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Die Frau ohne Kühlschrank: Interview mit Anna Depenbusch


2011-05-17  Spielemagazin  11 Likes  0 Kommentare 
1. Bei der Ausarbeitung der Fragen wollte ich dir zunächst eine komplexe Mathe-Aufgabe stellen. Was hättest du dazu wohl gesagt?
Kein Problem! Immer her damit!

2. Der Albumtitel "Die Mathematik der Anna Depenbusch" spielt auf ein Buch an, das Du als Teenager gelesen hast. "Die Mathematik der Nina Gluckstein" von Esther Villar handelt von einer Frau, die nach der Formel für die ewige Liebe sucht. Trifft das denn irgendwie auch auf dich zu oder was hat dich dazu bewogen ausgerechnet diesen Titel zu wählen?
In meinen Liedern geht es um die Unberechenbarkeiten des Lebens. Um all das, was sich nicht in eine Formel pressen lässt. Es ist meine Sicht auf die unterschiedlichsten Begegnungen und Situationen.

3. Wenn wir schon beim Thema Bücher sind, lass uns einen Moment nachhaken: Was liest du denn derzeit? Lohnt sich das Buch?
Ich lese gerade "Französisch für Anfänger - Grundkurs 1". Ein ganz zauberhaftes Buch, was ich jedem nur wärmstens empfehlen kann. Ein bisschen Französisch kann nie schaden.

4. Die aktuelle Singleauskopplung heißt "Glücklich in Berlin" - Welches ist dein persönlicher Lieblingssong aus dem neuen Album und warum?
Mir liegt der "Astronaut" sehr am Herzen. Er hat viel mit der Entstehungszeit des Albums zu tun. Meine kleine Ode an die Einsamkeit.

5. Du hast dein neues Album einmal als "Stilmix" bezeichnet. Country, Chansons, Pop, Orchesterballaden - alles vertreten auf "Die Mathematik der Anna Depenbusch". Woher kommen all diese Einflüsse? Wurde Dir diese Kreativität in die Wiege gelegt? Und was sagt Deine Familie zu dem neuen Album?
Dieser Stilmix hängt mit meiner musikalischen Vergangenheit zusammen. Ich habe immer viele verschiedene Musikgenres gehört. Von Edith Piaf über Bach, die Beatles, bis The Police und Rufus Wainwright. All das spiegelt sich auf dem Album wider.

6. Du bist bekannt dafür alle Texte und Lieder selbst zu schreiben - eine ungeheure kreative Leistung. Woher nimmst Du die Inspiration und die Themen für Deine Songs?
Meine Inspiration kommt aus dem Alltag. Es sind die Geschichten, die ich erlebe oder die mich unmittelbar umgeben. Ich schreibe auch gerne Lieder für meine Freunde. "Alles auf Null" ist zum Beispiel für eine Freundin, die Liebeskummer hatte.

7. Du genießt zudem auch noch den großen Vorteil deine eigene Produzentin zu sein. Ein großes Privileg, verbunden auch mit großer Verantwortung. Verrate uns bitte etwas über die Aufnahmen zum neuen Album und zu deiner Rolle als Produzentin.
Ich hatte von Anfang an eine klare Vision über den Sound des Albums. Und es gab viele Musiker mit denen ich immer schon mal zusammen arbeiten wollte. Es hat großen Spaß gemacht beides in der Produktion auszuleben. Ich brauche viel Freiheit und Flexibilität.

8. In einem deiner Songs ist mir eine Passage besonders aufgefallen: "Ich bin steinige Wege durch endlose Täler gewohnt, mich hat die Melancholie in meiner Biografie nicht verschont". Gerade diese Melancholie ist ein Element, das einen beim Hören des Albums immer wieder einfängt. Bist du denn melancholisch wenn du morgens aufstehst und zum Kühlschrank gehst oder ist das mehr ein Gefühl, das bei deinem künstlerischen Schaffen irgendwie raus muss?
Ich habe gar keinen Kühlschrank. Ansonsten bin ich eine unerschütterliche Optimistin. Meine Lieder sind auch nie depressiv, nur melancholisch und nachdenkliche und dann wieder voller Leichtigkeit und Witz. Ich genieße diese Spannungsbögen.

9. Nach deinem ersten Album bei "Rintintin Musik" folgte nun der Wechsel zu einer neuen Plattenfirma, "105 Music". Was waren die Gründe für den Wechsel und was ist jetzt anders?
Ich wollte raus aus dem Hamburger Kreis und meine Lieder deutschlandweit einem Publikum präsentieren. Dazu gehört einfach ein erfahrenes und größeres Team. Das habe ich bei 105 Music gefunden. 10. Musikerin, das war Dir schon früh klar, war der einzige Beruf, der je für Dich in Frage kam. Hast du denn auch andere Sachen zumindest mal versucht? Astronautin wäre eine Alternative gewesen. Oder Schlangenfrau im Zirkus ;-)

11. Was gefällt dir an deinem Job am besten? Was am wenigsten?
Die Konzerte sind das Schönste. Es ist so ein tolles Gefühl auf der Bühne zu stehen und das Publikum mit meiner Musik zu berühren. Mir gefällt aber auch die Studioarbeit. Dort ist es immer sehr konzentriert. Überhaupt nicht mag ich verstimmte, verwahrloste Klaviere. Das ist ein Graus!

12. Wenn man viele Konzerte gibt bleibt es nicht aus, dass auch mal etwas schief geht. Ist dir denn auf der Bühne schon mal etwas passiert, worüber Du herzlich lachen konntest?
Am lustigsten sind Stromausfälle. Ich liebe das! Dann zählen nur noch die Stimme und die akustischen Instrumente. Das Publikum muss mucksmäuschenstill sein. Ein schöner intimer Moment!

13. Du bist in Hamburg geboren und lebst dort bis zum heutigen Tag. Hast du nie einen Gedanken daran verschwendet, vielleicht auch mal in einer anderen Stadt zu leben? Womöglich könnte ja gerade die Liebe Dich in eine andere Stadt führen. Mathematisch nicht ausgeschlossen, oder?
Klar, ich könnte mir gut vorstellen in einer anderen Stadt zu leben. In Paris oder Kopenhagen. Oder in Zürich oder Prag. Stockholm und Reykjavik sind auch schön. In Deutschland gefällt mir die Nähe zum Meer und ein Hafen.

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   Titel Die Mathematik der Anna Depenbusch
   Genre
   Release 2011-01-14
   Systeme
   Publisher 105 Music (Sony Music)
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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