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Im Interview mit To/Die/For


2012-11-15  Jana  14 Likes  0 Kommentare 
Würdet ihr so nett sein und uns mehr über eure Band erzählen? Wo habt ihr euch getroffen und wie lange arbeitet/seit ihr nun schon zusammen?
JAPE von CroW: TDF wurde 1999 gegründet... Klar, es gab einige Pausen, aber jetzt haben wir bereits sechs Alben, ein paar Singles und Videos und viele Shows hinter uns. Wir kennen uns seit vielen, vielen Jahren - alte Freunde, würde ich sagen. Wie Brüder.

JUSKA (keyboards): Ich habe Jape eigentlich das erste Mal getroffen, als er mich fragte, ob ich nicht Keyboard in seiner damaligen Band spielen wolle. Schwer zu glauben, dass das bereits 15 Jahre her ist. Die Besatzung war damals anders - ausser Juppe, der immer noch Gitarre spielt. Bei Antza (ebenfalls Gitarre) war das so: Wir trafen ihn das erste Mal, als er noch in seiner damaligen Band zusammen mit uns auf derselben Europatour war. Eza (Bass) und Matti (Drums) stießen zu uns, als wir nach einer Pause wieder aktiv wurden.

Wie würdet ihr einem Publikum, das noch nie etwas von euch gehört hat, eure Musik beschreiben?
JAPE von CroW: Wir sind eine melancholische Rockband mit einer gewissen Prise an Härte: Melodisch und rockend.

JUSKA(keyboards): Ja, so kann man das Ausdrücken. Es war wirklich erstaunlich die letzten 2 Jahre zu beobachten, wie sehr wir doch live auf der Bühne abgehen und rocken. Die Kombination von Melancholie und "Heavy" kann sich auf verschiedene Weisen äußern, wenn wir live spielen.

Wann war es euch das erste Mal bewusst, dass ihr eine Musikkarriere verfolgen wollt?

Jape von CroW: Ich habe eigentlich kaum von etwas anderem geträumt. Ich kann mich jedoch noch erinnern, dass ich als kleines Kind einmal Pilot werden wollte. Aber ich bekam dann meine erste Gitarre und so verkaufte ich meine Seele an den Rock'n'Roll. Und ich schätze mal, dass wenn ich Pilot wäre, keiner in meinem Flugzeug mitfliegen wollen würde. Ich gehöre auf die Bühne.

JUSKA (keyboards): Ich muss Jape dafür danken, dass er mich in diese "Bandatmosphäre" eingeführt hat. Die Band wurde zu einer zweten Familie. Und ich denke, es ist wirklich schwer, dieses Gefühl auf der Bühne auf irgendeine andere Weise zu erfahren. Deshalb denke ich: Es ist einfach das Leben, das dich wählt.

Ihr habt vor kurzem euer neues Album "Samsara" veröffentlicht. Inweifern unterscheidet sich dieses von den anderen Alben?

Jape von CroW: Es ist bodenständiger. Es ist sehr spontan entstanden, ohne jegliche Gedanken ans Geschäft zu verschwenden. Wir haben schließlich den "Geist" in unserer Musik gefunden, den wir schon immer finden wollten. Samsara ist ECHT!

JUSKA (keyboards): In Hinblick auf die Musik, muss ich ich Jape recht geben. Der Arbeitsprozess muss sich in der Musik selbst widerspiegeln. Es war ein zweischneidiges Schwert, nahezu alles in das Album zu investieren und es ohne jegliche Unterstützung von Labels in den Händen zu halten. Der massive Arbeitsaufwand hätte uns beinahe über die Kante in die Hölle geschmissen. Aber diese Energie/Spirit, hat uns weitermachen lassen und es ist so wunderbar, das Album in den Händen zu halten und es mit den Leuten zu teilen.

Wie würdert ihr den kreativen und den Aufnahmeprozess des Albums beschreiben?

JAPE von CroW: Es war überhaupt nicht schwer. Tatsächlich war es noch nie so einfach. Wir haben jegliche musikalischen Barrieren um uns herum fallen gelassen und einfach losgelassen. Wir haben nicht darüber nachgedacht, welche Art von Musik wir machen wollen. Die Songs kamen einfach zu uns, auch wenn es etwas naiv klingt. Aber so fühle ich darüber. Wir haben das Album mal hier und mal dort aufgenommen, ohne jegliche Eile und wir hatten richtig Spaß.
Das war das erste Mal, dass ich wirklich alles an der Aufnahmesession genossen habe. Normalerweise hasse ich es im Studio zu sein.

JUSKA (keyboards): Ich hasse es auch. Ich muss zugeben, dass ich diesen Druck, der, nachdem man den roten Recordbutton gedrückt hat, herrscht, überhaupt nicht ausstehen kann. Hahaha...
Es sind einfach meine Nerven... :) Jedoch haben es mir die Aufnahmen außerhalb des Studios viel leichter gemacht. Diese Energie war dann wieder da.

