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Gamescom 2011: Unser Besuch bei Crimson Cow


2011-08-22  zoggerman168  13 Likes  0 Kommentare 
Bei Crimson Cow wurden uns im Business Center hinter verschlossenen Türen zwei Spiele gezeigt. Zum Einen zeigte man uns ein paar Impressionen aus The Book of Unwritten Tales: Die Vieh Chroniken und zum Anderen erste Bilder aus dem neuen Point & Click Adventure der Pendulo Studios, welches den Namen Y-Der Fall John Yesterday trägt.

The Book of Unwritten Tales: Die Vieh Chroniken
Der Titel hat eine kleine Leidensgeschichte hinter sich. Nachdem der erste Teil unglaublich erfolgreich bei Presse und Handel war, wollten die Entwickler von King Art anfangs ein selbstlaufendes Add on entwickeln. Doch ehe dieses fertiggestellt wurde, ging der ehemalige Publisher HMH pleite und es sah nicht mehr so rosig für das Spiel aus. Die Wartezeit auf einen neuen Herausgeber ließen die Jungs und Mädels von King Art allerdings nicht ungenutzt und erweiterten das Spiel vom Add on zum Vollpreistitel.

In The Book of Unwritten Tales: Die Vieh Chroniken wird die Vorgeschichte zum Vorgänger erzählt, es handelt sich also um ein sogenanntes Prequel. Darin erfahren wir, wie sich Nate, der Protagonist aus Teil 1 und das Vieh kennenlernten. Alles beginnt damit, dass Nate ein Luftschiff namens Mary beim Kartenspielen gewinnt. Leider bleibt ihm Fortuna nicht sehr lange Hold und so muss er kurz darauf vor der Kopfgeldjägerin Ma'Zaz flüchten. Der Luftkampf zwischen den beiden endet im eisigen Nordland, einer Region in die es auch das Vieh verschlagen hat. Auf der Gamescom wurden uns Ausschnitte aus dem dritten Kapitel gezeigt. Darin befinden wir uns im eben erwähnten Nordland. Nate muss sich zu Beginn der Sequenz mit einer Tierschutzaktivistin namens Petra auseinandersetzen, die ihn davon überzeugen möchte, ihrer Organisation beizutreten. Die Dialoge zwischen den beiden zeichnen sich durch eine gute Portion Humor und bekannten Synchronstimmen aus. Danach wurde uns ein weiterer Nebencharakter vorgestellt, das Baby-Vieh. Während der Großteil der anderen Viecher kaum sprechen kann, hat das Baby die Fähigkeit völlig normal zu sprechen. Allerdings plappert es alles nach was es gesagt bekommt und dies tut es zudem in der Stimme, die es hört.

In den Vieh Chroniken ist es zudem möglich, zwischen den Charakteren von Nate und dem Vieh nach Belieben zu wechseln. Dies ist auch zwingend notwendig, da einige der Rätsel darauf ausgelegt sind, dass der Spieler mit beiden Figuren an der Lösung arbeitet. So sind bestimmte Orte nur für das Vieh erreichbar, weshalb Nate beispielsweise eine Vorrichtung vorbereitet und der fellige Begleiter den Rest ausführt. In der Präsentation wurde uns zudem eines der vielen Rätsel gezeigt, die nur von einer bestimmten Figur gelöst werden können. So ist es die Aufgabe des Spielers einen Wächter zu beseitigen, um weiterzukommen. Im Kampf hätten weder Nate noch das Vieh eine Chance, doch warum selbst Hand anlegen, wenn man dies auch andere erledigen lassen könnte. Zum Glück ist ein Pinguin in der Nähe, der hilfreich sein könnte. Allerdings ist dieser nicht sehr mutig, aber bei diesem Umstand kann ja nachgeholfen werden. Glücklicherweise haben wir kurz vorher eine Flasche Brandy gefunden, mit der wir den Pinguin abfüllen können. Nate bringt es aber nicht übers Herz, dem kleinen Frackträger eine so große Menge Alkohol einzuflößen. Doch das ist überhaupt kein Problem. Mit einem einfachen Mausklick wechseln wir zum Vieh, welches bedeutend weniger Skrupel kennt und dem Pinguin den Brandy verabreicht. Nachdem der Letztgenannte genug Mut angetrunken hat, nimmt er es mit dem Wächter auf und schafft es sogar, diesen außer Gefecht zu setzen. Rätsel gelöst und der Weg ist frei. An diesem kleinen Beispiel merkt man schon, dass die Macher Wert darauf gelegt haben, Rätsel mit einem kleinen Augenzwinkern und viel Witz zu erschaffen. Wenn dieses humoristische Niveau auch im Rest des Spiels gehalten wird, dann kommen die Spieler aus dem Lachen nicht mehr heraus. Die Entwickler haben zudem zwei Schwierigkeitsgrade bei den Rätseln integriert, was Neulingen einen schnellen Einstieg und Erfolge verspricht und den Experten, die auf Schwer spielen, eine Herausforderung bieten soll. Grafisch sieht der Titel vielversprechend aus, die gezeigte Umgebung wirkte stimmig und detailreich. Wenn die Vieh Chroniken halten, was sie bislang versprechen, dann steht uns ein potenzieller Hit bevor. Wie das Endprodukt schlussendlich aussehen wird, erfahren wir im Herbst 2011, wenn das Spiel erscheint und die Adventurefreunde mit 10-12 Stunden Spielzeit vor den Bildschirm fesselt.

