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Wie gut klingt KI wirklich? 5 Text-to-Speech Anbieter im Test

Wir haben uns fünf kostenlose TTS-Dienste mal genauer angesehen


30.11.2025  Captain  0 Likes  0 Kommentare 
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Text-to-Speech hat in den letzten Jahren einen enormen Sprung nach vorne gemacht. Stimmen klingen heute natürlicher, emotionaler und vielseitiger denn je – und genau das wollen wir uns in diesem Video genauer ansehen. Ich vergleiche heute fünf aktuelle TTS-Anbieter und schaue dabei nicht nur auf die reine Sprachqualität, sondern auch auf wichtige Punkte wie Ausdrucksfähigkeit, Geschwindigkeit, Flexibilität, Kosten und die Frage: Wie gut lassen sich die Stimmen wirklich im Alltag einsetzen? Egal ob für YouTube-Videos, Tutorials, Hörbücher, Games oder Social Media – die Anforderungen sind hoch, und nicht jede Stimme passt zu jedem Projekt. In diesem Video bekommst du einen kleinen Überblick darüber, welche Tools überzeugen, wo ihre Stärken liegen und welche Lösungen eher enttäuschen.

Und damit ganz recht herzlich willkommen. Mein Name ist Captain Bäm, dies ist das Spielemagazin und dies ist unser Text-to-Speech Vergleich. Bevor wir loslegen: Was ist Text-to-Speech und wie funktioniert es? Text-to-Speech ist eine Technologie, die geschriebenen Text automatisch in gesprochenes Audio umwandelt. Sie erzeugt künstliche Stimmen, die je nach Anbieter von neutral bis nahezu menschlich klingen können. TTS-Systeme analysieren dabei den eingegebenen Text, zerlegen ihn in sprachliche Bausteine und erzeugen daraus mithilfe von KI-Modellen eine synthetische Stimme. Moderne Anbieter nutzen hierfür neuronale Netze, um Tonfall, Betonung und Rhythmus möglichst natürlich nachzubilden. Wie natürlich das klingt und ob die Versprechen der Anbieter ein bisschen zu vollmundig sind, wollen wir mit folgender Vorgehensweise herausfinden.

Um die Leistungsfähigkeit der TTS-Systeme realistisch zu vergleichen, nutzen wir einen speziell formulierten Testtext mit anspruchsvollen sprachlichen Passagen. Hier ist er:



Dieser Text ist bewusst so gestaltet, dass er mehrere typische Schwachstellen von Text-to-Speech-Systemen trifft. Zuerst haben wir Zahlen in unterschiedlichen Formaten – zweifach mit Kommata, einmal als Tausendertrennzeichen mit Punkt. Viele TTS-Stimmen tun sich genau damit schwer, weil sie nicht immer erkennen, ob es sich um eine Zahl, einen Preis oder eine Tausendertrennung handelt. Dann kommen Anglizismen wie „Boost-Mode“ oder „Ultra-Premium-Bundle“. Die sind wichtig, weil moderne TTS-Stimmen häufig zwischen Sprachen wechseln müssen und das nicht immer sauber gelingt.

Dazu kommt mit dem „Quantenkompressionsmodulator“ ein bewusst schwieriges Fantasiewort vor, das die Aussprachegenauigkeit auf die Probe stellt. Kurz gesagt: Der Text kombiniert ein bisschen Schabernack mit technischen Stolpersteinen – ideal, um die Qualität und Natürlichkeit der Stimmen wirklich zu beurteilen. Außerdem enthält der Text fieserweise sogar noch ein spanisches Wort – „Vámonos“.

