Die Schweizer Band Shadowpath verbindet in ihrem neuen Album The Aeon Discordance verschiedene Metal-Genres und bleibt dabei ihrem progressiven Ansatz treu. Doch wie definieren sie selbst ihren Sound, und welche Konzepte stecken hinter dem Album?
Im Gespräch mit Spielemagazin.de gewähren Shadowpath spannende Einblicke in ihren kreativen Prozess, ihre musikalische Entwicklung und die Herausforderungen, denen sich Metal-Bands heute stellen müssen. Außerdem verraten sie, worauf sich Fans live freuen dürfen – und natürlich haben wir auch nach ihren Gaming-Vorlieben gefragt.
Euer neues Album The Aeon Discordance vereint verschiedene Metal-Subgenres. Wie würdet ihr euren Sound selbst beschreiben, und wie hat sich eure musikalische Richtung im Laufe der Jahre entwickelt? Wir haben in den vergangenen Jahren immer wieder kontrovers über die Frage des Genres diskutiert und auch versucht, einen Begriff zu finden, der unseren Sound deskriptiv präzise erfasst. So richtig einfach war das irgendwie nie und wir sind mit diesem Vorhaben im Grunde grandios gescheitert.
Da jedoch die verbindende Konstante über alles im Grunde stets das progressive Element ist, haben wir vor einiger Zeit begonnen, uns Swiss Symphonic Progressive Metal zu nennen - und wir glauben, diese terminologische Evolution hat uns schliesslich zu einer ganz gut passenden Bezeichnung geführt... Das war es, was unseren Sound von Beginn weg ausmachte und das ist es im Kern noch immer.
Welche Themen oder Konzepte stehen hinter The Aeon Discordance? Gibt es eine bestimmte Botschaft oder Stimmung, die ihr transportieren wolltet? Wir wollten mit dem Album verschiedene Geschichten in metaphorischer Form erzählen. Die Songs beinhalten Themen des alltäglichen Lebens mit wiederkehrenden Motiven (Übergänge, Schicksale, Dilemmata, Gefühle etc.), aber auch biographische Elemente und verschiedene Motive aus dem philosophischen Bereich (z.B. Frage nach Realität, freiem Willen, Bewusstsein u.a.).
Wenn es inhaltlich ein lose verbindendes Grundmotiv gibt, dann ist das sicherlich der Fokus auf Hoffnung und den Optimismus, das im Grunde alles Düstere stets überdauert und uns allen Zuversicht spendet.
Eure Songs bewegen sich zwischen brachialer Härte und melodischer Atmosphäre. Wie gestaltet ihr den Songwriting-Prozess, um diese Balance zu finden? Dieses Nebeneinander entsteht meist ganz von selbst im Prozess, es soll also nie ein quasi „erzwungener“ Kontrast sein. Ausschlaggebend ist für uns primär, dass wir uns weiterhin erlauben, stilistisch sehr unterschiedlich klingende Parts direkt aneinander zu reihen, sofern sie die damit enthaltenen Texte und verknüpften Emotionen kongruent transportieren und es sich für uns stimmig anfühlt – ganz wie im richtigen Leben sozusagen, wo sich unterschiedliche Ereignisse oft sehr rasch und ein Stück weit unvorhersehbar abwechseln.
Gibt es besondere musikalische oder nicht-musikalische Einflüsse, die euch während der Arbeit am Album inspiriert haben? Wir glauben, dass unser neues Album quasi mit ein Korrelat unserer eigenen Entwicklung als Menschen abbildet. Klingt irgendwie banal, oder? Ich weiss, aber es ist ernst gemeint: wir werden älter, nehmen andere und oft neue Rollen in unseren Biographien ein, sind dabei täglich mit verschiedensten Erfahrungen konfrontiert – all dies hinterlässt Spuren im Leben und unsere Musik ist hierfür ein Stück weit wohl ein Verarbeitungsmedium.
