HDR10+ – Dynamische HDR-Metadaten für bessere Bildqualität

Was ist HDR10+?

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25.12.2025  Redaktion  0 Likes  0 Kommentare 

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HDR10+ ist ein erweiterter High Dynamic Range Standard, der auf der Basis von HDR10 aufbaut und durch die Einführung dynamischer Metadaten eine präzisere Steuerung von Helligkeit, Kontrast und Farben für jedes einzelne Bild ermöglicht. Der Standard wurde 2017 von Samsung und dem Unterhaltungskonzern 20th Century Fox, heute unter Disney, gemeinsam entwickelt und steht als offene, lizenzkostenfreie Technologie allen Herstellern zur Verfügung. Im Kern zielt HDR10+ darauf ab, die Limitierungen des statischen HDR10-Formats zu überwinden, bei dem nur ein einziger Satz von HDR-Informationen für einen gesamten Film oder eine gesamte Serie gilt. Durch die frame-by-frame oder scene-by-scene Anpassung soll die kreative Intention der Filmemacher originalgetreuer wiedergegeben und auf verschiedenen Displays mit unterschiedlichen Helligkeitsfähigkeiten ein konsistent optimales Bild erzielt werden.

Die Technologie konkurriert vor allem mit Dolby Vision, dem etablierten Standard für dynamische HDR-Metadaten. Während Dolby Vision jedoch ein lizenzpflichtiges, geschlossenes Ökosystem mit eigenen Chips und strengeren Zertifizierungen darstellt, setzt HDR10+ auf eine breite, offene Adoption. Die Kompatibilität mit der bestehenden HDR10-Hardware-Basis ist ein großer Vorteil, da HDR10+ im Grunde eine Erweiterung desselben ist und auf der gleichen 10-Bit-Farbtiefe und dem Rec. 2020-Farbraum basiert. Für Endverbraucher bedeutet dies, dass ein HDR10+-fähiges Gerät immer auch HDR10-Inhalte abspielen kann, während die umgekehrte Kompatibilität nicht gegeben ist.

Technische Grundlagen und Funktionsweise von HDR10+
Der entscheidende technische Unterschied zwischen HDR10 und HDR10+ liegt in der Art der verwendeten Metadaten. Statische Metadaten, wie sie bei HDR10 zum Einsatz kommen, definieren einmalig für den gesamten Content maximale und minimale Werte für Helligkeit (Mastering Display Luminance) und Farbvolumen. Diese pauschale Einstellung kann bei Szenen mit sehr unterschiedlichen Lichtverhältnissen zu Problemen führen: Sehr helle Szenen müssen möglicherweise abgedunkelt, sehr dunkle Szenen aufgehellt werden, um in den vorgegebenen Rahmen zu passen, was Details in den Lichtern oder Schatten kosten kann.

Dynamische Metadaten lösen dieses Problem, indem sie für jede einzelne Szene oder sogar jedes einzelne Frame individuelle Anpassungsinformationen liefern. Diese Metadaten werden beim Mastering des Inhalts erzeugt und im Signalstrom mitgesendet. Ein HDR10+-fähiger Fernseher oder Player liest diese Informationen in Echtzeit aus und passt Tonemapping und Helligkeitssteuerung präzise für die jeweils angezeigte Szene an. So kann eine dunkle Nachtszene mit tiefen Schwarzwerten und subtilen Schattendetails wiedergegeben werden, während eine gleißend helle Sonnenaufgangsszene kurz darauf mit ihrer vollen Leuchtkraft erscheint, ohne dass Details ausfressen. Dieses Verfahren gewährleistet, dass der ursprüngliche Look der Inhalte auf Displays aller Leistungsklassen – von moderat hellen bis zu extrem hellen Spitzenmodellen – besser erhalten bleibt.

Die maximale Helligkeit und Farbtiefe sind durch die Spezifikationen nicht nach oben begrenzt, was eine zukunftssichere Skalierbarkeit ermöglicht. In der Praxis unterstützen die meisten aktuellen Inhalte und Geräte jedoch die etablierten Parameter von bis zu 4000 Nits Spitzenhelligkeit und 10-Bit-Farbtiefe. Ein wichtiger Aspekt ist die vereinfachte Lizenzierung: Hersteller müssen lediglich die Spezifikationen einhalten und können nach einer Selbstzertifizierung das Logo verwenden. Dies hat zu einer raschen Verbreitung vor allem in der Mittel- und Oberklasse von Fernsehern, aber auch in einigen Blu-ray-Playern und Streaming-Sticks geführt.

Verfügbarkeit, Unterstützung und Bedeutung für Gaming
Die Verfügbarkeit von HDR10+-Inhalten hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Führende Streaming-Dienste wie Amazon Prime Video waren frühzeitig Unterstützer und bieten eine wachsende Bibliothek an Eigenproduktionen und lizenzierten Filmen in HDR10+ an. Auch andere Anbieter wie Google Play Movies und Apple TV haben den Standard in ihr Portfolio aufgenommen. Auf dem physischen Medium Ultra HD Blu-ray ist HDR10+ ebenfalls vertreten, wenn auch in einem geringeren Umfang als HDR10 oder Dolby Vision. Viele Studios, darunter Warner Bros., Paramount und Universal, veröffentlichen ausgewählte Titel mit HDR10+-Metadaten.

Im Bereich des Gamings gewinnt HDR10+ ebenfalls an Bedeutung, auch wenn die Adaption hier langsamer verläuft als im Filmbereich. Die dynamische Anpassung pro Szene könnte theoretisch große Vorteile in Spielen bieten, die mit extrem wechselnden Lichtverhältnissen arbeiten, etwa beim Übergang von dunklen Innenräumen zu hellen Außenarealen. Einige moderne Spielekonsolen und Grafikkarten unterstützen den Standard bereits in ihrer Hardware. Die entscheidende Hürde ist jedoch die Implementierung auf Software- und Spieleebene. Die Spieleentwicklung müsste die Generierung der dynamischen Metadaten in Echtzeit während des Renderings integrieren, was eine zusätzliche technische Herausforderung darstellt. Bislang nutzen die meisten Spiele statisches HDR oder proprietäre Lösungen der Konsolenhersteller.

Die Zukunft von HDR10+ wird maßgeblich von der weiteren Unterstützung durch die Unterhaltungsindustrie und von der Entwicklung im Wettbewerb mit Dolby Vision bestimmt. Sein großer Vorteil bleibt die offene, kostenfreie Natur, die eine breite Integration in Geräte aller Preisklassen ermöglicht. Für den anspruchsvollen Heimkino-Enthusiasten stellt HDR10+ eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Basissstandard HDR10 dar und sorgt für ein lebendigeres, detailreicheres und kreativ treueres Bilderlebnis, sofern Inhalt und Wiedergabegerät den Standard unterstützen.

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