Manchmal wäre weniger mehr . Oder sollte es besser heißen: "Denn sie wissen nicht, was sie tun?" Bei Aufruf der städtischen Internetpräsenz von Karlsruhe fällt eines sofort auf - da hat sich jemand intensiv mit dem Thema Barrierefreiheit beschäftigt. Die Webseite zeigt jedoch deutlich, welche Auswirkungen missverstandene Barrierefreiheit haben kann.
Stolz wird verkündet: "Aktive Inhalte (Java, Javascript) und Bilder wurden entfernt, Tabellen und Frames sind zeilenweise und untereinander dargestellt, unnötige Formatierungen existieren nicht...". Denn in Karlsruhe wird auf Text gebaut. Ein sehr sandiges Fundament, wie sich schnell herauskristallisiert.
Denn das Ergebnis ist wenig erbaulich: Viel Text, wenig Bilder, optisch uninteressant. Als man dann gar nicht mehr weiter wusste, wurde sich anscheinend der Einfachheit halber für eine andere Seite mit einem differenten Layout entschieden. Das Navigieren lässt einen leicht in depressive Stimmung verfallen. Nach der zehnten Umorientierung und Suche nach einer neuen Linkstruktur wird auch der hartgesottenste Karlsruheliebhaber zum potentiellen Aussteiger.
Da hilft es auch nichts, sich mit der Textversion zu brüsten. Die Damen und Herren in Karlsruhe haben nicht verstanden, was Barrierefreiheit im Internet bedeutet: Leicht verständliche Webumsetzung für alle Menschen. Denn was Behinderten hilft, ist zwangsläufig auch gut für jeden anderen.
In Karlsruhe ist das Bemühen groß. Intensives Beschäftigen mit den Migranten und dem Thema Internet wird dokumentiert. Eigene Seminare und stolzes Vorzeigen einer Urkunde offeriert die Seite. Aber leider wurden die wesentlichen Hausaufgaben nicht gemacht. Eine gut strukturierte Neuauflage dieser Seite wäre zwingend notwendig.
Wir sind geneigt, als Eigenstudie den Beamten in Karlsruhe einmal für eine Stunde die Computermaus abzunehmen und nun ausschließlich mit der Tastatur die eigenen Homepage erkunden lassen. Nun sollten die Herrschaften einmal die harte Nuss ihrer eigenen Webseite knacken.
Wohl bekomms: http://www.karlsruhe.de/
Barrierefreiheit - Wohl bekomms.
Hab mir das ganze mal mit Lynx angeschaut und ich muss sagen, da gibt es wesentlich schlechtere Beispiele von angeblich barrierefreien Webseiten.
Allerdings fehlen bestimmte Sachen, beispielsweise das longdesc-Attribut, um bestimmten Bildern längere Beschreibungen als 255 Zeichen zu gönnen oder eine Tabelle, der man die Tastenkombinationen für Shortcuts entnehmen kann.
Alles in allem hätte man natürlich mehr draus machen können (Beispielsweise Title-Tags setzen, die können vorgelesen werden, die Schriftgrösse liquide angeben mittels em etc)...
Allerdings fehlen bestimmte Sachen, beispielsweise das longdesc-Attribut, um bestimmten Bildern längere Beschreibungen als 255 Zeichen zu gönnen oder eine Tabelle, der man die Tastenkombinationen für Shortcuts entnehmen kann.
Alles in allem hätte man natürlich mehr draus machen können (Beispielsweise Title-Tags setzen, die können vorgelesen werden, die Schriftgrösse liquide angeben mittels em etc)...