Wer übernimmt den größten Teil des Songwritings?
JAPE von CroW: Auf dem SAMSARA album waren es ANTZA TALALA und meine Wenigkeit, die die größte Leistung in Bezug auf Texte und Komposition beigetragen haben. Natürlich haben die anderen auch das ein oder andere Mal mitgemischt und so hat das auch alles dieses mal funktioniert.

JUSKA (keyboards): Ich bewundere Leute, die etwas schaffen und kreieren. Ich glaube ich kann das auch, aber dieses Talent ist wohl noch irgenwo in mir versteckt und wartet darauf, entdeckt zu werden. Ich habe nur ein Song geschrieben... Nun, eigentlich ist es nur ein Outro, also nicht einmal ein ganzer Song . Auf dem T/D/F Album "IV".

Wir können uns vorstellen, dass ihr alle Songs mögt, aber wenn ihr nur einen wählen müssetet, welcher wäre es?

JAPE von CroW: Ihr habt recht. Wir lieben sie alle, so als würden wir unseren eigenen Kinder lieben. Es ist also schwierig nur einen Song zu nennen. Es kommt eben immer darauf an in welcher Stimmung wir sind. Im Moment gibt es einen brandneuen TDF Song in meinen Kopf, und ich denke, es ist der beste TDF Song. Es wird aber erst später auf dem siebten Album veröffentlicht :)
Wie es sich wohl anfühlen würde, diesen Song zu sehen! Wie sehen Songs überhaupt aus?! :)

JUSKA (keyboards): Das ist wirklich schwer zu beantworten. Aber ich nenne jetzt einen spontan nach meiner derzeitigen Stimmung: "Damned Rapture" vom Album "Samsara". Ich denke, ich fühle mich manchmal wie dieses Lied. Vielleicht kann man den Song von den Gesichtern der Leute ablesen? :) Wie sie sich fühlen, wenn sie Musik hören....

Wie fielen die Reaktionen der Fans in Bezuga auf das neue Album aus? Seit ihr mit dem Feedback zufrieden?
JAPE von CroW: Wir haben tatsächlich neue Fans durch das Album hinzugewonnen. Wir haben erkannt, dass auch Leute außerhalb der Gothicszene zu unseren Fans wurden und das fühlt sich gut an. Wir sehen jetzt viel mehr unterschiedliche Typen von Menschen bei unseren Shows. Einige Leute sind über unsere Songs überrascht, aber nach ein paar Durchgängen merken sie, dass sie die Songs lieben. Und über die Leute, die das Album nicht mögen, brauchen wir nichts zu wissen :)

JUSKA (keyboards): Yeah, hahaha...Wenn Leute es nicht mögen, wollen wir es gar nicht wissen. Aber mal im Ernst, wir wollen natürlich jeden erfreuen. Das ist jetzt ein Klischee, aber es ist wahr. Da muss ich wieder diesen "Spirit" erwähnen. Wenn Leute es fühlen, mögen sie es, wenn nicht....na dann glaube ich, dass es keinen besonderen "Spirit" für sie darstellt.

Auf was könnnen sich die Fans freuen? Irgendetwas dieses Jahr geplant? Und was können Fans von euren Liveshows erwarten?
JUSKA (keyboards): Dieses Jahr haben wir nur ein paar Gigs in Finnland geplant. Wir haben das alles langsam aufgebaut und deshalb hoffe ich, dass wir nächstes Jahre viele Konzerte auf der ganzen Welt geben werden können.
Die Tour durch China vor ein paar Monaten war eine neue Erfahrung für uns und es ist immer schön, die Musik in neuen Gebieten zu verbreiten. Wir freuen uns jedoch wirklich darauf auch mal wieder in Europa auf Tour zu gehen. Ist schon eine Weile her.
Wie ich schon erwähnte: Ich liebe es, wie wir heutzutage auf der Bühne abgehen. Das bedeutet nicht, dass es früher nicht so war, aber es fühlt sich jetzt anders an. Wir haben sehr viel geprobt und das gibt einem die Feiheit, live wirklich an die Grenzen zu gehen. Es ist viel Energie und Schweiß auf der Bühne vorhanden. Es ist wirklich super zu sehen, wie das Publikum bis jetzt darauf reagiert hat.

Wenn ihr die Möglichkeit hättet, etwas in der Musikindustrie zu verändern, was wäre es?

JAPE von CroW: In wirtschaftlicher Hinsicht würde ich gerne wieder in die 80er zurück. Das Internet bietet uns zwar viele Möglichkeiten, aber es zerstört eben auch vieles. Ich persönlich würde das Internet vernichten. Zur Zeit verlieren viele Bands so viel Geld, dass sie mehr auf Tour gehen müssen. Als Folge, sind es zu viele Bands, die zur selben Zeit am selben Ort touren und dadurch scheint es nichts mehr wirklich besonders zu sein. Die Leute haben kein Geld mehr jede Show zu sehen und denken sich dann: "Ich kann die mal wann anders sehen". Ebenso hat Youtube das alte MTV zerstört. Aber auf der anderen Seite: Nostalgie ist auch eine Krankheit :). Wir müssen also einen Weg finden, weiter zu machen und das Wichtigste ist: DIE MUSIK GENIESSEN, DIE WIR MACHEN! Das ist auf jeden Fall die Hauptsache.