Und genau das machen wir jetzt auch. Aber bevor wir zum Test kommen, noch ein letzter kurzer Hinweis: Für diesen Vergleich war mir wichtig, ausschließlich Angebote zu testen, die wirklich kostenlos ausprobiert werden können – ohne versteckte Gebühren, ohne Kreditkarte. Das bedeutet auch, dass der Test genau dort endet, wo eine Bezahlschranke beginnt. Das kann das Gesamtbild natürlich beeinflussen, aber letztlich liegt es an den Anbietern, was sie unter „Try for free“ verstehen, und an mir, wie ich damit umgehe. So, jetzt aber wirklich: „Vámonos“

Kandidat Nr. 1 Speechify
Mit Speechify schauen wir uns jetzt einen der bekanntesten Text-to-Speech-Dienste überhaupt an. Speechify verwandelt Texte – Webseiten, PDFs, E-Mails oder sogar eingescannte Buchseiten – in gesprochene Sprache und funktioniert auf Smartphone und Desktop. Besonders praktisch: Die dazugehörige App bietet viele unterschiedliche Stimmen und Sprachen, lässt sich bei Bedarf mit OCR kombinieren (also Scan und Vorlesen) und eignet sich damit sowohl für längere Artikel und Bücher als auch für kurze Texte oder Dokumente.

Die Eingabe eines Textes bei Speechify ist nicht schwer und schon nach kurzer Wartezeit kommt das hier: 02:16 Ok, also erstmal nur Standardstimmen. Habe verstanden. Die englische Sprachausgabe ist witzig... aber das ist nicht das, was ich suche. Die deutschen Standardstimmen lassen jedoch nichts Gutes erahnen.

So stehen uns nur die Microsoft Stimmen zur Verfügung, denn die anderen sind offensichtlich gesperrt. Gut, dann muss eben die Katja ran. Und hier kommt sie auch schon: Das war ja mal nicht so überzeugend. Was denkst du? Schreib mir gerne in die Kommentare, was du über Speechify denkst und ob du es nutzt, aber soweit dieser kleine Text ohne Pro-Features eben reicht, muss ich sagen, dass ich nicht so wahnsinnig überzeugt bin. Die Stimme klang nicht natürlich und der Text stellte die KI an mehreren Stellen vor Probleme. Schon der Anfang war holprig, das "Bundle" ebenso. Die Krönung war aber ohne Zweifel das Drei-Punkt-Achthunterzweivierzig. Schnell weiter zum nächsten Kandidaten, oder wie Katja sagen würde: „Vámonos“

Kandidat Nr. 2 Luvvoice
Mit Luvvoice schauen wir auf einen vielseitigen Online-Text-to-Speech-Dienst, der über 200 Stimmen in mehr als 70 Sprachen anbietet. Das Tool funktioniert komplett im Browser — du musst nichts herunterladen — und kannst deine Texte direkt eingeben, in Sprache umwandeln und als MP3 herunterladen. Für Content-Creator, Video-Macher oder einfach alle, die Texte vorgelesen bekommen wollen — ob kurze Scripts oder längere Texte — ist Luvvoice ein spannender Kandidat für unseren TTS-Vergleich.

Die Eingabe eines Textes bedarf noch nicht mal eines Logins, allerdings gibt es hier ein Limit von 2000 Zeichen. Für unseren Test aber genügt das vollommen. Dann wollen wir mal, ich wechsle von Austria zu German, staune über das Wiedersehen mit Katja und dann: Das klang in meinen Ohren besser, wenn auch kein Quantensprung. Überrascht haben mich die Probleme mit dem englischen Wort "Tracker", aber auch das Drei-Punkt-Achthunterzweivierzig ist erneut ein Stolperstein gewesen. Ich lasse auch Kilian einmal ran.

