Soulfly treiben die Bewegung des Groove Metal nun seit Jahrzehnten voran, schlagen unbegrenzte Richtungen ein und behalten dabei nahtlos die Qualität und Perfektion, die das Cavalera-Siegel ausmachen. Direkt aus den tiefen Dschungeln Brasiliens bis in die trockenen Weiten Arizonas – Max und seine Mitstreiter liefern bald ihr dreizehntes Album: das mächtige, herzrasende, tribal-befeuerte Chama. Ein weiteres bemerkenswertes Zeugnis für das natürliche Gespür des brasilianischen Songwriters für brachiale, aber rhythmische Riffs, die seinen unverwechselbaren Sound weltweit definiert haben. Eine wahre Rückkehr zu den spirituellen Wurzeln von Soulfly, die zugleich eine moderne Kante und Vitalität trägt – etwas, das nur ein wahrer Meister seines Fachs erreichen kann. Max hat uns alle einmal mehr überrascht.
Es war schon immer offensichtlich, dass Max lateinamerikanische Kultur, Kunst und Spiritualität durch seine Musik in den Vordergrund gestellt hat. Chama bringt ihn zurück auf die staubigen Straßen von Belo Horizonte, während er auf Portugiesisch schreit. Der Name „Chama“ bedeutet wörtlich „Flamme“, steht aber auch für die brennende Vitalität des menschlichen Geistes, die Kraft der Ahnen und die Naturgewalten, die uns mit dem Rhythmus der Erde verbinden. Begleitend zum Album erzählt Chama die Geschichte eines Jungen aus den Favelas Brasiliens, der auf der Suche nach einer höheren Macht bei den Stämmen des Amazonas landet – sie zeigen ihm den Weg der Seelen des Dschungels. Max erklärt, dass das Album grob diesem Konzept folgt: Der Junge Chama findet sein Feuer im Chaos und den Trümmern einer zusammenbrechenden Industriegesellschaft.
Die Stämme und indigenen Völker Amerikas spielten schon oft eine große Rolle in Max’ Inspiration – und Chama ist da keine Ausnahme. Auf dem Cover ist ein Navajo-Zeremonientänzer zu sehen, während das Innencover das Bild von Oxóssi, einem Naturwächter, zeigt. Trommeln, Feuer, Rituale, die die Geister der Ahnen rufen – ein brennender Treibstoff, der die Dunkelheit herausfordert. Soulfly wagen sich in diese heiligen Räume, in die sich kaum eine andere Metal-Band vorwagt. Den Auftakt macht der Track „Indigenous Inquisition“, eine Hommage an den Genozid und die Auslöschung der Ureinwohner Amerikas. Max rezitiert eindringlich die Namen längst vergessener Stämme – ein Bekenntnis zu Blutvergießen und Kriegerpuls der unschuldig Verfolgten. Ein Aufstand für die Unterdrückten, ein Zuhause für die Heimatlosen, Frieden für die vom Krieg Geplagten.
Seit über zehn Jahren spielt Max gemeinsam mit seinem Sohn Zyon Cavalera, dem charismatischen Drummer. Zum ersten Mal in der Geschichte von Soulfly hat Max die Produzentenrolle und die kreative Leitung an Zyon übergeben – und es ist deutlich: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Zyon bringt eine frische Intensität und ein unerschütterliches Engagement in die Band, treibt Song für Song voran wie ein unaufhaltsames Schlachtross. Wer Soulfly mit Zyon live gesehen hat, weiß, dass er von hinten die Bühne beherrscht, das Tempo und den Schwung jedes Songs wie ein erfahrener General dirigiert. Zyon selbst sagt: „Über zehn Jahre mit der Band haben mir geholfen, musikalisch zu wachsen und Neues auszuprobieren. In Soulfly brennt ein starkes Feuer, das uns antreibt, Dinge auf ein neues Level zu heben. Wir sind nicht zufrieden, wir sind hungrig.“
Aufgenommen wurde Chama im Platinum Underground Studio in Mesa, Arizona, von John Aquilino, einem engen Familienfreund und erfahrenen Engineer. Mit dabei: ein hochmodernes Focusrite-Pult, eines von nur drei weltweit. Produzentencredits erhielt außerdem Arthur Rizk, einer der gefragtesten Metal-Produzenten unserer Zeit. Seine Arbeit verleiht den Songs Leben, sein Mixing und Mastering sind schlicht meisterhaft.
Auch innerhalb der Familie blieb man treu: Igor Amadeus Cavalera spielte Bass auf mehreren Songs und schrieb Texte für den Titeltrack „Chama“ sowie „Favela Dystopia“, eine Würdigung des harten Lebens in Brasiliens Favelas. Familie bedeutet bei Soulfly alles – der Puls dieses Albums fließt wie Blut durch Adern, tief verwurzelt wie Bäume in der Erde.
Traditionell finden sich bei Soulfly auch Gäste von Weltrang. Auf Chama mit dabei: Mike DeLeon (Flesh Hoarder, Phil Anselmo & The Illegals), der erstmals auch auf einem Studioalbum der Band zu hören ist, mit packenden Soli und experimentellen Soundlandschaften. „Es war ein Riesenspaß, mit Max und dem Tribe zu jammen“, so DeLeon. „Album Nummer 13 für die Band, das erste für mich – Lucky Thirteen!“
Darüber hinaus verstärkt Dino Cazares (Fear Factory) den Song „No Pain = No Power“, mit einer brutalen Riffgewalt, die perfekt zu Max’ Vocals und Zyons Drumming passt. Auch Michael Amott (Arch Enemy) glänzt mit Leads auf „Ghenna“, Todd Jones (Nails) singt auf „Nihilist“ – gewidmet L.G. Petrov – und dazu gesellen sich Ben Cook (No Warning) sowie Gabe Franco (Unto Others). Ein Staraufgebot, das zeigt, wie Soulfly es immer wieder schaffen, mit Größen aus aller Welt Neuland zu betreten.
Max selbst bringt die Essenz auf den Punkt: „Ich freue mich, unseren langjährigen Fans eine Wiedergeburt unseres ursprünglichen Sounds präsentieren zu können. Chama ist voller schwerer Tribal-Grooves und rasender Riffs. Wir experimentieren weiterhin mit neuen Sounds, behalten aber das Herz und die Seele, die Soulfly ausmachen. Dieses Album soll Veteranen und neue Fans zusammenbringen.“
Transformativ und elektrisierend, roh und intuitiv – dieses Album nimmt Dich mit von den tiefen Dschungeln bis zu den von Müll übersäten Straßen, stürmt die Tore und findet den Geist. Chama reiht sich stolz in drei Jahrzehnte musikalischer Spiritualität ein.
Chama erscheint am 24. Oktober 2025 bei Nuclear Blast Records.
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