Daneben sind auch gesellschaftliche und kulturelle Entwicklungen des Zeitgeschehens immer wieder Thema.
Wie sieht es mit euren Live-Plänen aus? Können sich eure Fans auf eine Tour oder besondere Shows in der nahen Zukunft freuen? Da wir gerade noch mit der letzten Phase eines Line up-Wechsels beschäftigt sind (Simone hat die Band im Herbst letzten Jahres verlassen), haben wir uns in den letzten Monaten schwergewichtig darauf konzentriert, uns nach einer Pause um den Jahreswechsel herum zu sortieren und diesbezüglich wieder neu aufzustellen. Ab März werden wir aber tatsächlich wieder aktiv daran sein, neue Shows zu planen. Wir sind in Kontakt mit Promotoren sowie anderen Bands und ich kann schon jetzt verraten, dass sich da das eine oder andere Tolle ergeben dürfte!
Die Metal-Szene entwickelt sich stetig weiter. Wie seht ihr euren Platz darin, und welche Herausforderungen gibt es für eine Band wie Shadowpath heute? In der Tat, die Metal-Kultur ist erfreulicherweise äusserst lebendig! Wir selbst sehen Shadowpath als Exponentin einer Nische, die aufgrund der verschiedenen involvierten Stilrichtungen einer recht bunten und breite Fanbasis hat. Wir glauben auch, dass Shadowpath als fester und stilistisch unverwechselbarer Teil der Schweizer Szene wahrgenommen wird und arbeiten aktiv weiter daran, uns international noch mehr zu präsentieren.
Die grösste Herausforderung für Bands im Allgemeinen ist unserer Ansicht nach ggw. die Verlagerung in den Digitalbereich mit all den damit verbundenen Subthemen (Streaming, Social Media, faktisch kostenfreie Konsum-Modelle usw.). Trotz grosser Benefits, die diese Entwicklung mit sich gebracht hat, entstanden parallel auch gewaltige Nachteile: eine „Anything, anywhere, anytime“-Mentalität beispielsweise, der sich auch jeder von uns selbst nicht entziehen kann. Drastisch reduzierte Einkommensströme für viele Musiker. Und natürlich auch der faktische Zwang und massive Druck auf Bands, dauernd Online-Content ausserhalb ihrer eigentlichen Expertise (Musik) zu kreieren wenn sie weiter wahrgenommen werden möchte.
Was kommt als Nächstes? Arbeitet ihr bereits an neuem Material, oder gibt es andere spannende Projekte, die ihr in Angriff nehmen wollt? Ja, wir arbeiten bereits wieder an neuen Songs, werden aber sicherlich nicht mehr dieses Jahr ins Studio gehen. Daneben planen wir bald (s.o.) neue Shows und werden unseren Online-Auftritt überarbeiten.
Folgende Frage müssen wir als Spielemagazin einfach stellen: Spielt Zocken irgendeine Rolle in eurem Leben? Spielt ihr Spiele auf dem PC oder auf einer Konsole? Und wenn ja, welche Art von Spielen? Aber auf jeden Fall… :) Ich selbst bin klar der Vintage-Retrokonsolen-Typ und habe in den damaligen Nintendo/Sega-Wars seit jeher sozusagen dem „Team Nintendo“ angehört; die Zelda-Serie ist meine liebste Spielereihe aller Zeiten. Daneben gab es auch eine Zeit, zu der World of Warcraft sehr aktuell war und im nicht-digitalen Bereich seit Jahrzehnten auch Magic – The Gathering.
Last but not least: Gibt es etwas, das ihr euren Fans und unseren Lesern sagen möchtet? Vielen herzlichen Dank an Euch und die Leser/-innen für Euer Interesse! Das ehrt uns sehr und wir hoffen, dass Ihr ordentlich weiter rockt und zockt… Wir sehen uns bald auf Tour!!
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