Neues Album von Surgery

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2012-08-23  Redaktion  13 Likes  0 Kommentare 

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Rom - In ihrer Heimat Italien sind SURGERY längst mehr als ein Geheimtipp. Seit zehn Jahren feilen die Römer schon an ihrer exquisiten Musik-Darbietung aus Elektronik und Industrial mit metallischen Anklängen, stets verfeinert durch besondere Show- und Licht-Einlagen. Mit ihrem neuen Album "Reset", das im September bei Altipiane (Audioglobe) erscheint, wollen sie nun endgültig auch den europäischen Markt und allen voran die deutsche Gothic-Szene erobern.

Nach ihren italienischen Erfolgsalben "L`Altra Educazione" (2007 Altipiani/Edel) und "Non Un Passo Indietro" (2009 Altipiani/Audioglobe) und den vorangegangenen Singleauskopplungen "Habitat" und "Enemy Domine", präsentiert die Elektro-Formation um den charistmatischen Sänger Daniele Coccia mit "Reset" nun einen unerwarteten Stilmix, der sämtliche Stärken von SURGERY vereint und das Beste aus der Band herausholt.

Dabei bedient sich die römische Gruppe gleichermaßen experimentieller Klänge sowie traditioneller Töne. Begleitet von leicht verdreht anmutenden Gitarrenläufen erwächst hier ein Spannungsgefüge zwischen dem dominanten Sänger Coccia im Wechsel mit seiner herausragenden Sängerin Christine Badaracco, während DJ Freak, alias Matteo Castaldi, mit der gewachsenen Souveränität und Kreativität eines Könners die passenden Elektro-Rythmen unterlegt. Eine außergewöhnliche Mischung, die sich ihre Eigenständigkeit bewahrt und trotzdem unterschwellig an Szene-Größen wie Combichrist und The Retrosic erinnert. Die Texte variieren dabei in italienischer und englischer Sprache.

Bereits der Titeltrack "Reset" macht die musikalische Entwicklung von SURGERY in allen Facetten deutlich. "Fino all`ultimo respiro" hingegen legt den Schwerpunkt auf die Gitarren und leitet mit seinem anti-imperialistischen Text optimal über auf "Enemy Domine", einem melodischen und zugleich aggressiven Song, der von Feindschaft und dem damit verbundenen Respekt für den Gegner handelt. "Il Galeone" ist eine gelungene Adaption des gleichnamigen anarchistischen Titels von Belgrado Pedrini aus dem Jahr 1976. Gefolgt von dem eindringlich-romantischen und mit einem Hauch Dekadenz versehenen "Nel Nome Del Fuoco".

Wie schon auf ihren früheren Alben mit "Photographic" (Depeche Mode) und "Lamette" (Donatella Rettore) widmen SURGERY ihren Wurzeln, dem bunt-schillernden Repertoire der 80er Jahre, auch auf RESET ein Cover: diesmal mit einer starken Neu-Interpretation von "The Metro (of Berlin)". Zurück in der Zukunft erzählt "Eye for an Eye" von einer durchgeknallten Cyberpunk-Romanze, und zum Schluss beschleunigt "Habitat" noch einmal den Rhythmus des Albums. Industrial und Metal verschmelzen hier zu einer schwindelerregenden Beschreibung des Zwielichtes moderner westlicher Zivilisation. Ein Remix von "Enemy Domine" im EBM-Style von Thomas Rainer von NACHTMAHR sowie eine Interpretation von "Habitat" durch Sebastian Komor, Produzent von Melt und Icon Of Coil, runden die Scheibe ab.

"Reset" ist ein vielseitiges Album, das seine ideale Dimension allerdings erst auf der Live-Bühne erreicht. Mit Masken etwa von Bühnenmeister Sergio Stivaletti und zahlreichen Spezialeffekten loten SURGERY dabei gern die Grenzen des Avantgarde-Theaters aus und schaffen so ein faszinierendes Spektakel. Diese zurecht berüchtigten Shows, die sich vor Filmgrößen wie dem frühen David Lynch (Eraserhead) verneigen und an das klassische Cinema Horror erinnern, sollte man sich keinesfalls entgehen lassen.

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