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Internet mit „Sendezeitbegrenzung“
Verfasst: Fr 29 Jan, 2010 12:02
von Captain
Habt ihr schonmal gesehen was unsere Politiker derzeit aushecken? Stichwort: Entwurf zur Novelle des Jugendmedienschutz-Staatsvertrags (JMStV)
http://blog.odem.org/2010/01/12/Arbeits ... -12-07.pdf
Wenn man das genau durchliest könnte man zu der Überzeugung gelangen, dass in Zukunft JEDER Beitrag jedwelcher Community oder Seite in einer Altersklassifizierung fallen soll (ab 6 Jahren, ab 12 Jahren, ab 16 Jahren und 18 Jahren.). Ab 22Uhr dürfte man dann auch „Entwicklungsbeeinträchtigende“ Inhalte ab 16 Jahren zeigen.
Ich glaub die drehen am Rad

Verfasst: Fr 29 Jan, 2010 14:25
von Taker
Wie soll man sowas denn bitte vernünftig umsetzen? Zu aller erst müsste es entsprechende Plugins für die Foren geben, wer soll die denn machen, unsere Politiker?
Und zum zweiten müsste man diese Regelung auch kontrollieren, was bringt es, wenn man so ein System hat, sich aber keiner daran hält, bzw niemand es kontrolliert.
Und es gibt so viele Foren, dass es schier unmöglich ist, jedes einzelne zu überprüfen.
Verfasst: Fr 29 Jan, 2010 14:59
von Captain
Hab gerade mal geschaut, was eine denkbare Mitgliedschaft in einem Verein zur Freiwilligen Selbstkontrolle im Internet kostet. Kommt ja in der Novelle auch vor.
Die Preise bei
http://www.fsm.de/
Für ordentliche Mitglieder zwischen 4.000 und 32.000 Euro pro Jahr (je nach Einkommen). Wenn ich das Recht verstehe müsste GRDB (weil weniger als 1 Mio. € Umsatz pro Jahr) 4.000 Euro berappen.
Wollen wir nicht auch einen Verein gründen? Damit scheint man ja Geld machen zu können
PS: Ich weiß, ihr habt alle gedacht GRDB würde pro Jahr mehrere Millionen abwerfen, aber hey...jetzt isses raus. Ich fühl mich schon viel besser

Verfasst: Fr 29 Jan, 2010 20:26
von werner48
Obwohl meine Pupillen mehrmals heftig zu kreiseln begannen, habe ich mich tapfer durch den gesamten Text gequält. Seid mir nicht böse, wenn ich zu diesem Urteil komme: entweder handelt es sich um eine Satire, die wir mal wieder nicht verstehen, oder es ist ein Hirnfurz unserer politischen Elite.
Verfasst: Fr 30 Apr, 2010 14:27
von Captain
Es kommt etwas Bewegung in die Sache. Man wird sehen müssen wie es ausgeht:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/ ... 83450.html
Verfasst: Fr 30 Apr, 2010 14:40
von Rechtsteufel
Verfasst: Fr 30 Apr, 2010 14:54
von Captain
Einfach ein Scheiss-Thema

Und weil ich den Begriff "Scheiss" verwendet habe, sollte jemand diesen Beitrag als "freigegeben ab 12 Jahren" markieren.
Mal im Ernst: Das wäre das Ende von 99% aller spiele- und filmbezogenen Seiten. Da kann man sich ja kaum davor retten....
Verfasst: Fr 30 Apr, 2010 15:14
von Rechtsteufel
Kommt darauf an wie man es sieht. Die Formulierung
"Angebote, die geeignet sind, die Entwicklung von Kindern oder Jugendlichen oder ihre Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu beeinträchtigen, verbreiten oder zugänglich machen [...]"
Kann alles und nichts bedeuten. Was kann den die "Persönlichkeit" beeinträchtigen? Das Wort Scheisse sicherlich nicht. Gewaltverherrlichende Spiele oder Texte? Vielleicht schon eher. Die Formulierung bietet viel zu viel Interpretationsspielraum.
Verfasst: Fr 30 Apr, 2010 15:22
von Captain
Ein Fest für Abmahn-Anwälte und die ganze Anwaltsbranche im Allgemeinen. Die Regelung selbst führt in meinen Augen lediglich zu einem Effekt: Stärkung der "klassischen Medien" wie Printmagazinen und Onlineredaktion großer Magazine.
Die mittelgroßen (ich zähle Spielemagazin ganz frech mal dazu) können sich überlegen, ob sie weitermachen wollen und einen Ausweg finden oder ob sie angesichts der juristischen Probleme gleich zumachen wollen.
Die kleinen Blogs, Magazine und Foren sind am Ende. Können allesamt dichtmachen.
Das freut wiederum all diejenigen, die das Web2.0 verteufeln. Sprich: Die Verlage. Und die Jugendschützer natürlich.
Verfasst: Mo 03 Mai, 2010 13:54
von Mickes
Also ich glaub es hackt !
So ein Schwachsinn hab ich ja lange nicht mehr gehört