Die Unterschiede sind eher marginal, beide Stimmen lieferten in meinen Ohren ein ähnliches Ergebnis. Ich wollte gerne noch die gesperrten Stimmen ausprobieren und konnte nach einer Anmeldung tatsächlich beispielsweise auf Annike zugreifen, die so klingt: Die Unterschiede sind kaum hörbar, wobei ich das Gefühl hatte, dass Annike einen amerikanischen Akzent hatte. Aber sei's drum, im Ergebnis sind die Stimmen ohne Zweifel brauchbar, vor allem, wenn man den Text noch ein bisschen optimiert. Aber darum ging es in diesem Test nicht, hier geht es um den Vergleich und deswegen weiter zum nächsten Kandidaten, oder wie es Annike sagen würde: „Vámonos“

Kandidat Nr. 3 Viddo AI
Mit Viddo AI schauen wir uns eine vielseitige All-in-One-Kreativplattform an, die weit mehr kann als nur Text vorlesen. Viddo wandelt Texte nicht nur in Sprache um, sondern erlaubt auch Text-zu-Video, Bild-zu-Video, Video-Bearbeitung und sogar KI-gestützte Lippensynchronisation — alles in einem Browser-Interface. Die Plattform integriert mehrere führende KI-Modelle gleichzeitig (z. B. „Sora 2“, „Veo 3“, „PixVerse“ u.a.), also nicht nur ein einzelnes KI-Modul. Damit ist Viddo AI besonders interessant für Content-Creators, die nicht nur eine Stimme brauchen, sondern ganze Videos mit Animation, Voice-over und Effekten erzeugen wollen.

Die Eingabe des Textes war problemlos möglich, allerdings wollte die Plattform dann, dass ich mich einlogge. Okay, kein Problem. Aber nach dem Login hatte ich nur 5 Credits zur Verfügung und das war deutlich zu wenig, denn allein für diesen kurzen Test werden 65 Credits fällig. Da frage ich mich: Was hilft ein solches Testangebot, wenn ich nicht mal genug Credits bekomme, um einen kurzen TTS-Test durchzuführen, ganz geschweige denn von Videos und deutlichen komplexeren Anwendungsfällen, die Viddo AI nach eigenen Angaben ja abdeckt. Enttäuschend.

Allerdings muss ich sagen, dass ich ähnliche Erfahrungen auch an anderen Stellen machen musste, beispielsweise bei Speechelo, bei dem ich lediglich 140 Zeichen umwandeln konnte.

Kandidat Nr. 4 Murf AI
Mit Murf AI schauen wir uns jetzt eine der derzeit beliebtesten Text-to-Speech-Plattformen an. Murf AI bietet mehr als 200 KI-Stimmen in über 20 Sprachen, inklusive verschiedenster Akzente und Stile — ideal, um aus einfachem Text ein quasi natürlich klingendes Voice-Over zu machen.

Was Murf besonders interessant macht: Du kannst Stimme, Sprechtempo, Betonung und Aussprache fein justieren — also nicht einfach nur Text vorlesen lassen, sondern aktiv mit Klang und Stil experimentieren. Das wirkt schonmal professionell. Das gilt auch für das Interface, weil es mit Projektordnern arbeitet und auch bei der Eingabe des Textes gibt es Unterschiede. Nach der Eingabe wollte das Interface den Text beispielsweise in mehrere Blöcke aufteilen.

Die erste Stimme, die wir ausprobieren nennt sich "Erna" und das klingt dann so: Das Ergebnis klingt holprig. Die Probleme sind eigentlich immer dieselben, aber wartet es ab: Es kommt noch besser. Erstmal testen wir eine andere Stimme, nämlich "Lena" und siehe da: Das klang doch schonmal besser. Nicht perfekt, aber deutlich besser. Insbesondere der Mix aus englischen und deutschen Texten klang in meinen Ohren überzeugender. Was meinst du? Schreib mir gerne in die Kommentare, was dein Favorit ist.

Du wirst dich vielleicht auch fragen: Warum hat er den Text nicht ein bisschen umgeschrieben? Wenn das TTS-System solche Probleme hat, dann kann man das doch anders schreiben. Probieren wir es aus: Das "Vamonos" ersetzen wir mal kurz durch ein "Let's go", das Tausendertrennzeichen bei den Schritten kommt raus und auf die 5 Cent ist auch geschissen, wir schreiben einfach "knapp 30 Euro". Und jetzt hören wir rein: Schon witzig, dass Lena mit dem „Quantenkompressionsmodulator“ so gar keine Probleme hatte und dann Achtunddreißig-Zweiundvierzig Schritte zählt. Ich musste schmunzeln. Ok, Lena, was nun? Ah, stimmt. Wir kommen zu unserem letzten Testkandidaten nämlich...

