Last Chance to Reason - Level 2Es ist gar nicht so einfach den Stil von "Last Chance to Reason" zu umschreiben. Stellt euch am besten einfach vor ihr werdet nackt auf die Spitze einer Rakete gebunden, die dann einmal um die Welt fliegt. Durch den Dschungel, über die Arktis, durch Innenstädte und weite Landschaften. Ein solches Bad der Gefühle erlebt man auch mit dem Album "Level 2". Die Band selbst scheint eine gewisse Affinität zu Computerspielen zu haben, was die Jungs aus Maine nur noch sympatischer macht: "Set in a Tron-like virtual world, the album's concept revolves around the relationship between man and technology, our move from physical reality to virtual spaces and what these changes mean to our lives and our art." Alles klar? Nein? Egal. Zieht euch das Album einfach mal rein, wenn ihr zu den Leuten gehört die von sich behaupten schon alles gehört zu haben. Das Album ist experimentell und kompromisslos zugleich. Hart, uneben, roh, sperrig - aber handwerklich genial. Dennoch: Eine Langrille für den ganz besonderen Geschmack. Wertung: 75 von 100 |
Nazareth - Big DogzWenn man jung und "up-to-date" wirken will (so scheint es) packt man einfach in Band oder Albumtitel einfach ein "z" anstelle eines "s". Offensichtlich steht die Jugend darauf - oder zumindest könnte man das in Zeiten von "Limp Bizkit" & Co meinen. Die Kultrocker von Nazareth sind da aber aus einem anderen Holz, immerhin wurde die schottische Hardrock-Band 1968 gegründet (!!). Also auch sieben Jahre bevor der hartgesottene Schreiber dieser Zeilen das Licht der Welt erblickte. Wie dem auch sei: "Big Dogz" gibt sich (trotz " moderner Rechtschreibschwächen") ganz traditionell und präsentiert 11 Songs im Stile des 70er-Jahre Hard Rock. Insofern wendet sich das Album sicherlich weniger an die jungen Konsumenten, sondern eher auch die treuen Fans aus den alten Tagen, denn diese werden mit dem vorliegenden Album sicherlich zufrieden sein. Die Tracks sind rockig bis bluesig, gerne mal schleppend, selten besonders hart. Aber stets gelungen... Wertung: 75 von 100 |
Ken & Live Fire Hensley - FasterVon einem Rock-Ruhestand will Ken Hensley, seines Zeichens Hammond-Keyboarder, Gitarrist und Sänger von Uriah Heep und Ko-Komponist von Evergreens wie "Easy Livin'', "Look at Yourself", "Free Me" oder "Stealin'" nichts wissen. Stattdessen macht der "Rock-Opa" immer weiter und haut uns ein ums andere Mal neue Langrillen um die Ohren. "Ich wollte einfach wieder eine Band-Platte machen. So wie früher, als man Shows zusammen als Band gespielt hat, danach neue Songs geschrieben und dann einfach eine Platte aufgenommen hat", erklärt Hensley, "Ich wollte ein basisches Classic Rock Album machen. Mit einfachen Produktionsmitteln, aber einem hoffentlich effektivem Ergebnis." Das ist ihm allerdings nur teilweise gelungen, denn dafür klingt das Album zumindest in unseren Ohren einfach etwas zu "starr". Die Pfade die Hensley beschreitet wirken eingefahren, es fehlt dem Album immer wieder an der entscheidenden Dynamik oder zumindest fehlt ein bisschen Innovation. An sich klingt "Faster" wie ein Relikt aus anderen Tagen - das kann mal ganz nett sein, aber bei uns wollte der Funke einfach nicht überspringen... Wertung: 52 von 100 |
James Vincent McMorrow - Early in the MorningGanz ehrlich: Du willst nicht wissen, was ich früh morgens denke. Das würde die Grenzen des Jugendschutzes sicherlich sprengen. James Vincent McMorrow widmet den frühen Morgenstunden gleich ein ganzes Album. Mutiges Kerlchen. "Early in the Morning" nennt sich das gute Stück und hier wagt der irische Songwriter einen geschickten Spagat zwischen Pop, Folk und Soul. Das Album war in seinem Heimatland Irland bereits ein Nummer 1 Erfolg und erhielt hervorragende Kritiken. Dem können auch wir uns angesichts dieser Qualitäten nicht entziehen, denn schon nach wenigen Takten ist man in der morgendlichen Vision von McMorrow gefangen und wünscht sich eines: "Nur noch 5 Minuten, Mutti". Wunderschöner Handmade-Pop mit folkigen Einflüssen, einer heiseren Falsettstimme und jeder Menge Gefühl. Kleiner Tipp: Das Album funktioniert auch noch beim romantischen Abendessen bestens. Wertung: 84 von 100 |
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