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Im Interview mit Collapse Under The Empire


2012-08-28  Spielemagazin  12 Likes  0 Kommentare 
Nach dem fantastischen Vorjahres-Album "Shoulders & Giants" folgt nun mit "Fragments of a Prayer" bereits das nächste Werk. Was hat sich aus eurer Sicht im Vergleich zum Vorgänger geändert?
Chris: Wir wollten diesmal das Album als großes Ganzes anlegen. Jeder Track sollte für sich stehen, aber trotzdem das ganze Album miteinander verbinden. Auch von der Komposition und dem Arrangement her sind wir ein paar neue Wege gegangen. Daher klingt "Fragments of a Prayer" orchestraler und epischer als unser Vorgänger- Album. Wir sind auf das Album sehr stolz, weil es unserer Meinung nach einige der besten Kompositionen beinhaltet, die wir bisher aufgenommen haben.

Euer letztes Album "Shoulders & Giants" ist wirklich großartig geworden. Wie zufrieden seid ihr mit dem Album? Denkt ihr, ihr konntet dieses Werk nochmal übertrumpfen?
Chris: Danke für das Kompliment. Wir sind noch heute stolz und glücklich auf "Shoulders & Giant", weil es ein großer Schritt für uns war und es uns im Genre Postrock auf eine neue Ebene katapultiert hat. Die Leute haben es sehr gut aufgenommen und es gab viel positives Feedback rund um den Globus. Wir sind aber froh, dass wir uns mit dem neuen Album nicht wiederholen. Uns geht es nicht immer darum, das nächste Album zu übertrumpfen. Wir arbeiten eher stimmungsabhängig und für uns ist jeder Track gleichwertig.

Wie würdest ihr Eure Musik jemandem beschreiben, den noch nie von Euch gehört hat?
Matt: Ich muss sagen, dass auch ich oft vor der großen Frage stehe: "Ja, wie beschreibst du den Typen jetzt deine Musik?". Die meisten haben nicht wirklich eine Ahnung, was Postrock überhaupt ist, zumal wir auch nicht zu 100% das Genre bedienen. Ich versuche deshalb näher auf die Instrumentierung und die Stimmung der aktuellen Songs einzugehen. Das klappt oft besser und erspart mir so manche Gegenfrage.

Erzähl uns doch bitte etwas über die Produktion des Albums. Wann haben die Aufnahmen begonnen, wo habt ihr das Album aufgenommen und wie lange hat es gedauert?
Matt: Erste Songs haben wir bereits vor 1 ½ Jahren aufgenommen, aber nie fertig gestellt. Ich glaube, dass das auch neuerdings eines unserer Hauptprobleme ist. Es ist nämlich ein wirklich sehr aufwendiger Prozess, dort weiterzumachen, wo man vor Monaten aufgehört hatte. Man glaubt es kaum, aber die Hörgewohnheiten ändern sich schneller als man denkt! Würde ich unser letztes Album "Shoulders & Giants" heute erneut mischen, würde das Resultat bestimmt hörbar von der alten Mischung abweichen.
Bei dem aktuellen Album wurde diese Phänomen zu unserem Verhängnis. Wir haben noch nie so lange an unserem Sound gefeilt. Am Ende haben wir sogar 4 komplette Tracks verworfen und einfach neue geschrieben.
Die langwierige Arbeit hat sich aber letzten Endes gelohnt. Am Ende haben wir 10 Tracks geschrieben, die wirklich gut miteinander harmonieren.

Lass uns mal über das Songwriting sprechen. Wie macht ihr das? Und woher nehmt ihr eure Ideen?
Chris: Von der Herangehensweise hat sich nicht viel verändert, wir komponieren eigentlich noch wie zu unseren "Systembreakdown"- Anfängen. Viele Tracks entstehen unmittelbar ohne Vorbereitung und werden innerhalb kürzester Zeit aufgenommen. Dadurch, dass wir die Songs alle beim Erschaffungsprozess aufnehmen, befindet man sich in eine Art "Flow". Man spielt eine Bass Line, fügt die Drums hinzu, danach vielleicht ein Gitarren Crescendo- und die Melodiebögen entstehen wie von selbst. Aufgrund dessen kommen wir wirklich immer sehr nah an dem heran, wie wir uns den Song auch soundmäßig am Anfang vorstellen. Wenn man abdriftet und merkt, dass der Track sich verläuft, ist es besser die Recording Session zu pausieren oder ggf. sogar abzubrechen, denn einen fertigen Track nochmal umzuschreiben kostet meistens mehr Arbeit und ist zeitaufwändiger als einen neuen zu schreiben. Wir können sagen, dass keiner unserer Songs je konzipiert wurde. Daher fällt es uns manchmal schwer, ältere Tracks nachzuspielen, weil wir ja nicht wie eine Band im Proberaum altes Material üben.

