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Schwarze Schafe


2008-09-24  Spielemagazin  7 Likes  0 Kommentare 
Man nehme: Einen hübschen Hochstapler, der gerne eine Hand verlieren möchte, zwei Möchtegern-Satanisten, die ihre halblebige Oma für ein satanisches Opferritual missbrauchen möchten, eine charmante Berlinerin, die auf einem Rundfahrtenboot als Touristenführerin arbeitet und sich mit ihrem besoffenen Mann und der Münchner Schickeria rumschlagen muss, drei mächtig coole Türken, die zunächst nur Sex und dann den Sinn des Lebens suchen und zwei revolutionäre Freunde, die eigentlich nur einen Neuanstrich ihrer Bude planen, aber auf dem Weg dahin ziemlich tief in der Scheisse landen. Das alles (und noch viel mehr) braucht man für den Episodenfilm "Schwarze Schafe".

Verrücktes Deutschland
Wir man dieser kurzen und nicht annähernd vorllständigen Beschreibung der Handlung des Films entnehmen kann, zeichnet der Schweiter Regisseur Oliver Rihs ein ganz schön verrücktes Bild der deutschen Hauptstadt. All diese Charaktere wohnen, leben und arbeiten in Berlin und führen dort ein total abgedrehtes Leben, welches sich von den anderen so sehr unterscheidet wie die Protagonisten selbst. Es gibt praktisch auch keine Zusammenhänge zwischen den einzelnen Geschichten und nur wenige Augenblicke verknüpfen die verschiedenen Handlungsstränge für den Bruchteil von Momenten miteinander, um sich dann sofort wieder der eigenen Weitererzählung zu widmen. Alles, was die Geschichten gemeinsam haben ist: Der blanke Wahnsinn.

Die Kamera begleitet die Protagonisten für einen Tag und so werden die skurrilen Einzelgeschichten zu einem großen Ganzen. Der Film strotzt dabei nur so vor Fäkalausdrücken, diversen Körperflüssigkeiten und jeder Menge schwarzem, düsteren Humor, den man nur hinter vorgehaltener Hand ausleben möchte und doch zeichnet sich bei aller Absurdität immer wieder ein gewisses "Happy End" ab, auch wenn man beispielsweise beim Versuch sich die Hand abzuhacken nicht gerade davon reden mag.

Regisseur Oliver Rihs hat bereits 2002 mit "Brombeerchen" auf sich aufmarksam gemacht, einem Film, der nicht minder etwas für Phantasten und Revolluzer ist. "Schwarze Schafe" wird zudem auch hochkarätig unterstützt. Robert Stadlober ("Crazy") ist genauso mit von der Partie wie Eralp Uzun, den man aus der Comedyserie "Alle lieben Jimmy" kennen dürfte.

Der Episodenfilm "Schwarze Schafe " ist triebgesteuert wie seine Charaktere und absurd wie das Leben selbst. Hier wurden die schrägsten Geschichten mit den skurrilsten Charakteren vermischt und heraus kam ein sehenswerter Film, der zwar sicher nicht jedermanns Geschmack ist, dies aber auch sicherlich nicht sein will.

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   Titel Schwarze Schafe
   Genre
   Release 2008-07-03
   Systeme
   Hersteller Euro Video
   Publisher Euro Video
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 18 Jahren Jahren
   Homepage
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