzieren. Hank führt ein unglückliches Leben - er schuldet seiner Ex-Frau den Unterhalt für seine Tochter, diese wiederum entwickelt ein gestörtes Verhältnis zu ihm und zudem hat er eine brisante Affäre, die noch für Wirbel sorgen wird. Eines haben die eher ungleichen Brüder jedoch gemeinsam: Sie brauchen dringend Geld!

Andy ist es der mit der verrückten Idee aufkommt einen Juwelierladen zu überfallen. Und zwar nicht irgendeinen, sondern den der Eltern. Das hat natürlich Vorteile, zumal die beiden schon dort gearbeitet haben und jeden Winkel des Ladens kennen. Hank jedoch zögert vom ersten Augenblick an und hat echte Panik davor so ein Verbrechen zu begehen. Als er sich dennoch überreden lässt, heuert er seinerseits einen Kumpel an, der ihm bei der Aktion helfen soll, da Andy selbst nicht an dem Überfall teilnehmen darf. Als Andy dann jedoch kurz vor dem Überfall die Nerven verliert und sein Kumpel die Sache selbst in die Hand nehmen muss, beginnen die Dinge schief zu gehen...

Grausam schön!
Es entwickelt sich eine Handlung, um den bis daher eher vorhersehbaren Film, die man so nie hätte vorausahnen können. Man ahnt zwar, dass es schiefgehen wird, aber was dann alles passiert ist nicht nur spannend, sondern auch sehr gekonnt inszeniert. Der Film hat gewisse Anleihen von "Memento", in dem auch zwischen Vergangenheit und Gegenwart wild hin- und hergewechselt wird und auch bei "Tödliche Entscheidung" bekommt man die fehlenden und doch so wichtigen Details zu einer bestimmten Handlung erst im Nachhinein präsentiert. Obwohl sich also vieles schon längst zugetragen hat, wird der Zuschauer erst nach und nach in die Dramatik eingewiehen und bekommt den Umfang der Katastrophe nur stückchenweise präsentiert. Das Bild ist erst nach 117 komplett und hierlässt dann einen mit Sicherheit bleibenden Eindruck...

Philip Seymour Hoffman und Ethan Hawke glänzen in der Produktion von Sidney Lumet, der schon mit Filmen wie "Hundstage", "Serpico" und "Mord im Orient-Expreß" Kultstatus erreicht hat. Die sexy Marisa Tomei (Born to be Wild - Saumäßig unterwegs, Was Frauen wollen, Der Super-Guru) beweist ebenfalls ihre schauspielerische Klasse und gibt dem Film eine besondere Note mit vielen Wendungen.

Schon eine Weile keinen vernünftigen Film mehr gesehen? Einen mit Spannung, Action, Dramatik und mit mehr als nur einem Quentchen Anspruch? Dann hast du hier mit "Tödliche Entscheidung " einen gefunden. Zugreifen!

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