 

Y-Der Fall John Yesterday
So heißt das neue Point & Click Adventure von Pendulo Games. Der Titel unterscheidet sich dabei deutlich von den früheren Werken des Entwicklerstudios. Die Grafik ist zwar immer noch so comichaft wie in der Runaway-Reihe oder in The Next Big Thing, allerdings ist das Setting weitaus düsterer und auch in Sachen Story lässt sich der Titel eher in die Kategorie Mystery-Thriller einordnen. In New York geschehen eine Reihe äußerst merkwürdiger Morde. Eine okkulte Vereinigung verbrennt Bettler und Obdachlose bei lebendigem Leib. Doch weder Polizei, noch Politik kümmert sich um eine Aufklärung der Verbrechen, da es sich ja nur um verwahrloste Menschen handelte, die ohnehin niemand vermisst. Zu allem Überfluss erscheinen bei einigen Personen Narben in Form eines Ypsilons in der Handfläche. Der titelgebende John Yesterday findet sich plötzlich mitten in einer weltweiten Verschwörung, doch der Amnesie-Patient hat keinerlei Erinnerung an seine Vergangenheit. Letztlich hängt aber gerade von ihm die Zukunft der gesamten Menschheit ab.

Alleine diese kurze Zusammenfassung wirft einige Fragen auf. Was hat es mit dem Ypsilon auf sich? Was geschah in Johns Vergangenheit? Die Entwickler versprechen in Sachen Story eine Art "Dexter trifft Lost", was natürlich gewisse Erwartungen aufbaut. Was in der Präsentation gezeigt wurde, sah aber schon recht vielversprechend aus. Die Grafik wirkt irgendwie schmutziger, körniger, einfach dreckiger im Vergleich zu den anderen Spielen des Entwicklers. Dieser Aspekt ist allerdings lobend hervorzuheben, unterstreicht doch die Grafik das düstere Setting, was die Umgebung auch glaubwürdiger und stimmig macht. Was nicht so gut gefällt ist die Spielfigur, die aussieht wie ein typischer Streber, der auf der Uni kein Mädchen abkriegt und deshalb auf Mordermittlung geht. Bleibt zu hoffen, dass der gezeigte Charakter noch ein wenig äußerlichen Feinschliff erhält, dann passt er auch in das Gesamtkonzept des Spiels.

Bei der Aufmachung von Y haben sich die Entwickler von Graphic Novel inspirieren lassen. So werden wichtige Gegenstände, die wir aufsammeln oder mit denen wir interagieren können, genauso wie spezielle Orte, bei Anklicken in kleinen Kästen vergrößert angezeigt. In diesen Kästen, die genauso aussehen, als wären sie einem Comic entsprungen, werden zudem die Animationen von Rätsellösungen dargestellt. Das System sieht recht ansehnlich aus und hebt den Titel momentan von Genrevertretern ab. Für Spieler, die es etwas schwerer bei den verschiedenen Rätseln haben könnten, wurde ein Hot Spot und Hilfe-System ins Spiel integriert, um die Motivation aufrecht zu erhalten. Und wo wir schon beim Thema Rätsel sind. Was in der Präsentation gezeigt wurde, sah schon recht gut aus. Bislang machen die Rätsel einen guten und sinnvollen Eindruck. Wichtig ist vor allem die Tatsache, dass sie nachvollziehbar sind und man nicht um tausend Ecken denken muss, um auf die Lösung zu kommen. Zudem gibt es auch obligatorische Mini-Spiele, welche allerdings durch Abwechslung glänzen sollen. So sahen wir beispielsweise eine Partie Schach, in welcher wir dem Anführer einer Sekte unsere Cleverness beweisen müssen. Weitere Mini-Spiele wurden nicht gezeigt, weshalb wir momentan noch nichts darüber sagen können, wie abwechslungsreich diese wirklich ausfallen. Interessant ist auch das Dialogsystem. Dabei werden nicht mehr die kompletten Dialoge auf dem Bildschirm angezeigt, sondern nur noch Stichwörter. So kann man beispielsweise zwischen den Möglichkeiten Lüge, Wahrheit, keine Antwort auswählen. Hierdurch soll eine gewisse Überraschung bei den Dialogen erzeugt werden. Wie sich die Synchronisation anhört, können wir bislang leider nicht beurteilen, da hieran noch gearbeitet wird und es daher stimmlich noch nichts zu hören gab.

Die nackten Zahlen versprechen einen Titel, dem man im Auge behalten sollte. Insgesamt bietet die verzweigte Story mit ihrem mystischen Aspekt 80 verschiedene Hintergründe, die den Spieler an verschiedene Orte weltweit bringt, u.a. die U-Bahn Tunnel von New York, die Gipfel Tibets und die Gassen von Paris. Dabei trifft der Spieler auf ca. 30 rätselhafte Charaktere. Der Titel wird sechs verschiedene Kapitel bieten, wobei es auch zu inhaltlichen und zeitlichen Sprüngen in der Erzählung kommen wird. Bis das Spiel in den Handel kommt müssen wir uns allerdings noch etwas gedulden. Der anvisierte Releasetermin ist der Februar 2012. Bis dahin werden wir aber mit Sicherheit noch einiges von dem Adventure hören.

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