Kandidat Nr. 5 Elevenlabs
Mit ElevenLabs nehmen wir zum Abschluss einen der führenden Text-to-Speech-Dienste unter die Lupe — und zwar nicht nur irgendein Tool, sondern eine Plattform, die dank modernster KI-Stimmen extrem natürlich klingende Sprachausgabe liefern sollte. ElevenLabs erlaubt es dir, Texte in viele verschiedene Sprachen und mit verschiedenen Stimmen und Stimmungen umzusetzen — von neutral und ruhig bis expressiv und emotional. Für diesen TTS-Vergleich ist ElevenLabs vermutlich das Referenz-Tool: Es zeigt gut, was mit aktueller KI-Sprachtechnik möglich ist — und wo noch Grenzen sind. In einem ersten Test wollen wir uns zunächst das Modell "Eleven Flash v2.5" ansehen bzw. anhören.

Nach Eingabe des Textes und dem anschließenden Processing kommt das heraus: Das war in meinen Ohren bisher eines der besten Ergebnisse, aber es kommt noch besser. Denn Elevenlabs bietet auch ein neues Modell namens "Eleven v3 (alpha)" an. Angeblich muss man dann im Prompting einiges beachten, aber ich habe unseren Text einfach erstellen lassen und siehe da: Das Ergebnis ist wirklich überzeugend. Nicht nur, dass es gut klingt und fehlerfrei aus den Boxen kommt. Habt ihr gemerkt, dass der TTS-Dienst in der Mitte des Textes genau verstanden hat, worum es geht? Bei den "29,95" ergänzte er von sich aus, dass es sich um Euros handelt und ist wegen des deutschen Bezugs auch selbst darauf gekommen, dass es genau diese Währung sein muss.

Das ist in meiner Wahrnehmung spannend, weil sich das Tool damit nicht nur in der Sprachsynthese auszeichnet, sondern ein bisschen mitdenkt. Das ist überaus interessant. In meinen Augen der klare Sieger dieses Tests: Elevenlabs. Wobei ich natürlich nur fünf Anbieter getestet habe.

Kennst du noch andere und willst du, dass ich mir diese auch noch ansehe? Dann schreib es mir in die Kommentare, ich antworte garantiert. Und damit sind wir am Ende unseres kleinen Text-to-Speech-Experiments angekommen. Fünf Anbieter, fünf unterschiedliche Ansätze — und, wie ich finde, fünf sehr verschiedene Ergebnisse.

Manche TTS-Dienste liefern solide Stimmen, andere überraschen mit kleinen Schwächen, und wieder andere zeigen, was bei moderner KI-Sprachsynthese inzwischen wirklich möglich ist. Wie immer gilt: Dein persönlicher Einsatzzweck entscheidet. Wenn du einfach nur Texte vorgelesen bekommen möchtest, reichen oft schon die Basisfunktionen. Wenn du hingegen Wert auf natürliche Betonung legst oder Voice-Overs für Videos brauchst, lohnt es sich, genauer hinzuhören — und vielleicht auch ein paar Euro zu investieren. Mich würde sehr interessieren, welcher Anbieter für dich vorne liegt und welche Stimme dir am besten gefallen hat.

Schreib es mir gerne in die Kommentare, und wenn dir das Video gefallen hat, freue ich mich natürlich über ein Like oder ein Abo — das hilft meinem kleinen Kanal enorm weiter. Und damit kommen wir zum Ende, denn: Mein Name ist Captain Bäm, dies ist das Spielemagazin und heute sage ich mal „Vámonos!“

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