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2ersitz und ein Album am Limit

Im Interview erzählen 2ERSITZ, warum Introvertiertheit gerade jetzt ein Thema ist


08.12.2025  Captain  1 Likes  0 Kommentare 
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Mit ihrer neuen Single introvertiert treffen 2ersitz erneut einen Nerv der Zeit. Die Leipziger Indie-Pop-Band erzählt offen davon, wie es sich anfühlt, zwischen Rückzug und Nähe zu pendeln – und warum gerade die Leisen oft am meisten bewegt werden. Im Interview sprechen sie über den persönlichen Auslöser des Songs, die Rolle von Paula, ihren aktuellen Indie-Film-Sound und darüber, warum ihre Community gerade wichtiger ist denn je.

Was war der Auslöser für eure neue Single introvertiert und warum wolltet ihr dieses Thema gerade jetzt aufgreifen?
So ehrlich wie möglich zu erzählen, wer und wie wir sind. Nun mal auf Konzerten die, die in der letzten Reihe stehen und die, die auf den Partys eher rauchen als zu tanzen.

Welche Rolle spielt Paula in der Entstehung des Songs, und was hat euch an ihrer Geschichte inspiriert?
Sie hat auf einer Party versucht, mich vom Balkon zu holen, um mit mir zu tanzen und meine Gefühle waren gemischt. Ich lieb sie für den „Schubser“, aber es ist auch unangenehm, so oft gefragt zu werden.

Wie steht ihr persönlich zum Thema Introvertiertheit – eher Stärke, Herausforderung oder beides?

Introvertiert sein ist eine Herausforderung.

Introvertierte verlieren im sozialen Gefüge eher an Energie, als die Extrovertierten, die von der Gesellschaft eher gepusht werden.

Welche musikalische Stimmung wolltet ihr mit introvertiert erzeugen, und wie habt ihr diesen Sound umgesetzt?
Wir sind gerade voll im Indie-Film... so à la Phoenix und Wir sind Helden. 2010er... das ziehen wir gerade auch komplett durch.

Wie habt ihr euren Indie-Pop-Stil in den letzten Jahren weiterentwickelt, und wo steht ihr 2025 musikalisch?
Wir haben uns etwas vom „fetten Sound“ entfernt und nehmen nichts mehr auf, was wir live nicht umsetzen können. Wir schreiben die Texte mit allen in der Band und haben immer mehr das Gefühl, unseren Sound endlich gefunden zu haben. Außerdem wollten wir für die anstehende Tour etwas, wozu selbst die Introvertierten im Publikum tanzen müssen.

Was können Fans von eurer „No Pressure Tour 2026“ erwarten – sowohl atmosphärisch als auch musikalisch?
Auf dem ersten Teil dieses Jahres wurden wir für den ehrlichen Umgang und die sympathische Atmosphäre gelobt. Die Veranstaltenden haben nach jedem Konzert gestaunt, wie extrem nett unser Publikum ist. Der zweite Teil der Tour wird sick! Im Februar geht's sogar nach Wien.

Viele eurer Songs greifen gesellschaftliche Themen auf. Welche Verantwortung seht ihr derzeit für Künstler, die Haltung zeigen möchten?
Die Verantwortung der KünstlerInnen ist nicht, die Welt zu verbessern, sondern den Menschen einen Ort zu geben, sich wohl und sicher und gefühlt zu fühlen. Das ist nicht wirklich politisch, sondern irgendwie menschlich. Ihr jungen Artists müsst in der Kunst nicht politisch sein. Seid es am besten eher/auch abseits der Bühne oder Social Media.

Wie haben Auszeichnungen wie der Panikpreis oder der Rio-Reiser-Preis euren Weg als Band beeinflusst?

Sie haben uns den Arsch gerettet und uns auch motiviert.


introvertiert leitet in euer nächstes Album über. Was könnt ihr über das kommende Projekt bereits verraten?
Dass wir kaum Geld für dieses Album haben, obwohl es das beste ist, das wir je geschrieben haben. Es gibt wirklich noch einige unveröffentlichte Banger, aber wir sitzen wie viele andere Bands nicht auf den Tauis. Wir sind verschuldet und unsere Fanbase rettet uns gerade. Und dann können wir erst über die Realisierung des Albums nachdenken. Klingt vernünftig, oder? Aber die Leute da draußen müssen mal wissen, dass das Streaming-Geld nicht bei uns ankommt, sondern eher bei den Mega-Stars. Kleine Bühnen und Indie-Bands sterben aus. Und Spotify investiert in Waffentechnologie. Supportet eure Lieblingsbands!

Wenn ihr introvertiert in einem einzigen Satz beschreiben müsstet – wie würde der lauten?
Ich bin nicht mehr so traurig, wenn du dich bei mir meldest und du schreibst

„Hey, wo ein Wille ist, da ist ein Rave“.


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