Wie seht ihr die Metal-Szene momentan? Wie ist eure persönliche Sicht der Metal-Landschaft?
Chris: Zu der Metal-Szene habe ich keinen richtigen Zugang. Das ist nicht gerade meine Musik. Aber es gibt natürlich einige Bands die aus der großen Masse herausstechen und ihren Job hervorragend machen, z.B. Baroness.

Welche musikalischen Vorbilder haben dich beeinflusst?
Chris: Unsere musikalischen Einflüsse kommen aus ganz unterschiedlichen Richtungen. Martin hörte bevor wir Collapse Under The Empire gründeten z.B. überhaupt keine Instrumentalmusik, sondern ausschließlich Musik mit Gesang. Ich glaube gerade weil wir teilweise unterschiedliche Musikvorlieben haben, unterscheidet sich unser Sound und unsere Herangehensweise beim Komponieren von vielen Bands. In den letzten 10 Jahren haben mich viele Musikphasen begleitet und begeistert, von Elektro, Wave, Grunge, Rock und Alternative bis einschließlich Post-Rock habe ich alles ausgiebig gehört.

Die Frage gehört bei uns schon fast zum Standard bei Rockbands, denn es kommt jedes Mal was Anderes heraus: Habt ihr schon jemals ein Hotelzimmer zerstört?
Matt: Da wir nur eine 2 Mannband sind, nicht touren und auch nicht zusammen in den Urlaub fahren, hatten wir bisher auch noch nicht die Gelegenheit gehabt ein Hotelzimmer zu zerstören.

Als das SPIELEMAGAZIN müssen wir euch das fragen: Wie stehts mit Gaming? Spielt ihr an der Konsole oder am PC? Und wenn ja, welche Games zockt ihr?
Matt: So richtig daddeln tun Chis und ich eigentlich nicht. Aber für alle Leute, die auf Games stehen, haben wir noch eine unverkündete Neuigkeit: Zwei unserer Tracks vom vorherigen Album "Shoulders & Giants" können demnächst auf jeder Konsole auf "Rockband" mitgespielt werden. Wir haben schon kurze Ausschnitte sehen dürfen und können jetzt schon verraten, dass das echt der Oberhammer ist.

Was erwartet Eure Fans dieses Jahr noch? Kann man Euch bald live erleben?
Chris: Zunächst warten wir erst mal ab, wie die neue Platte ankommen. Ansonsten sind wir erst mal mit unserem Label beschäftigt und hoffen Anfang des Jahres bereits eine Band/Künstler zu präsentieren. Bislang fehlte uns leider immer die Zeit, Konzerte zu spielen. Wir sind beide noch mit so viel anderen Dingen beschäftigt, dass uns im Moment eine Tour das Genick brechen würde. Wir werden aber mit Sicherheit in den nächsten Jahren Live- Konzerte geben, da wir mittlerweile so viele Live-Anfragen bekommen, dass man sich hierfür irgendwann die Zeit nehmen muss.

Die letzten Worte gehören euch! Was möchtet ihr euren Fans und unseren Lesen noch sagen?
Matt: Ende des Jahres werden wir uns auf den 2.Teil unseres Konzeptwerks "Sacrifice & Isolation" konzentrieren. Hierfür haben wir bereits einige Tracks eingespielt. Soviel sei verraten...diese Tracks werden dunkler und finsterer werden als alles, was wir jemals veröffentlicht haben. Dazwischen werden wir noch für einen befreundeten Regisseur den Soundtrack für seinen Kurzfilm beisteuern.

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   Titel Fragments of a Prayer
   Genre
   Release 2012-09-28
   Systeme
   Publisher Finaltune (Broken Silence)
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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