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Wie das Bundesministerium der Justiz mitteilt, werden laut des aktuellen Gesetzentwurfes „Internetdienstanbieter [anm. Provider] verpflichtet, mit Hilfe geeingneter Sperrmechanismen die Benutzung verbotener Medien zu unterbinden“. Solche Mechanismen, sonst nur aus Ländern wie China, Iran und Lybien bekannt, um unliebsame Websites und Programme von der Bevölkerung fern zu halten, fanden bereits letztes Jahr in Deutschland Einzug, als Handynetzbeteiber den mobilen Zugriff auf VoIP-Programme wie Skype blockierten.

Das Justizministerium hat daher deutschen Internetprovidern ein Schreiben zukommen lassen, welches die neuen Regelungen erläutert. Im Begleitschreiben dazu wird beispielhaft aufgelistet, welche Spiele man im Auge hat: Genannt werden insbesondere Doom 3 (war klar), F.E.A.R. (konsequent), Counter-Strike / CS:S (aha), Battlefield 2 (!), aber auch Sachen wie Hitman: Contracts. America`s Army ist komischerweise nicht dabei, würde wohl gegen das NATO-Statut verstoßen oder so ähnlich.

Die Planung der Ministerialen beinhaltet zunächst ein Werbe-, Verkaufs- und Importverbot für "interaktive Medien und Medieninhalte, die aufgrund einer Prüfung als besonders verrohend, gewaltverherrlichend oder in "ähnlicher Weise für die Entwicklung von Jugendlichen schädlich" eingestuft wurden und die aufgrund dieser Einstufung "durch die nach § 15 Absatz 4 Satz 1 einzurichtende Stelle" auf eine Blacklist gesetzt wurden. Und die gilt nicht nur für Jugendliche.

Die Einhaltung entsprechender Auflagen durch Internetprovider soll "Bestandteil des Zulassungsverfahrens" der ISPs werden, sprich, wer sich nicht daran hält riskiert wahrscheinlich empfindliche Bußgelder oder sogar Verweigerung und Widerruf der Lizenz. Und wer dem Verkaufsverbot "im Geschäftsverkehr" zuwiderhandelt, soll mit "Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe" bestraft werden.

Kein Wort findet sich über Erziehung zu verantwortungsvollem Umgang mit den Medien oder zu der ureigenen Verantwortung von Eltern und Lehrern, zu den wahren Ursachen von Gewalt... ach, lassen wir das.

Im Klartext heißt das, dass man in Deutschland nicht nur keine Möglichkeit haben wird „Killerspiele“ zu kaufen, sondern, man wird sie auch via Internet nichtmehr spielen können!
Und das schlimmste: Das Gesetzt sollte nach dem Willen der Politiker bereits heute in Kraft tretten. Da aber auch die Länder ein Einspruchsrecht besitzen sowie mehrere Prüfverfahren bereits bei diversen deutschen Gerichten anhängig sind, tretten laut Justizministerium die Neuregelungen erst „zum nächstmöglichen Zeitpunkt“ in Kraft. In Deutschland ist dies in der Regel der nächste Quartalserste also der 1. Juli 2006.
Damit bleiben uns noch knapp drei Monate (!), bis von Deutschland aus wahrscheinlich nur noch das neue TeleTubby-Adventure übers Internet gespielt werden kann.

Die sind Deutschland. Mal ehrlich.

Counter-strike.de hat eine Petition ins Leben gerufen, mittels derer wir hoffen, das Gesetz noch stoppen zu können. Wir beabsichtigen, diese Unterschriftenliste in eine echte Eingabe zum Petitionsausschuss einzubringen, nicht nur eine Online-Petition zu starten. Ihr könnt euch über den Link rechts in die Liste aufnehmen lassen und erhaltet dann eine E-Mail mit dem Petitionstext, an dem wir gegenwärtig noch arbeiten, sowie einen Link zur Aktivierung des Listeneintrages, wenn ihr mit dem Text einverstanden seid.

http://www.cstrike.de/petition/petition.php

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