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Ace Frehley wird Freitag 61 Jahre - Interview mit dem legendären KISS-Gitarristen


2012-04-26  Spielemagazin  13 Likes  0 Kommentare 
Im Dezember 1972 schalteten zwei Musiker namens Gene Simmons und Paul Stanley eine Kleinanzeige im amerikanischen Magazin Village Voice. Wortlaut: "Gitarrist gesucht. Handwerklich fit, optisch ansprechend." Ace Frehley war der festen Meinung, er besitze beides und so bewarb er sich. Der Rest ist Rock 'n' Roll- Geschichte ...

Und die erzählt Ace Frehley schonungslos ungeschminkt in seiner Autobiografie "Keine Kompromisse".?Eigentlich war er nur ein unscheinbarer Junge aus der Bronx, der zu fernen Galaxien schielte. Aber immer wenn er seine Gitarre umschnallte und sich Sterne ins Gesicht malte, dann wurde Ace Frehley zum Spaceman und half Kiss zu einer der populärsten Bands des Universums zu werden.

Zum ersten Mal enthüllt der 60-Jährige (geb. 27.04.1951 in New York) nun seine ur-eigene Sichtweise der Bandhistorie ... ohne Gewissensbisse und ohne Kompromisse.

Wir sprachen mit dem Mann, der Musikgeschichte geschrieben hat über sein Buch, KISS und sein neues Leben ohne Alkohol und Drogensucht.

Herr Frehley, wo erwischen wir Sie gerade und was machen Sie, wenn Sie nicht gerade einem deutschen Journalisten ein Interview geben?
Ace Frehley: Hallo, wie geht´s? Ich bin gerade in Mexiko, mache ein wenig Urlaub und genieße das Leben.

Lassen Sie uns über Ihre Autobiografie sprechen. Was mögen Sie an diesem neuen Buch besonders?
AF: Ich habe da keine bestimmte Passage, die ich bevorzuge. Ich mag das ganze Buch, denn es ist sehr informativ.

Was ist denn das größte Geheimnis, dass Sie in "Keine Kompromisse" verraten?
AF: Ich habe immer sehr offen über meine Probleme gesprochen, war immer geradeaus, deshalb gibt es keine wirklichen Geheimnisse. Mein ganzes Leben ist wie ein offenes Buch und auch ohne Geheimnisse echt spannend.

Sie sind mit KISS reich und berühmt geworden. Was ist eigentlich ihr persönlicher Lieblingssong von KISS?
AF: Das ist schwer, da gibt es ja eine ganze Menge erfolgreicher Songs. Vielleicht "Rock´n´Roll All Night (And Party Every Day). Das ist ein echter Partysong mit sehr hohem Wiedererkennungswert... und er spiegelt meinen Lebensstil zu der damaligen Zeit wieder. Party rund um die Uhr, das war damals mein "way of life". Zum Glück habe ich es überlebt.

Wenn Sie Ihr heutiges Leben mit der Zeit bei KISS vergleichen, wo liegen da die Unterschiede, die Vor- und Nachteile?
AF: Der größte Vorteil ist, dass ich mein eigener Boss bin. Ich muss nicht mehr auf die Anweisungen von anderen Leuten hören und kontrolliere mein eigenes Schicksal. Okay, ich verdiene vielleicht nicht mehr so viel Geld wie früher, aber ich habe immer noch genug Cash. Aber ich habe Musik auch nie wirklich wegen des Geldes gemacht, sondern weil es mich glücklich stimmt, Songs zu schreiben und auf der Bühne zu stehen.

Werden Sie jemals wieder mit Gene und Paul zusammenarbeiten? Kann es also noch einmal eine KISS-Reunion geben?
AF: "Sag niemals nie", heißt es. Aber es müsste schon einiges passieren und das Angebot stimmen. Denn die Entwicklung, die Kiss zuletzt genommen hat, finden wahrlich nicht alle Fans gut. Zum Beispiel, dass sie meinen Nachfolger das gleiche Make-ups tragen lassen und so tun, als hätte sich nichts geändert. Mich sprechen heute noch Fans an, die denken, ich sei noch bei KISS, weil der neue Gitarrist mein Sternen-Makeup trägt. Das ist doch irre!

Sie sind ja mit Ihrem Solo-Projekt immer noch aktiv in der Musikszene. Was dürfen wir demnächst von Ihnen erwarten?
AF: Ich arbeite gerade an einem neuem Album, das mit ein wenig Glück noch vor Weihnachten erscheint. Und dann sitze ich derzeit parallel an meinem zweiten Buch. Es gibt nämlich noch so viele Geschichten zu erzählen, dass dies locker noch für ein weiteres Buch reicht.

Und wann sehen wir Sie wieder in Deutschland?
AF: Ich war zuletzt 2008 in Germany. Wird wirklich Zeit, dass ich mal wieder rüberkomme. Ich hoffe, dass ich es 2013 schaffe. An Deutschland mochte ich immer besonders die Biergärten. Das liegt wohl daran, dass teilweise deutsches Blut in meinen Adern fließt. Aber heute darf ich ja keinen Schluck mehr trinken wegen meiner Alkoholsucht.

Sie werden nun bald 61 Jahre alt. Was wünschen Sie sich vom Leben?
AF: Ja, am 27. April habe ich Geburtstag. Ich bin froh, dass ich noch lebe und wünsche mir, dass ich den Pfad, den ich vor fünf Jahren eingeschlagen habe, als ich Alkohol und Drogen entsagt habe, noch lange weiter führen kann. Mein Leben hat sich dadurch so unendlich verbessert. Ich will weiter Musik machen, Songs schreiben und Alben aufnehmen.

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   Titel Keine Kompromisse
   Genre
   Release
   Systeme
   Publisher I. P. Verlag Jeske/Mader
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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