JUSKA (keyboards): Die Welt verändert sich kontinuierlich. Es ist wie eine sich langsam drehende Spirale, die immer schneller und schneller wird. Es gibt heutzutage so viele Produkte in der Musikindustrie, die schnell hingeklatscht werden. Deshalb würde ich dieses "maschinelle Denken" aus diesem Geschäft verbannen wollen. Aber das ist unmöglich, denn es ist nicht nur das Musikgeschäft, dass darunter leidet. Alles scheint darauf ausgerichtet worden zu sein, etwas schnell zu produzieren ohne die wirkliche Bedeutung dahinter entdecken zu wollen. Musik beginnt aus der Stille heraus, also braucht niemand still und in Frieden zu sein, um fähig etwas zu kreieren.

Welche Musik habt ihr in eurer Kindheit gerne gehört?
JAPE von CroW: Ich habe viel Musik, auch viele Genres, gehört. Mein Vater hatte ein paar klassische Alben, die ich manchmal gehört habe, aber die erste Band, die ich richtig gut fand, war die finnische Rockband "SMACK".

JUSKA (keyboards): Meine erste Kassette war "Stay Hungry" von den Twisted Sisters. Mein Favorit war aber schon immer Faith No More. Ich hab immer Techno gehört, also kommt das performen auf der Bühne wohl vom Tanzen früher... ;)

Wo seht ihr euch und eure Band in den nächsten fünf Jahren?
JAPE von CroW: Auf Tour durch Europa :) In einem Nightliner nach einer guten Show. Mit den Freunden Spaß haben, während man auf dem Weg in die nächste Stadt ist. Und natürlich auf größeren Bühnen!

JUSKA (keyboards): Oder ein Bier nach einer Show, zum Beispiel in Australien, genießen. Die Welt ist unsere Bühne, auch wenn wir noch nicht viel rumgekommen sind, gibt es noch so viel für uns zu sehen und so viele Orte, wo wir unsere Musik noch hinbringen müssen. Natürlich hat jeder Ambitionen, also wäre es super, auf größeren Bühnen zu spielen. Aber egal, solange wir spielen können, interessiert es mich nicht, vor wie viel Leuten, mir geht es nur ums Spielen.

Was ist die wildeste Geschichte eurer Karriere?
JAPE von CROW: Tschuldigung, aber die wildesten Geschichten sind nicht für eure Ohren bestimmt. :) Also muss ich auf langweilig tun und leise sein. Nein, es gab Sex, Alkohol und wilde Nächte, wie die Leute es sich so vorstellen. Also das, was richtige Bands manchmal machen.

JUSKA (keyboards): Hmm... da das hier ja ein Spielemagazin ist, könnte ich es so sagen: Manchmal ist das Leben wie ein Spiel. Als ob jemand eine Gruppe von Leuten kontrolliert. Individuen erhalten Erfahrungspunkte, über die Zeit verbessert sich das Charisma, aber an nem Kater-Tag gibts 'nen Haufen Damage :D
Es ist das Rock-Leben und da gibt es Partys und so, aber im Grunde genommen sind wir gute Leute. Das einzige, was wir zwischendurch missbrauchen ist Alkohol. Ich denke, die wildesten Geschichten des Rock-Lebens kann man in Biografien der 80er lesen.

Da wir das Spielemagazin sind, müssen wir das natürlich fragen: Ist das Spielen irgendwie Teil eures Lebens? Spielt ihr Videospiele auf dem PC oder Konsole? Und wenn ja, welche?
JUSKA (keyboards): Meine ersten Erfahrungen mit Videospielen hab ich mit einem 2D-Spiel von Nintendo gemacht. Nicht dieses King Kong, sonders das, in dem man Fallschirmspringer mit einem Boot fangen musste. Danach vdeopac, Commodore 64, Nintendo, Amiga, PC, PlayStation, PlayStation 2, Xbox, Xbox360, also könnte ich sagen, dass ich eine lange Geschichte mit Videospielen habe :)
Heutzutage eher weniger. Ich habe alle möglichen Spiele gespielt, aber ich habe Rollenspiele geliebt, als ich ein Kind war. Auf dem Commodore 64 zum Beispiel, kann ich mich noch an "Pool of Radiance" erinnern.
Da hat man englisch gelernt, während man gespielt hat. Außerdem musste man dabei kreativ sein. Damals musste man viel investieren, um bis ans Ende zu kommen... Aber es war so belohnend, wenn man es mal beendet hat.
Sportspiele waren und sind meine Favoriten als Erwachsener. NHL zum Beispiel. Also alles in allem recht unentschlossen, was Spiele angeht.

Danke für diese ausführliche Interview!

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   Titel Samsara
   Genre
   Release 2012-01-17
   Systeme
   Publisher End Ofthe Light
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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